Leidenschaft für Militärgeschichte
Leidenschaft für Militärgeschichte
Viel Neues im Kulturbereich – Nach dem Abgang von Birgit Plößner wurden Kulturmanagerstelle und die Museumsleitung neu besetzt. Tobias Damberger ist der neue Museumsleiter in Kultur- und Militärmuseum in Grafenwöhr.
Der 30-Jährige kommt aus Ebnath und ist begeisterter Heimatsammler. Dazu gehören Fotos, Ansichtskarten, vieles aus dem Raum Wunsiedel und Marktredwitz oder alte militärische Spiele. So hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und nach seinem Abitur 2011 am Luisenburg-Gymnasium in Wunsiedel von 2015 bis 2019 Europäische Geschichte an der Universität Bayreuth studiert und mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen.
Abschlussarbeit zum Stauffenberg-Attentat
Aufgrund seiner guten Leistungen konnte er eine Prüfung zur Promotionseignungsfeststellung ablegen und schreibt derzeit seine Doktorarbeit ohne einen Master gemacht zu haben. Dabei klingt das Thema seine Bachelorarbeit schon spannend: „Adolf Hitler stirbt beim Stauffenberg-Attentat am 20. Juli 1944. Die Entwicklung Deutschlands nach dem gelungenen Staatsstreich – Ein Beitrag zur kontrafaktischen Geschichte“.
Neben dem Studium hat Damberger schon mehrere Ausstellungen organisiert: Sonderausstellungen im Stadtarchiv Weiden, im Heimatmuseum Erbendorf, im Pfalzmuseum in Forchheim, im Stadtmuseum Kemnath und im Stadtmuseum Herzogenaurach. Meist stammten diese aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs.
Autor und Antiquitätenhändler
Dazu ist Damberger auch ein begabter Autor und hatte mehrere Publikationen, darunter drei Heimatbücher im Sutton Verlag geschrieben sowie in Fachzeitschriften. Weiter betreibt er Kleingewerbe für Antiquitäten und macht Transkriptionen altdeutscher Handschriften.
Auf die Stelle als Museumsleiter ist er ganz traditionell durch ein Zeitungsinserat aufmerksam geworden. Durch seine Heimatverbundenheit war Grafenwöhr natürlich umso interessanter für ihn. Dabei gefällt ihm die Arbeit mit historischen Exponaten, die Planung von Sonderausstellungen und wie er sagt: „Geschichte ins Jetzt und Heute übertragen.“
Seine Präferenz liegt auf der militärischen Geschichte – Darum möchte Damberger hier einen Schwerpunkt setzen. So kann er sich eine Dauerausstellung um Militärspielzeug vorstellen. Generell will er mehr Menschen in das Museum locken.
Sonderausstellungen geplant
Aktuell plant Damberger kleine, temporäre Sonderausstellungen in zwei neuen Vitrinen. Das Thema will er noch nicht verraten. Sowie eine große Sonderausstellung für den Herbst und plant den Tag des offenen Denkmals im September. Neben der Teilzeitstelle als Museumsleiter arbeitet er an seiner Promotion und ist wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Bayreuth.
Generell würde Damberger sich freuen, wenn wieder mehr Grafenwöhrer, auch Schulklassen ins Museum kommen würden: „Museum ist sehr interessant, anhand der aktuellen geopolitischen Lage kann man sehen, wie wichtig Militärgeschichte sein kann.“ Zum Abschluss zitiert er den deutschen Politiker August Bebel: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“




