Tag der offenen Tür im Haus der Biodiversität in Tännesberg
Tag der offenen Tür im Haus der Biodiversität in Tännesberg
Großes Interesse hat der Tag der offenen Tür im „Haus der Biodiversität“ geweckt. Weit über 1000 Besucher wollten im Laufe des Tages dieses Vorzeigeobjekt auch von innen sehen. Neben zahlreichen Ehrengästen konnte Bürgermeister Ludwig Gürtler viele Gäste begrüßen, die sich bei der Eröffnung schon eingefunden hatten. Als einen bedeutenden Meilenstein für die Gemeinde bezeichnete er das Objekt, das ein lebendiger Ort des Lernens, des Austauschs und der Inspiration werden soll. Hier werden Wissenschaft, Naturschutz und Gemeinschaft verbunden, um unsere Natur zu bewahren und für kommende Generationen zu sichern. Einen herzlichen Dank richtete er an die großzügigen Förderungen durch „land.belebt“, dem Amt für ländliche Entwicklung, das LEADER-PROGRAMM und dem Denkmalschutz. Ebenso hob er den Einsatz und das Engagement des Bauhofes und des gesamten Organisationsteams für den Aufbau und die Organisation dieses Tages hervor.
Naturschutz Jahrzehnte lang entwickelt
Norbert Bäuml vom Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung in München erinnerte sich an die Anfangszeiten, als er als Praktikant mit Toni Wolf im Kainzbachtal unterwegs war und ihm sehr eindringlich vor Augen führte, was sich hier dringend ändern muß, um dieses Juwel zu erhalten. Die Jahrzehnte lange Entwicklung in Tännesberg zum Thema Naturschutz und biologische Vielfalt sei für ihn außergewöhnlich und beispielgebend und findet mit dem „Haus der Biodiversität“ ein greif- und sichtbares Zentrum. Es liegt an den Menschen wie Toni Wolf, aber auch an den vielen anderen in Tännesberg die nicht nur über Naturschutz reden, sondern anpacken. Im Großen wie im Kleinen.
Dorferneuerung ist mehr als nur Verschönerung
Nicht nur mit den klassischen Maßnahmen, wie Verschönerung einer Ortsmitte, die Neuanlage von Straßen und so weiter, die zweifelsohne den ländlichen Raum weiterbringen, soll man die Dorferneuerung verbinden, meinte Kilian Bindl, Sachgebietsleiter für Land- und Dorfentwicklung beim Amt für Ländliche Entwicklung. Sondern vielmehr sind es die besonderen Ideen, die auf eine Ortschaft zugeschnitten sind, in das Konzept eines Marktes passen, die etwas Einzigartiges in einer Region schaffen und überregional einen Mehrwert bieten. Ein solches besonderes Projekt ist auch das oftmals als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnete „Haus der Biodiversität“ mit dem Fokus auf Sicherung der Arten- und Sortenvielfalt, Erhalt der Vielfalt der Lebensräume, Vermittlung und Vertiefung des Umweltwissens und Verbesserung des Verbundes der Lebensräume. Das Gebäude spiegelt auch die Grundsätze der Ländlichen Entwicklung, wie Erhalt und Inwertsetzung alter Bausubstanz und Verwendung von nachhaltigen regionalen Baustoffen wider.
Stets ausgebuchte Führungen
Über 250 Besucher nahmen an den unterschiedlichsten Führungen teil.
So besuchte Sebastian Taubmann vom Imkerverein Trausnitz mit ihnen das Bienenhaus, eine Aussenstation des „Hauses der Biodiversität“, wo es faszinierende Einblicke in den Bienenstock, das Leben der über 200.000 Bienen und in das spannende Imkerhandwerk gab.
Über Wildkräuter, die oftmals als „Unkraut“ betrachtet werden, klärte Kräuterführerin Ulrike Gschwendtner auf. So ist z.B. die heilende Wirkung von Schafgarbe und Spitzwegerich bei kleinen Wehwehchen vielerorts in Vergessenheit geraten. Gezeigt wurde auch, was mit den Kräutern an Tinkturen und Oxymels hergestellt werden kann.
Äußerst beeindruckend war das Interesse an den stets ausgebuchten Führungen durch das „Haus der Biodiversität“, um die Besonderheiten der Architektur, die Ausstellung „Was ist Biodiversität?“ und die neue innovative Technik kombiniert mit traditionellen Bauweisen kennen zu lernen. So konnte der Besucher bei einer Ausstellung als kleines Insekt zwischen den Halmen eine Wiese entdecken. Mit Biologin Mathilde Müllner, Projektmanagerin Nathalie Ingerl, Katharina Haas von der Ökomodellregion und Kilian Bindl, vom Amt für Ländliche Entwicklung, waren stets absolute Fachkräfte vor Ort.
Verpflegungsangebot aus regionalen Produkten
Passend zur Veranstaltung konnte man aus einem breiten Angebot von regionalen Produkten wählen. So gab es Langosch aus Dinkelmehl und Eiern aus der Modellregion, Rotviehburger vom Roten Höhenvieh, Gemüseburger und selbst gebackene Küchel, neben Kaffee und Kuchen Quarkbrote mit sämtlichen Kräutern aus dem Garten, Spezialitäten vom Tännesberger Rotvieh, Säfte und Hochprozentiges aus Früchten von heimischen Streuobstwiesen, Bier und alkoholfrei Getränke von Herstellern aus der Region, Eis aus biologischen Zutaten und das hochwertige Tännesberger Trinkwasser, frisch geschöpft aus der Quelle.
Kinderunterhaltung
Viel Beschäftigungsmöglichkeiten gab es für Kinder und Familien. Ob Nistkästen bauen, Malen und Masteln oder DIY Seid bombs (Samenbomben) herstellen, machte allen richtig Spaß. Am Bio-Quizzrad gab es auch etwas zu gewinnen.
Musikalische Unterhaltung
Bayerisch böhmisch spielte „Bayerisch Blech“ auf. Moderne Rhythmen, bei denen sich viele Beine im Takt bewegten, hatte „Tunis for Two“ im Gepäck.










