RE-Solar – Weihnachtsgrüße
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Martti Mäkkelä sieht kritisch auf die Welt, will aber kein Lehrmeister sein

Weiden. Ein deutsch-finnischer Musiker hält den Finger in die Wunde. Globetrotter in Lerchenfelder Musikkneipe.

Martti Mäkkelä sieht kritisch auf die Welt, will aber kein Lehrmeister sein

Martti Mäkkelä auf der “Live Stage” singt Songs, beeindruckt von seinen Reisen. Foto: Helmut Kunz

Martti Mäkkelä ist ein Euro- und Nordamerikabummler. Der finnisch-deutsche Songwriter und Bühnen-Performer befindet sich auf einer Art Never Ending Tour durch Europa und Kanada. Und die führt in regelmäßig auch ins Weidener Lerchenfeld. Während seiner Reisen beobachtet er seine Umgebung. In seinen Songs stecken viele Betrachtungen aus zwanzig Jahren Bühnenerfahrung. Angereichert von einer leichten finnischen Melancholie, die er einfach nicht verleugnen kann und mag.

Er will politisch sein

Am Freitagabend packte der Musiker auf der “Live Stage” sein aktuelles Album “Škoda blue and the black legged Jesus” aus, das er seit Oktober in Polen, Tschechien, die Slowakei, Schweiz, Frankreich, Spanien und Deutschland bühnentauglich präsentiert. Er will politisch sein, will aber nicht den Zeigefinger erheben. “Man kann ja mal einfach Sachen ansprechen, ohne den Leuten vorzuschreiben, was sie zu machen haben. Das muss jeder selber wissen.”

Keine Lovesongs

Liebeslieder sind nicht sein Ding. Er betrachtet in seinen englisch gesungenen Songs lieber eigenartige Menschen, Sachen und Situationen. Einer heißt “Border Song”, handelt von Flüchtlingen. Er war 2015 gerade in Paris unterwegs, als der Konzertsaal “Bataclan” von Terroristen angegriffen wurde. “Von einem Tag auf den anderen waren alle Grenzen zu und auffällig war, dass nur Leute mit dunkler Hautfarbe kontrolliert worden waren.” Solche Dinge würden ihm aufstoßen.

Kantige Musik

Das Konzert im “Parapluie” war der Parforce-Ritt eines Besessenen. Eines Musikers, der sich auf die Kunst des Performens versteht. Seine Songinhalte erzählen Geschichten aus den Seitenstraßen und Hinterzimmern. Die schmerzhaft schöne, aber auch kantige Musik des Storytellers wird nicht zu unrecht als “Folk Noir” gelabelt. Sie ist intensiv und zieht konsequent am Mainstream vorbei.

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