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Das Jahr der Gier: Lesung des erfolgreichen Krimiautors Horst Eckert aus Pressath

Pressath. Der Krimiautor und gebürtige Pressather Horst Eckert stellte seinen neuen Fall "Das Jahr der Gier" in seiner Heimatstadt vor. Dort geht es um die Hintergründe des Wirecard-Skandals.

Das Jahr der Gier: Lesung des erfolgreichen Krimiautors Horst Eckert aus Pressath

Der Krimiautor Horst Eckert bei der Lesung seines jüngsten Thrillers “Das Jahr der Gier” im Pressather Café Locke. Foto: Heiner Brückner

Alle Jahre wieder kommt der hochgelobte Thrillerautor Horst Eckert mit einem „im besten Sinne komplexen Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit“, wie der Deutschlandfunk einmal formulierte.

Der aus seiner Heimatstadt ausgezogene Krimiautor schoss mit seinem 18. Roman das neueste Feuer-Werk aus seiner Krimipistole ab. Dieses Mal geht es um die Gier im Finanzbetrug gigantischer Dimension und um skurrile Details über das Versagen der Aufsichtsbehörden am Beispiel des “Wirecard”-Konzerns.

Weil sich derzeit die Verursacher des real existierenden Finanzskandals vor Gericht wegen vorsätzlichen bandenmäßigen Anlagebetrugs in Milliardenhöhe verantworten müssen, gewann das Thema einen zusätzlichen Spannungsschub.

Heimspiel im voll besetzten Café Locke

“Im Jahr der Gier” lautet der Titel des dritten Thrillers aus der Reihe mit der Kriminalrätin Melia Adan und dem Hauptkommissar Vincent Veih. Beim Heimspiel im voll besetzten Café Locke in Pressath eckte der Serienschreiber durch den brisanten Plot nirgends an, sondern traf auf offene Ohren seiner Krimi-hungrigen Fans und erwartungsvollen Zuhörer. Horst Eckert beherrscht das Handwerk fernsehreifer Serienkrimi-Konstruktionen mit dem Modell der falschen Spuren, sonderlichen Zusammenhänge, verschlüsselten Messages.

Auch seine Lesung baute er nach dem Prinzip der Spannungssteigerung auf. In freier Rede fasste er jeweils einen Handlungsstrang zusammen und las dann als Lesehäppchen eine Kurzpassage aus dem druckfrischen Krimi.

Im Prolog, der sich in Moosbruck bei München abspielt, stieg er mit salopper, angepasster Umgangssprache ein. Im Abschnitt in Düsseldorf, wo der britische Journalist Oscar Ravani auf offener Straße mit dem Messer angegriffen wurde und ein rassistisch motiviertes Attentat zu vermuten war, war auch die geschriebene und gesprochene Sprache ernster.

OTH Amberg-Weiden
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Spannende Atmosphäre zu spüren

Der Schwerpunkt lag auf der lokalen Umgebungsschilderung, den zwischenmenschlichen Beziehungskonflikten unter den Protagonisten und handlungsfördernden Dialogen. Der Thriller-Bogen wurde am intensivsten gespannt beim letzten Anreißer, der “Schnitzeljagd” in der Londoner U-Bahn. Die Atmosphäre lud sich hochgradig auf – auch sprachlich in Kurzsätzen – und erreichte den höchsten Konzentrationsgrad, zumal die Lösung der “Worldcard”- Affäre im Geheimnisvollen belassen und auch der Mörder nicht verraten wurde.

Im Wechselspiel zwischen der Schilderung der politischen Ab- und Hintergründe mit den Beziehungsgeflechten der kriminalistischen “Aufklärer” erzeugte Eckert reichlich Anreize für potenzielle Leser, um sich auf das Buch zu stürzen, um es signiert mit nach Hause zu nehmen und sich in den Stoff, aus dem der jetzt in Düsseldorf lebende Pressather seine Spannungsgeschichten strickt, zu vertiefen und nach der Auflösung zu suchen.