Ehre, wem Ehre gebührt: viele Gratulanten beim 80. Geburtstag von Hans Heinig
Ehre, wem Ehre gebührt: viele Gratulanten beim 80. Geburtstag von Hans Heinig
Gastbeitrag von Robert Birkner
Hans Heinig, viele Jahre beliebter Wirt und Koch des Gasthofs Blei in Altglashütte, feierte kürzlich 80. Geburtstag. Das Fest war ein Ereignis, das zeigte, wie beliebt und geschätzt Heinig im Ort und in der Region ist. Zahlreiche Gratulanten aus Kirche, Politik und Vereinen würdigten sein Lebenswerk und sein Engagement für Gäste und Gemeinschaft.
Zu den Gratulanten zählten unter anderem Pfarrer Konrad Amschl, Bürgermeister Alfred Stier sowie zahlreiche Vereine, darunter Feuerwehr, OWV, Skiclub und Förderverein Silberhütte, sowie Vertreter von Volksbank, Brauerei, des Stammtischs und die Dorfgemeinschaft. Alle wünschten ihm noch viele gesunde und zufriedene Jahre. Das alles war für den bescheidenen Jubilar fast etwas zu viel, dennoch freute er sich über die Glückwünsche.
Seit fast 60 Jahren im Dienst der Gäste
Ehefrau Gerlinde und Hans Heinig kümmern sich seit fast 60 Jahren um das leibliche Wohl ihrer Gäste im Gasthof Blei. Hier kocht der Chef noch selbst – die Kochkünste Heinigs sind seit vielen Jahren Garant für die kulinarische Vielfalt des weithin bekannten Gasthofs. Zu seinen besonderen Spezialitäten zählen vor allem Forellen aus eigener Zucht, seine Stiftland-
Karpfen sowie Wildspezialitäten. “Hier möchte ich vor allem meinem langjährigen Küchenteam und besonders meiner Frau Gerlinde danken, die mich jahrzehntelang bei meiner Arbeit unterstützt haben.“
Der Gasthof Blei wurde bereits 1750 erstmals als Wirtshaus erwähnt. Insgesamt sieben Besitzer, der erste war von 1750 bis 1766 Kaspar Höpfl, bewirtschafteten das Gasthaus auf der Altglashütte mit der Hausnummer 4, ehe Hans und Katharina Blei im Jahr 1909 das Wirtshaus übernahmen und ihm den Namen „Gasthof und Sommerfrische Hans Blei“ gaben.
Enkel Hans Heinig übernahm 1969, im jungen Alter von 24 Jahren, zusammen mit
seiner Frau Gerlinde den Gasthof Blei von seinen Eltern Walter und Hedwig. Nach seiner
Metzgerlehre (1959-1962) bekam er eine Anstellung als Koch im renommierten „Hotel Wittelsbach“ in Oberammergau.
Für 1500 Soldaten gekocht
Von 1965 bis 1966 leistete er seinen Wehrdienst im Geschwader Immelmann in Manching, wo er als Koch zeitweise für 1500 Soldaten kochte. Nach seiner Bundeswehrzeit ging er 1966 zurück in den elterlichen Betrieb, wo er bis heute für das leibliche Wohl der Gäste zuständig ist. 1968 heiratete er Gerlinde Hübner, eine gelernte Verkäuferin aus Störnstein. Im selben Jahr wurde seine Tochter Diana und drei Jahre später Sohn Ralf geboren.
Hans Heinig erzählt bereitwillig, wie seine Eltern, insbesondere sein Vater, nach dem Krieg den Gasthof zu einem der führenden Betriebe im Landkreis Tirschenreuth ausgebaut hätten. „Bereits in den 1950-er Jahren ist mein Vater persönlich mit den damaligen Politikern, der
Regierung der Oberpfalz und dem Landrat nach Bonn gefahren, um Mittel für den Fremdenverkehr flüssig zu machen, damit zum Beispiel die Straße durch Altglashütte und
zum Gasthof Blei ausgebaut werden konnte.“
Dämmerschoppen dauerten lange
Hedwig, geborene Blei, und Walter Heinig haben die Gaststätte bis zur Übergabe an Sohn Hans und Schwiegertochter Gerlinde bis 1969 betrieben. Hoch im Kurs standen die sonntäglichen Frühschoppen und der bis oft in die späte Nacht dauernde Dämmerschoppen. Die Plätze am Stammtisch reichten oft längst nicht aus, aber unter dem Motto “Je enger, desto schöner”, fand dann doch jeder ein Plätzchen.
Viele Urlaubsgäste gesellten sich abends oft mit an den Stammtisch zu den Einheimischen “und da war dann immer was los, da wurde gesungen und gelacht. Da ist auch immer einiges getrunken worden“, erzählt Heinig augenzwinkernd. Der Wirt erinnert sich gerne an die 1950-er bis 1980-er Jahre zurück. „Im Winter sind viele Gäste aus Weiden und von Tirschenreuth aus zum Skifahren gekommen. Vom Iglersreuther Bahnhof sind sie zu Fuß bis auf die Altglashütte gegangen und anschließend zünftig bei uns eingekehrt.“
Eigene Teiche für Forellen und Karpfen
1953 wurde der Gasthof aufwendig umgebaut und modernisiert. Das alte Gebäude wurde fast vollständig abgerissen und komplett neu errichtet. Das Gastzimmer, Küche und Wirtschaftsräume, Toiletten und Fremdenzimmer wurden modern und gemütlich ausgebaut, mit Zentralheizung und fließend Kalt-Warm-Wasser. Von 1963 bis 1964 bauten die Heinigs noch das Gästehaus „Waldfrieden“. Dafür musste das Wohngebäude Hausnummer 6, in dem zuvor drei Wohnungen und ein landwirtschaftliches Gebäude waren, komplett abgerissen werden. Nur die heute noch vorhandene Scheune blieb stehen.
1964/1965 legte Walter Heinig fünf neue Teiche in der Nähe des Gasthofs an, um immer ausreichend frische Forellen und Karpfen auf der Speisekarte zu haben. 1974 folgte die nächste größere Baumaßnahme im Gasthof Blei: An die Gaststätte baute man einen modernen Speisesaal an, in dem bis zu 165 Personen Platz finden.
Die Besitzer des Gasthauses Blei
- Von 1750 bis 1766: Kaspar Höpfl
- von 1766 bis 1781: Johann Adam Walter
- von 1781 bis 1816: Simon Walter
- von 1816 bis 1848: Rosina Gleißner
- von 1848 bis 1888: Johann Walter
- von 1888 bis 1897: Michael Walter
- von 1897 bis 1909: Michael und Anna Thanner
- von 1909 bis 1943: Johann und Katharina Blei
- von 1943 bis 1949: Katharina Blei
- von 1949 bis 1969: Walter Heinig und Hedwig, geb. Blei
- von 1969 bis heute: Johann Heinig und Gerlinde








