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Leserbrief: Danke für die Blumen

Windischeschenbach. Zu dem Bericht "35 Jahre Kleinkunstbühne: Existenz stand auf der Kippe" hat die Kabarettistin und Sängerin Martina Brandl einen Leserbrief geschrieben.

Leserbrief: Danke für die Blumen

Kleinkunstbühne Windischeschenbach Kabarett Kabarettisten Martina Brandl Bild: Holger Stiegler
Der Geschäftsführer Florian Ascherl würde Martina Brandl nicht noch einmal für die Kleinkunstbühne buchen. Bild: Holger Stiegler

“Einigermaßen fassungslos las ich, dass Florian Ascherl (…) verlautbaren lässt: “Nicht noch einmal buchen würde ich Martina Brandl: Die hat dann doch mehr durch Allüren und Sonderwünsche geglänzt.” Dabei war es meine Entscheidung, kein zweites Mal in der Futura87 aufzutreten, denn auch ich habe diesen Auftritt nicht in guter Erinnerung.

Am ersten Abend war die Tonanlage kaputt. Dass die Zuschauer mich nicht gut hören konnten, weil ich komplett unverstärkt gespielt habe, erfuhr ich aber erst am nächsten Abend, an dem dann zwei sehr nette, aber offenbar nicht wirklich fachkundige junge Männer stundenlang versucht haben, die Anlage in Gang zu bekommen. Als ich mich während der Show durch ein defektes Mikrofon-Stativ am Finger verletzte und um Hilfe bat, hat keiner der Verantwortlichen reagiert.

Zuschauerin holte Kühl-Pack

Schließlich ging eine in der Nähe wohnende Zuschauerin schnell nach Hause und besorgte ein Kühl-Pack, so dass ich einhändig weiterspielen und die Schwellung kühlen konnte. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an die nette Dame. Herr Ascherl hat weder hinterher weder gesagt, dass es ihm leid tut, noch sich gefragt, wie es meiner Hand geht.

Seine Gastfreundschaft beschränkte sich darauf, am ersten Abend auf meine interessierte Frage, wie der Name “Futura87” entstanden sei, zu antworten: “Keine Ahnung” und mich und meine Begleitung trotz Müdigkeit nach Anreise, Soundcheck und zweieinhalbstündiger Show dazu zu nötigen, unbedingt noch mit ins Wirtshaus zu gehen, weil er dort extra Essen bestellt hätte.

Die Küche ist zu

Dort angekommen, sagte uns der Wirt, die Küche sei zu und es stellte sich heraus, dass Herr Ascherl gar nicht Bescheid gesagt hatte, was er auch nicht bestritt. Ich bin es gewohnt, dass manche Veranstalter auf dem Land lieber mit Kolleginnen arbeiten, die nur Sprech-Kabarett machen und es als “Alluren” verstehen, wenn man als Musikerin auf (vertraglich zugesicherter) Technik besteht.

Dass Sie, Herr Ascherl aber in diesen für uns alle schlimmen Zeiten, es für nötig halten öffentlich meinen Ruf zu schädigen, obwohl ich Ihnen an zwei Abenden ausverkauftes Haus und begeistertes Publikum beschert habe, das, mit Verlaub, finde ich schändlich. Dann hat es halt nicht gepasst mit uns. Ich bin weitergezogen und habe nirgendwo schlecht über Sie geredet.”

Mit freundlichen Grüßen

Martina Brandl

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe an redaktion@oberpfalzecho.de!

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