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Innovationen im Pflanzenschutz begeistern über 100 Landwirte

Weiden. Mehr als 100 Landwirte nahmen am Informationsabend am Staatsgut Almesbach teil, um Möglichkeiten zur Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel zu diskutieren. Verschiedene Praxislösungen und die Vorführung von Agrardrohnen sowie mechanischer Unkrautbekämpfung standen im Fokus.

Weiden. Mehr als 100 Landwirte nahmen am Informationsabend am Staatsgut Almesbach teil, um Möglichkeiten zur Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel zu diskutieren. Verschiedene Praxislösungen und die Vorführung von Agrardrohnen sowie mechanischer Unkrautbekämpfung standen im Fokus.
Mehr als 100 Landwirte auf Besuch bei der Pflanzenschutz-Demofläche Almesbach. Foto: Bernd Kammerer

Innovationen im Pflanzenschutz begeistern über 100 Landwirte

Mehr als hundert Landwirte haben sich am 24. Juni auf dem Staatsgut Almesbach versammelt. Sie interessierten sich für einen Feldabend zum Thema Reduktion von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Mitveranstalter waren unter anderem das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden-Tirschenreuth, die Maschinenringe Weiden und Tirschenreuth sowie der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e. V. 

Projektziel: Halbierung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel

Anton Dippold, Geschäftsführer der Bayerischen Staatsgüter, erläuterte das ehrgeizige Ziel des Projekts. Bis 2028 sollen die Staatsgüter den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel um 50 Prozent reduzieren. Angesichts der erwarteten Verkleinerung der Palette wirksamer Pflanzenschutzmittel entwickelten die Staatsgüter ein Modell- und Demonstrationsprojekt in Almesbach. Dort werden praxisnahe Lösungen in den Kulturen Triticale, Weizen und Mais demonstriert.

Alternative Methoden in der Praxis

Im Rahmen des Projekts zeigten Betriebsleiter Andreas Kiener und Projektmitarbeiter Andreas Henfling, wie bei Weizen und Triticale der Einsatz herkömmlicher Wachstumsregulatoren umgangen werden kann. Mit biologischen Pflanzenhilfsmitteln und Spurennährstoffen lassen sich Gesundheitszustand und Vitalität der Pflanzen verbessern, was wiederum den Bedarf an Fungiziden reduziert. Dies setzt aber hohe Eigenverantwortung voraus und eine gute Kenntnis des Pflanzenzustandes und der Witterung vor Ort.

Auf der Maisdemonstrationsfläche wurde der Einsatz von Striegel und Hacke zur Unkrautbekämpfung in verschiedenen Varianten vorgeführt. Ein höherer Aufwand bei der Saatbeetvorbereitung sowie der kombinierte Einsatz von Bandspritzung und Hacke gelten als praktikable Lösungen.

Innovative Technologien im Einsatz

Der Drohnenservice Rupprecht demonstrierte eine große Agrardrohne und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Von der Aussaat von Zwischenfrüchten bis zur Applikation von Flüssigdüngern und der Nutzung einer Multispektralkamera weckten besonders die Möglichkeiten der präzisen Unkrautbekämpfung mittels Spot-Spraying großes Interesse.

Auch der Lohnbetrieb Müller stellte moderne Technik vor – eine kameragesteuerte Reihenhacke und das System Rumex. Das System Rumex, das auch in Almesbach zum Einsatz kommt, erkennt automatisch den Ampfer und eliminiert diese Schadpflanze selektiv.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Abschließend stand der fachliche Austausch im Mittelpunkt. Staatsgutleiter Georg Hammerl zeigte sich erfreut über das große Interesse und dankte allen Beteiligten.