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Schlossbergkapelle aus Eslarn feiert 100. Geburtstag von Ernst Mosch

Eslarn/Svatava. Zum 100. Geburtstag der Blasmusik-Ikone Ernst Mosch treffen sich Musikfreunde am Geburtsort in Svatava. Die Schlossbergkapelle aus Eslarn ehrt das Erbe mit Gottesdienst, Gedenktafel und Konzerten.

Eslarn/Svatava. Zum 100. Geburtstag der Blasmusik-Ikone Ernst Mosch treffen sich Musikfreunde am Geburtsort in Svatava. Die Schlossbergkapelle aus Eslarn ehrt das Erbe mit Gottesdienst, Gedenktafel und Konzerten.
Ein weiterer Höhepunkt war das zweistündige Konzert der Blaskapellen „Schlossberger“ aus Eslarn und Brezovacek aus Brezova. Bild: Lisa Grießl

Schlossbergkapelle aus Eslarn feiert 100. Geburtstag von Ernst Mosch

Zu Ehren des 100. Geburtstages der Blasmusik-Ikone Ernst Mosch versammelten sich zahlreiche Musikfreunde, darunter eine Delegation der Eslarner Schlossbergkapelle, am Geburtsort des Künstlers im tschechischen Svatava (früher Zwodau). Die Feierlichkeiten würdigten das Leben und das unvergängliche musikalische Erbe des „Königs der Blasmusik“.

Feierlichkeiten in Svatava ehren Ernst Mosch

Mit einem voll besetzten Bus und weiteren Fahrzeugen reisten die Eslarner Schlossberger zusammen mit Musikfreunden aus Eslarn, Waidhaus und der Region nach Böhmen. Der Festakt in Svatava begann mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche „Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria“, zelebriert von Monsignore Petr Fort in tschechischer und deutscher Sprache. Die Eslarner Schlossbergkapelle verlieh der Messe mit der Aufführung von Franz Schuberts „Deutsche Messe“ einen feierlichen musikalischen Rahmen. Beeindruckend wirkte die Uraufführung der Bläserhymne „Lob und Dank“ von Albert Schönberger.

Gedenktafel, Gastfreundschaft und musikalische Würdigung

Im Anschluss an den Gottesdienst folgte die feierliche Enthüllung und Segnung einer neuen, in einen Gedenkstein eingearbeiteten Bronzetafel zu Ehren von Ernst Mosch. Die Gastfreundschaft vor Ort zeigte sich in der Einladung zu einem leckeren Essen. Organisator Josef Haranza führte die Gäste anschließend zum einstigen Geburts- und Wohnhaus des Musikers. Die Schlossberger, die seit 1978 mit Leidenschaft an die böhmische Blasmusik ihres Idols erinnern, spielten zur Würdigung die Walzer „Böhmischer Wind“ und „Tief drin im Böhmerwald“. Leiter Albert Grießl betonte die besondere Verbundenheit, die sich aus der Nähe Eslarns zur böhmischen Grenze ergibt, die Wiege dieser Musikrichtung.

In bewegenden Ansprachen erinnerten Bürgermeister Radek Burda und Musiker an Moschs tiefe Verwurzelung in seiner Heimat und seine Liebe zur traditionellen Volksmusik. Die Feierlichkeiten in Svatava setzten ein emotionales Zeichen für das Lebenswerk des Künstlers, der die Blasmusik revolutionierte. Es wurde einmal mehr deutlich: Ernst Mosch ist zwar nicht mehr unter uns, doch seine Musik ist unsterblich.

Konzerte der Schlossberger begeistern Publikum

Den Höhepunkt bildeten jeweils zweistündige Konzerte der Blaskapellen „Schlossberger“ aus Eslarn und Brezovacek aus Brezova in der örtlichen Halle. Die 19 Musiker der Schlossberger mit dem Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Roßmann begeisterten das Publikum mit bekannten Stücken wie der „Fuchsgrabenpolka“, „Wir sind Kinder von der Eger“ und der Zugabe „Auf der Vogelwiese“. Dirigent Paul Windschüttl nahm im Namen der Schlossberger ein Dankesgeschenk vom Bürgermeister Radek Burda entgegen. In einem anschließenden Dankesbrief an die Gemeinde Zwodau bedankte sich Familie Grießl für die große Ehre, dieses besondere Jubiläum am historischen Geburtsort von Ernst Mosch mitgestalten und mitfeiern zu dürfen.

Organisator Josef Haranza führte die Gäste anschließend zum einstigen Geburts- und Wohnhaus des Musikers. Bild: Thomas Grießl
Das Sänger-Duo Lisa Grießl und Norbert Roßmann sorgte für Stimmung. Bild: Jozef Haranza
Viel Applaus gabs für die Schlossberg-Kapelle im voll besetzten Saal. Bild: Lisa Grießl
Ein weiterer Höhepunkt war das zweistündige Konzert der Blaskapellen „Schlossberger“ aus Eslarn und Brezovacek aus Brezova. Bild: Lisa Grießl
Feierliche Enthüllung und Segnung einer Bronzetafel zu Ehren von Ernst Mosch vor der Kirche. Bild: Thomas Grießl
Das Geburtshaus der Musikerlegende Ernst Mosch. Bild: Thomas Grießl
Gottesdienst zum 100. Jahrestag von Ernst Mosch in der Kirche von Svatava mit Monsignore Petr Fort. Bild: Jozef Haranza

Ernst Mosch – Lebenslauf und Karriere:

• Geburt: 7. November 1925 im böhmischen Zwodau, dem heutigen tschechischen Svatava

• Berufe: Musiker (Posaune, Flöte, Flügelhorn), Komponist, Arrangeur, Dirigent

• Ausbildung: Ernst Mosch begann seine musikalische Laufbahn im Alter von acht Jahren mit der Flöte im Schulorchester, später spielte er Flügelhorn im Jugendblasorchester von Hans Dotzauer. Eine begonnene Schusterlehre brach er ab.

• Beruflicher Beginn: Nach der Arbeit in einer Flugzeugfabrik in Eger entschied er sich 1940 endgültig für die musikalische Laufbahn.

• Familie: Ab 1945 war er mit Lydia aus Herne verheiratet. Das Paar hatte drei Töchter: Karin, Ellen und Brigitte.

• Gründung der „Original Egerländer Musikanten“: Mosch erlangte große Bekanntheit als Gründer und musikalischer Leiter dieses Ensembles, das die Egerländer Blasmusik prägte.

• Comeback und Ehrungen: Nach einer Pause gaben die Egerländer 1981 ihr Comeback. Im selben Jahr wurde Mosch für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Hermann-Löns-Medaille in Gold ausgezeichnet.

• Weitere Projekte: 1986 formierte er aus Mitgliedern der Egerländer eine Big Band, in Gedenken an seine Zeit bei Erwin Lehn.

• Letzte Tournee und Tod: Nach einer USA-Reise 1995 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand (Diabetes). Trotzdem absolvierte er 1998 eine Abschiedstournee durch ganz Deutschland. Ernst Mosch starb am 15. Mai 1999 in seinem Wohnhaus in Germaringen.

• Tod: 15. Mai 1999 in Germaringen, Deutschland

• Erfolgsbilanz: Mosch spielte über 1.000 Konzerte in 42 Ländern, verkaufte mehr als 40 Millionen Tonträger und erhielt 29 Gold-, Platin- und Diamantschallplatten.

• Werk: Es gibt rund 400 verschiedene Tonträger von ihm.

• Nachfolge: Nach seinem Tod übernahmen zunächst seine Töchter Brigitte und Ellen die Leitung des Musikverlags. Später übernahm Tenorhornist Ernst Hutter die musikalische Leitung der Egerländer Musikanten.

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