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Ehemaliges Führungsteam der Caritas Grafenwöhr in den Ruhestand verabschiedet

Grafenwöhr. Wer Caritas Grafenwöhr hört, denkt als Erstes an die Pflegekräfte, die in weißen Autos unterwegs sind. Auf den zweiten Blick erkennt man dahinter aber ein Zentrum der Pflege und Betreuung, das Menschen in allen Lebenslagen unterstützt. Nicht nur bei der Pflege von Angehörigen, sondern auch mit kleinen Diensten im Haushalt, wenn die Mama ausfällt oder bei der tageweisen Betreuung von Seniorinnen und Senioren.

Ehemaliges Führungsteam der Caritas Grafenwöhr in den Ruhestand verabschiedet

Mit Wunderkerzen und Luftballons mit guten Wünschen für die Rente verabschiedeten sich die Mitarbeitenden der Caritas Grafenwöhr vom ehemaligen Führungsteam. Foto: Michaela Ditz

Die Pflegedienstleiterin Johanna Schüller hat das alles in den letzten 25 Jahre aufgebaut. Nun wurde sie beim Sommerfest der Caritas Grafenwöhr gemeinsam mit ihrer Kollegin, der ehemaligen stellvertretenden Pflegedienstleiterin Christine Nanlohy in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. „Wie Topf auf Deckel“ – so passt das ehemalige Führungsteam zusammen.

Kompetenz, Stärke und das Herz am rechten Fleck

1995 trat die gelernte Krankenschwester Johanna Schüller ihren Dienst als Pflegefachkraft bei der Caritas an. 2006 kam auch die gelernte Kinderkrankenschwester Christine Nanlohy dazu. Beide erwiesen sich damals schnell als äußerst beliebte Schwestern auf ihrer Tour. Die Arbeit erforderte nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch körperliche Stärke und Ausdauer. Von den 60 Patienten, die die Sozialstation zu dieser Zeit betreute, hatte beispielsweise noch nicht jeder seinen eigenen Badelifter, sodass die Pflegekräfte die schweren Lifter noch von Patient zu Patient schleppen mussten, teilweise natürlich auch in höher gelegene Stockwerke. Dass Schüller häufig später als vereinbart von ihrer Tour zur Sozialstation zurückkam, lag nicht etwa an ihrer Nachlässigkeit: Sie nahm sich immer Zeit für die Patienten und hatte ein offenes Ohr für ihre Sorgen.

Caritas Geschäftsführer Daniel Bronold und Nadine Brüderer, stellvertretende Pflegedienstleitung, bedankten sich bei Johanna Schüller und Christine Nanlohy (von links) für ihr außergewöhnliches Engagement. Foto: Michaela Ditz

Es heißt: Ein Schiff ist im Hafen am sichersten, aber das ist nicht, wofür es gebaut wurde. Im Jahr 2001 musste die damalige Pflegedienstleitung krankheitsbedingt ausscheiden – für Schüller bedeutete das, dass sie ins kalte Wasser geworfen wurde und quasi über Nacht Pflegedienstleitung wurde. Aber sie ging nicht unter, sondern ganz im Gegenteil – es ging volle Kraft voraus. Gemeinsam mit Nanlohy hat sie mit viel Herzblut und Energie aus der Caritas Grafenwöhr einen Betrieb mit 85 Mitarbeitenden, der rund 320 Patienten versorgt, gemacht.

Umbau, Tagespflege und neue Dienste ins Leben gerufen

2012 erfolgte der Umbau des ehemaligen Schwesternwohnheims. Schüller wusste, wie es pflegenden Angehörigen ergeht und rief die Betreuungsgruppe für Seniorinnen und Senioren ins Leben, die tagsüber gerne ein wenig in Gesellschaft sein wollen und deren Angehörige Entlastung benötigen. 2016 wurde daraus dann die Tagespflege. Gemeinsam mit Pfleger Robert Heldmann war Schüller dafür in ganz Bayern unterwegs und hat sich verschiedene Tagespflegen angesehen, um die beste für den Standort Grafenwöhr zu entwickeln.

Weiterhin baute die Caritas immer neue Abteilungen wie die Hauswirtschaft auf oder auch das Angebot für Familien aus, in denen beispielsweise die Mama erkrankt ist. Dabei waren Schüller und Nanlohy immer auf einer Wellenlänge, ein eingefleischtes Team, das Hand in Hand arbeitete.

Jetzt geht es in den Ruhestand

Motor für die vielen Ideen und immer mehr Dienstleistungen für die Menschen in Grafenwöhr und Umgebung waren dabei zum einen immer der Idealismus der beiden, aber auch die Hartnäckigkeit Schüllers. Denn, wenn diese sich etwas in den Kopf setzte, zog sie es auch durch. Daniel Bronold, Geschäftsführer der Caritas Weiden-Neustadt und das gesamte Team der Caritas Grafenwöhr bedankten sich bei den beiden für ihr jahrelanges Engagement und wünschten ihnen alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Neben Blumen und Wunderkerzen überraschte das Team die beiden noch mit Luftballons behängt mit guten Wünschen für die Rente. In Schüllers Fußstapfen wird ab Januar 2024 Nadine Brüderer treten, die aktuell als stellvertretende Pflegedienstleitung fungiert.