Chorklang in Waldsassen mit Mendelssohns Lobgesang und Dvořáks Te Deum

Chorklang in Waldsassen mit Mendelssohns Lobgesang und Dvořáks Te Deum
Programm und Mitwirkende
Auf dem Programm stehen: Felix Mendelssohn Bartholdy: Lobgesang op. 52; Antonín Dvořák: Te Deum op. 103. Solistinnen und Solisten: Katja Stuber (Sopran), Gisela Malzer (Sopran II), Tomáš Kořínek (Tenor), David Szendiuch (Bass). Es musizieren der Chor der Basilika Waldsassen, der Chor Rastislav Blansko und das Orchester Czech Virtuosi. Die musikalische Leitung haben KMD Andreas Sagstetter und Jaroslav Martinasek.
Mendelssohns Lobgesang
„Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ – so erklang die Sinfoniekantate „Der Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Thomaskirche zu Leipzig. Anlass hierzu war der 400. Jahrestag der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg am 25. Juni 1840. Heute, genau 177 Jahre später, erfüllt diese prachtvolle Komposition die Waldsassener Basilika und ruft uns zu: „lobt den Herrn mit Saitenspiel [und] mit eurem Liede!“
Die Sinfonie Nr. 5 „Reformationssymphonie“ erinnert mit ihrem vierten Satz „Ein feste Burg ist unser Gott“ an den 500. Jahrestag der Reformation.
Dvořáks Te Deum
Das Te Deum op. 103 des böhmischen Komponisten Antonín Dvořák wurde in New York anlässlich der 400-Jahr-Feier zur Entdeckung Amerikas (12. Oktober 1892) durch Christoph Kolumbus komponiert. Die Skizzierung für das Werk stand in kaum einer Woche; in einem Monat war das Te Deum vollendet. Die Partitur versah Dvořák am 28. Juli 1892 mit der Widmung „Komponiert zu Ehren des Gedenkens an Kolumbus“. Dvořák dirigierte die Uraufführung des Werkes im Rahmen seiner Amtseinführung als neuer Konservatoriums-Direktor am 21. Oktober 1892 in der Carnegie Hall in New York mit 250 Chorsängern.
Sopranistin Katja Stuber
Die in Walderbach in der Oberpfalz aufgewachsene Sopranistin Katja Stuber studierte in München und Saarbrücken bei Prof. Christian Gerhaher und Prof. Ruth Ziesak sowie privat bei Margreet Honig in Amsterdam. Engagements in den Spielzeiten 2009/10 führten sie ans Gärtnerplatztheater München, 2014 bis 2017 ans Staatstheater nach Darmstadt und als Gast an die Theater in Wiesbaden und Bonn. Im Sommer 2011 feierte Katja Stuber ihr viel beachtetes Debüt bei den Bayreuther Festspielen, wo sie bis 2014 in der Rolle des Jungen Hirten in Wagners „Tannhäuser“ sowie 2021 als Blumenmädchen in Wagners „Parsifal“ unter Christian Thielemann sang. Bei den Salzburger Festspielen war die Sopranistin im Sommer 2013 in Mozarts Requiem unter Thomas Hengelbrock zu hören und kehrte dort 2015 in der Partie der „Belinda“ ( Purcell: Dido und Aeneas) wiederum unter Hengelbrock zurück.
Sopran II: Gisela Malzer
Gisela Malzer, geboren in Liebenstein bei Tirschenreuth, singt bereits seit ihrer Kindheit in verschiedensten Chören, auch solistisch. Sie hatte Gesangsunterricht bei Carol Bischof in der KMS Tirschenreuth. Als langjähriges Mitglied des Basilikachores wirkte sie mit solistischen Einsätzen bei den Sonntagsgottesdiensten und auch bei konzertanten Aufführungen mit. Des Weiteren wirkte sie mit im Vocal-Ensemble eMotion Waldsassen und beim Musiktheater der KMS Tirschenreuth (als Pamina/Zauberflöte, Rosalinde/Fledermaus, Josefa/Weißes Rössl).
Tenor: Tomáš Kořínek
Tomáš Kořínek, Tenor, debütierte am 1. September 2007 als Pang (Turandot) am Nationaltheater Prag und an der Staatsoper Prag sowie am 18. Dezember 2008 als Janka (Der Fall Makropulos). Seitdem ist er regelmäßiger Gast auf Prager Opernbühnen. Er absolvierte das Konservatorium und die Janáček-Musikakademie in Brünn. Bereits während seines Studiums arbeitete er als ständiger Gast an der J. K. Tyl-Oper in Pilsen, wo er seit dem 1. November 2004 fest engagiert ist. Er ist Träger vieler Auszeichnungen bei Wettbewerben im In- und Ausland und trat mehrmals in einer breiteren Nominierung für den Thalia-Preis auf. Außer in Prag tritt er am Nationaltheater in Brünn, am Mährisch-Schlesischen Nationaltheater in Ostrava und am F. X. Šalda-Theater in Liberec auf. Er hat auch eine Reihe von Konzertauftritten mit der Pilsner Philharmonie, der Brno Philharmonic, der Bohuslav Martinů Philharmonic und anderen und gehört zu den gesuchten Interpreten der Barockmusik.
Bass: David Szendiuch
David Szendiuch (* 1974, Pardubice) schloss 1994 das Konservatorium von Brünn ab. Seit 2003 wurde er Privatschüler von Juri Gorbunow, Nationalkünstler Russlands und Inhaber des Thalia-Preises in der Tschechischen Republik. Im Jahr 2015 hat er den Master in der Gesangsabteilung in der Klasse von Marta Beňačková an der Janáček-Akademie für Musik und darstellende Kunst in Brünn (JAMU) absolviert.
1999 nahm er ein Angebot zur dauerhaften Beschäftigung am Mährischen Theater in Olmütz an, wo er bis heute tätig ist. Außerdem ist er regelmäßiger Gast am Nationaltheater in Brünn, am J. K. Tyl-Theater in Pilsen, am Mährisch-Schlesischen Nationaltheater in Ostrau, am Nationaltheater in Prag, am Slowakischen Nationaltheater in Bratislava, in Banská Bystrica und am Staatstheater Košice.
Chöre und Orchester
Der Chor der Basilika Waldsassen, mit seinem Leiter Andreas Sagstetter, kann auf eine lange kirchenmusikalische Tradition zurückblicken. Das Hauptanliegen des Chores ist die musikalische Gestaltung der wöchentlichen Sonntagsliturgie und der Festtage des Kirchenjahres. Aber auch als Konzertchor tritt das Ensemble regelmäßig in Erscheinung. Hier wären vor allem die jährlich stattfindenden Herbstkonzerte in der Basilika genannt. In diesen widmet sich der Chor seit längerem den großen oratorischen Werken aus Barock, Wiener Klassik und Romantik. Schon mehrmals wurde der Chor der Basilika Waldsassen für sein Engagement ausgezeichnet.
Die Gründung des Chores RASTISLAV Blansko geht auf das Jahr 1862 zurück. Trotz schwerer Zeiten, einem Namenswechsel und politischen Gegenspielern ist die Tradition des Gesangs in Blansko über die Jahrzehnte erhalten geblieben. Seit 1986 leitet Jaroslav Martinasek den heutigen Chor. Unter seiner Leitung konzentriert sich der Chor zunehmend auf die geistliche Chormusik. In letzter Zeit sind auch verschiedene CD-Produktionen entstanden. RASTISLAV arbeitet in regelmäßigen Abständen mit dem Tschechischen Fernsehen und dem Tschechischen Rundfunk zusammen. Im Jahr 2002 bekam der Chor den Preis des Kaisers Rudolf II. verliehen. RASTISLAV wurde mehrere Male als bester Chor des Tschechischen Chorvereins ausgezeichnet. Konzerte im In- und Ausland, wie Deutschland, Österreich, Liechtenstein und Italien, sind fester Bestandteil im Chorleben des Chores.
Das 33-köpfige Ensemble Orchester Czech Virtuosi besteht aus den Konzertmeistern des Philharmonischen Orchesters und der Janáček National Opera, die beide aus Brünn stammen, zusammen mit den ersten Solisten der Blasinstrumente. Dank der breiten Erfahrung seiner Mitglieder, die in hunderten von Konzerten im In- und Ausland erfolgreich aufgetreten sind, hat das Ensemble nicht nur die Aufmerksamkeit von professionellen Kritikern und Publikum erregt, sondern auch von bedeutenden in- und ausländischen Instrumentalisten, Dirigenten und Chören. In zehn Jahren Konzerttätigkeit haben mehr als 350 Künstler mit dem Orchester gespielt. Der englisch-italienische Name steht für das Herkunftsland sowie für die Qualität seiner künstlerischen Leistungen, die das Ensemble in seinen fruchtbaren Konzerttätigkeiten anstrebt.
Leitung: Jaroslav Martinasek und Andreas Sagstetter
Jaroslav Martinasek ist Dirigent, Chorleiter und Leiter des Streichkammerorchesters Musica Nova. Seine musikalische Ausbildung hat er privat bei Prof. Hrabovska und bei Prof. Puklova abgelegt. Seit 1960 wirkte er in einigen Chören, zumeist Kirchenchören. Seit 1986 ist er der Chorleiter des Chores Rastislav Blansko. Besitzer der Auszeichnungen des Prof. Karel Hradils, der Gebrüder Veselka, der Stadt Blansko und auch des Preises des Südmährischen Kreises und seit dem Jahr 2020 auch Laureat des Bedřich-Smetana-Preises für sein Lebenswerk.
KMD Andreas Sagstetter studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum“ in Salzburg Katholische Kirchenmusik (A-Diplom) und Konzertfach Orgel. Im Jahr 2000 wurde Andreas Sagstetter als Kirchenmusiker an die päpstliche Basilika Waldsassen berufen. Verschiedene Konzerte, CD-Einspielungen sowie Radio- und Fernsehübertragungen dokumentieren seine Tätigkeit. Im Jahr 2013 zeichnete ihn die Stiftung Bücher-Dieckmeyer für sein Engagement in der Kirchenmusik mit ihrem Förderpreis aus. Anfang 2016 bekam Andreas Sagstetter – in Anerkennung seines kirchenmusikalischen Wirkens – von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer den Titel „Bischöflicher Kirchenmusikdirektor“ verliehen.



