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30 Jahre Parapluie: Live Stage feiert den Ort, an dem Live Musik für alle zu Hause ist

Weiden. Mit zahlreichen Fans und Freunden feierten Bernd und Sabine Mende das Jubiläum ihrer Musikkneipe mit der Münchner Band "The Wondering Men".

30 Jahre Parapluie: Live Stage feiert den Ort, an dem Live Musik für alle zu Hause ist

“The Wondering Men” auf der “Live Stage”. Foto: Helmut Kunz

Wer am Freitagabend einen Parkplatz suchte, brauchte Geduld. Die Straßen rund um den “Kulturbahnhof Parapluie” waren zugeparkt, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass hier etwas Besonderes stattfand. Und tatsächlich: Das Lerchenfelder Wohnzimmer für Livemusik feierte seinen 30. Geburtstag. Drinnen war jeder Platz besetzt, dicht gedrängt, wie man es vom “Parapluie” kennt und liebt. “Was für ein Abend mit Euch”, sagte Wirtin Sabine Mende bei der Eröffnung.

Haindling-Soundtrack

Jubiläums-Wirt Bernd Mende, gekleidet wie weiland Gilbert O’Sullivan, war an diesem Abend Gastgeber im besten Sinn: Getränke tragen, Hände schütteln, Geschichten austauschen. Seine Frau Sabine, ganz in Weiß, übernahm die Begrüßung, traditionell begleitet vom Haindling-Gebläse. “Herzlich willkommen im Kulturbahnhof. Wir feiern heute ein tolles Fest”, rief sie in den übervollen Raum. Und das Publikum antwortete mit Applaus.

Blumen und selbst gebackene Kuchen

Auf der Treppe zur Wirtswohnung hoch stapelten sich Blumensträuße, Geschenke, selbst gebackene Kuchen. “Diese Resonanz freut uns wirklich sehr”, sagte die Wirtin und war sichtlich gerührt dabei für die Anerkennung der Leute. Drei Jahrzehnte “Parapluie”, das bedeutet nicht nur Theke und Bühne, sondern Gemeinschaft. Viele Gäste kommen seit Jahren, manche seit Jahrzehnten. Andere waren zum ersten Mal da.

Musik für alle

Für die Jubiläums-Live Stage kehrte eine Band zurück, nach der viele gefragt hatten: “The Wondering Men” aus München. Ein Hutkonzert, kein Eintritt, aber Spenden für die Musiker. “So machen wir das hier”, erklärte Mende. “Musik soll für alle da sein.” Und die Gäste ließen den Hut gut gefüllt kreisen.

Simon & Garfunkel und Bob Dylan

Die Band, in neuer Besetzung, nennt ihren Stil Streetfolk: Erdig, energiegeladen, mal rotzig, mal gefühlvoll. Gesang, Ukulele, Geige, Banjo, Bass und Gitarre: Der Sound mischte Folk, Rock mit ein bisschen Country. Simon & Garfunkel, Bon Jovi, Bob Dylan. Die Combo sang mit toller Bühnenpose von weiten Straßen und Lebensumwegen. Viele wunderten sich über die Geigerin unter den drei “Wondering Men”. Schon nach dem ersten Song war klar: Der Funke springt über. Ein halbes Dutzend junge Besucher, bisher unbekannt im Parapluie, tanzten genauso begeistert wie die Stammbesetzung auf dem Parkett.

Das gute französische Essen

“Whisky in the Jar”, “Country Roads”, “Hey Jude”, “Sweet Home Alabama”, dazu eigene Songs, viele mehrstimmig, kraftvoll, nah am Publikum. Zwischen Bar und Bühne wurde viel geredet, gelacht, mitgesungen. Während vorne die Eagles-Nummer “Hotel California” gespielt wurde, erzählte ein Stammgast an der Theke von seinem letzten Wohnmobiltrip nach Paris und dem guten französischen Essen dort. Typisch “Parapluie”: Musik und Geschichten, die sich gegenseitig mögen.

OTH Amberg-Weiden
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Zuverlässigkeit

Soundmann Günter Hagen mischte wie immer zuverlässig. Seit Jahren ist er Teil des Inventars, wie die Holzstühle und die legendäre Bühnenbeleuchtung. Am Ende verlosten die Mendes Essens- und Getränkegutscheine. Dreißig Jahre “Parapluie” und kein bisschen leise. Niemand ging enttäuscht nach Hause. Und draußen standen die Autos immer noch Stoßstange an Stoßstange.