Jubilar Siegfried Ertl feiert 85. Geburtstag in Weiden
Jubilar Siegfried Ertl feiert 85. Geburtstag in Weiden
Wenn Siegfried Ertl aus dem Ortsteil Rehbühl erzählt, strahlen seine Augen. Am vergangenen Wochenende feierte der gebürtige Weidener seinen 85. Geburtstag. Nachbarn, Freunde und Bekannte kamen, um dem rüstigen Jubilar zu gratulieren. Auch Delegationen aus Vereinen, in denen Ertl jahrzehntelang mitwirkte, gaben sich die Ehre.
Beruflicher Werdegang und Nachkriegsjahre
„Ich hab’ mein Leben lang gern gearbeitet und war immer gern unter Leuten“, sagte Ertl mit einem zufriedenen Lächeln, als er in seinem Wohnzimmer von alten Zeiten erzählte. Der gelernte Eisendreher begann sein Berufsleben im Jahr 1954 bei der Firma Rothfischer in Störnstein. „Da bin ich jeden Tag von Weiden nach Störnstein mit dem Rad gefahren, 17 Kilometer hin und 17 zurück. Sechs Jahre lang“, erinnerte er sich. Das war Nachkriegszeit, da gab es kein Moped oder Auto. Erst 1960, als er zur Firma Langner in Mantel wechselte, wurde es einfacher. Dort blieb er dann 40 Jahre.
Familie und Zuhause in Rehbühl
1965 heiratete Ertl seine Monika, „die beste Entscheidung meines Lebens“, wie er schmunzelnd anmerkte. Gemeinsam bauten sie 1977 ihr Einfamilienhaus am Rehbühl. Heute gehören Sohn Jürgen sowie die Enkel Philipp und Daniel zur Familie.
Vereinsleben und Einsatz für den Tennisverein
Engagiert war der Jubilar nicht nur beruflich, sondern auch in vielen Vereinen. In der Siedlergemeinschaft Rehbühl war er als Beisitzer aktiv und kümmerte sich 20 Jahre lang um die Vereinszeitung. „Das Austragen hat mir immer Spaß gemacht, da trifft man die Leute“, erzählte er. Für seinen Einsatz erhielt er die goldene Vereinsnadel. Auch der Sport kam nie zu kurz: Seit 1985 ist Ertl Mitglied der Tennisabteilung des VfB Weiden. Als Platzwart kümmerte er sich jahrzehntelang um die vier Sandplätze. „Die müssen gepflegt sein, sonst spielt keiner gern“, meinte er.
In Anerkennung seiner Verdienste benannte der Verein die Plätze liebevoll in „Ertl-Sigi-Kampfbahn“ um. Nun sind sie wegen Mitgliedermangels geschlossen.
Tradition, Kegeln und Schafkopf
Daneben war Ertl auch beim Trachtenverein „Almfrieden“ aktiv, wo er in jungen Jahren als Vortänzer auftrat. Heute zieht es ihn lieber auf die Kegelbahn in Rothenstadt. „Über 30 Jahre kegle ich jetzt schon, das hält fit und macht Spaß.“ Auch das Schafkopfen gehört zu seinen festen Terminen. „Einmal pro Woche im Tennisheim in Neunkirchen – das muss sein“, lacht er.
Fahrradliebe, Stadtradeln und Zukunftspläne
Sein liebstes Fortbewegungsmittel ist und bleibt das Fahrrad. Noch heute steigt er täglich auf, um seine Wege zu erledigen. „Das Radeln gehört einfach zu mir, nur nicht im Regen“, sagt Ertl stolz. Vor vier Jahren nahm er sogar beim Weidener Stadtradeln teil, als Mitglied der Gruppe „Die ältesten Radelnden“. Gemeinsam mit seiner Nichte gewann er damals in der Kategorie „Team mit den meisten Kilometern pro Kopf“ den dritten Platz. Im Februar feierte er mit seiner Monika zudem diamantene Hochzeit – 60 gemeinsame Jahre. „Das war ein richtig schönes Fest mit der ganzen Familie“, erzählt er gerührt. Und was hat er sich für die Zukunft vorgenommen? „Radeln, wenn es geht, im Garten sitzen und das Leben genießen“, sagt Ertl. „Das Wichtigste ist, dass man jeden Tag etwas tut, was einem Freude macht.“




