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Schon vor Jahrhunderten wehte ein Geist der Wissenschaft durch die Abtei Speinshart

Speinshart. Zu neuen Erkenntnissen über die Geschichte des Klosters kommen die zahlreichen Besucher bei der Buchpräsentation des Bandes IV der Reihe „Speinshartensia“ und bei einer Beschreibung des prachtvollen Deckenfreskos der Klosterbibliothek.

Speinshart. Zu neuen Erkenntnissen über die Geschichte des Klosters kommen die zahlreichen Besucher bei der Buchpräsentation des Bandes IV der Reihe „Speinshartensia“ und bei einer Beschreibung des prachtvollen Deckenfreskos der Klosterbibliothek.
Abt em. Hermann Josef Kugler (li) stellte den Band IV der Reihe „Speinshartensia“ vor und dankte unter anderem den Autoren Prof. Dr. Dr. Ulrich Leinsle (re), Schriftsteller Adolf Mörtl (2.v.re.) und Daniela Kleber vom Team der Werbeagentur BILDPUNKTE (2.v.li.). Foto: Robert Dotzauer

Schon vor Jahrhunderten wehte ein Geist der Wissenschaft durch die Abtei Speinshart

Eine Buchpräsentation des vierten Bandes von „Speinshartensia“ bildete zusammen mit einem Vortrag von Prof. i.R. Dr. Dr. Ulrich Leinsle über die sogenannte gemalte Bibliothek den Mittelpunkt eines Vortragsabends in barocker Umgebung. Akteure und Besucher blickten dabei in die Geschichte der Prämonstratenserabtei Speinshart. Zum 30-jährigen Bestehen der historischen Buchreihe, gegründet von den Prämonstratenser-Chorherren Pater Rainer Rommens (1954-2024) und vom verstorbenen Pater Benedikt Schuster, stellte Abt em. Hermann Josef Kugler den Sammelband im Musiksaal einem breiten Publikum vor.

Die Beiträge des Bandes IV handeln unter anderem vom Totengedenken in Speinshart, vom Bruderschaftsbuch der Barbara-Bruderschaft und werfen historische Schlaglichter auf die Geschichte des Klosters. Der vierte Band gewährt auch Einblicke in die geistliche und kulturelle Geschichte der Abtei Speinshart. Die Vorstellung des Werkes verband der Administrator mit einem Dank an die Autoren. Beiträge lieferten unter anderem neben den Gründern der „Speinshartensia“ Adolf Mörtl, Georg Schrott, Dr. Daniel Rimsl vom Diözesanmuseum in Regensburg und Schriftleiter Pater Dr. Benedikt Röder. Mit Belegexemplaren dankte Pater Hermann Josef auch dem Team der Werbeagentur Bildpunkte, Verleger Eckhard Bodner und nicht zuletzt der Rainer Markgraf-Stiftung für das Sponsoring.

Neue Einblicke in die „gemalte Bibliothek“

Ein Vergelt’s Gott galt auch dem Beitrag des Prämonstratenser-Chorherrn Prof. Dr. Ulrich Leinsle, der zudem zu Beginn des Kulturevents mit einer Bildpräsentation Einblicke in die „gemalte Bibliothek“ des Klosters gewährte. Veranstaltet von der Internationalen Begegnungsstätte in Kooperation mit dem Eschenbacher Heimatverein und der Katholischen Erwachsenenbildung beleuchtete der Experte Wunsch und Realität der gebundenen Schätze in der eher kleinteiligen, eingeschossigen Klosterbibliothek. Der Buchbestand erneuerte sich nach den Irrungen und Wirrungen der Säkularisation mit Auflösung des Klosters im Jahr 1803 erst ab 1921 mit seiner Neubelebung.

Den besonderen Blick richtete der Wissenschaftler und Philosoph aus dem Prämonstratenserstift Schlägl (Oberösterreich) allerdings auf das prächtige Bildprogramm der Klosterbibliothek. Das vom Auerbacher Künstler Johann Michael Wild im Jahr 1773 geschaffene Werk öffnete der Kirchenmann mit einer illusionistischen Bildpräsentation den Blick vom irdischen in den himmlischen Raum. Für den Wissenschaftler waren es Wegweisungen, die die Verbundenheit des Ordens mit der Wissenschaft thematisierten. So verwies der Professor zum Beispiel auf prägende bildliche Botschaften in den Themenregalen der Kirchenrechtler und Historiker. Auch Hinweise auf Konzilien und Predigtwerke waren Gegenstand der Erläuterungen und dienten als Nachweis einer gelehrigen Klostergemeinschaft.

Deckenfresko als Wegweiser der Wissenschaft

Das allumfassende Deckenfresko lehrte den Philosophen und Hochschulprofessor die Erkenntnis: „Der wissenschaftliche Geist ging im Kloster Speinshart nie verloren.“ Eine Entwicklung, die sich nun mit der Einrichtung eines Wissenschaftszentrums für KI und Hightech fortsetzt. Im Rahmen der Veranstaltung bestand für die Besucher die seltene Gelegenheit, einen Blick in die Bibliothek des Klosters zu werfen, einem Ort, der sonst nur eingeschränkt zugänglich ist. Nach dem Vortragsabend bestand die Möglichkeit zum persönlichen Austausch in der Klosterlounge.

Beeindruckt zeigten sich die zahlreichen Besucher bei Einblicken in die „gemalte Bibliothek“ des Klosters Speinshart. Foto: Robert Dotzauer
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