Ein Platz für alle: Kümmersbruck weiht sein neues Zentrum ein

Ein Platz für alle: Kümmersbruck weiht sein neues Zentrum ein
Ziel war es, an der geschichtlichen Keimzelle der Gemeinde einen multifunktionalen Platz zu schaffen, der hohe Aufenthaltsqualität bietet und das Umfeld der Kirche deutlich aufwertet.
Vom Wettbewerb zur Umsetzung
Die Grundidee entstand bereits 2008/2009 im Rahmen eines Architektenwettbewerbs. Damals setzten sich zwei Büros durch: Das Büro G+2S mit Architekt Wolfgang Garnhartner für den Dorfplatz sowie das Büro Röth mit Architektin Christina Meyer für das Kirchenumfeld. Die Regierung der Oberpfalz unterstützte den Plan, einen echten Platzcharakter entstehen zu lassen. Dafür wurden zentrale Flächen angekauft, darunter ein Einfamilienhaus, die frühere Gaststätte Opl und ein Mehrfamilienhaus.
Die Umsetzung erfolgte in drei Bauabschnitten. Für die Abschnitte I und II mit rund 6.000 Quadratmetern wurde das Büro G+2S beauftragt, die Bauarbeiten starteten nach der Entwurfsfreigabe 2016. Der dritte Bauabschnitt mit weiteren 5.600 Quadratmetern folgte 2020 durch das Büro Röth. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 6,15 Millionen Euro, wovon 2,774 Millionen Euro über das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Aktive Zentren“ gefördert wurden.
Grünflächen mit Mehrwert
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Begrünung: Allein im Bereich Dorfplatz wurden 15 neue Bäume gepflanzt – mehr als jemals zuvor –, dazu rund 30 Sträucher sowie zahlreiche Bodendecker, Stauden und Gräser. Im Kirchenumfeld kamen weitere 16 Bäume, etwa 55 Meter Heckenpflanzungen und 50 Sträucher hinzu. Damit entstand ein grünes Ensemble, das Aufenthaltsqualität und ökologische Aufwertung verbindet.
Platz mit vielen Besonderheiten
Der Platz selbst zeichnet sich durch zahlreiche Details aus: Eine Pergola mit integrierter Bushaltestelle, Freiflächen für Veranstaltungen wie einen Wochenmarkt, eine Neuordnung der Verkehrsführung und terrassierte Parkflächen am Kircheneingang. Neu geschaffen wurde zudem ein zentrales Wohn- und Geschäftshaus, das den Platz räumlich abschließt. Selbst in der Pflasterung steckt Einzigartiges: Speziell gefertigte Steine in drei Rauigkeiten und Farben wurden nur für Kümmersbruck entwickelt – die Firma Englhard beschaffte dafür sogar eine eigene Verlegemaschine. Auch die Parkplatzmarkierungen sind keine Standardlösung, sondern wurden als Metallnägel in die Pflasterung eingelassen.
Moderne Infrastruktur für die Zukunft
Neben dem Sichtbaren wurde auch die Infrastruktur modernisiert: Kanal, Wasserleitungen und Verkabelung wurden erneuert und für künftige Glasfasertechnik vorbereitet. Neue Straßenbeleuchtung, ein BayernWLAN-Hotspot sowie zwei versenkbare Elektroverteiler für Veranstaltungen machen den Platz zukunftsfähig. Selbst an Details wie einen eingebauten Ständer für den Weihnachtsbaum wurde gedacht. Eine alte Kastanie konnte trotz der intensiven Bauarbeiten erhalten werden und verbindet Vergangenheit mit Gegenwart.
Feierliche Einweihung mit Festprogramm
Zur feierlichen Einweihung kamen zahlreiche Ehrengäste: Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl, die Landtagsabgeordneten Dr. Harald Schwartz und Bernd Heinisch, stellvertretender Landrat Franz Mädler sowie Libor Schröpfer, Bürgermeister der tschechischen Partnergemeinde Holýšov. Die Pfarrer Wolfgang Bauer und Bernd Schindler nahmen die Segnung vor, der Festtag begann mit einem Gottesdienst.
Den ganzen Tag über sorgten die Feuerwehren Kümmersbruck und Haselmühl sowie der Kolpingverein für Speisen und Getränke, während der Musikverein Haselmühl-Kümmersbruck die musikalische Umrahmung übernahm. Für Kinder gab es neben einer Hüpfburg auch Kinderschminken – ein Fest für die ganze Gemeinde, das den erfolgreichen Abschluss eines bedeutenden Projekts würdigte.









