Taxi-Zentrale Weiden
Taxi-Zentrale Weiden

Eine Einladung in ein verborgenes Gartenparadies

Etzenricht. Mit dem Projekt „Vogelfreundlicher Garten“ feiert der LBV fast das ganze Jahr Gärten, in denen sich nicht nur Menschen, sondern auch Vögel, Insekten, Blindschleichen, Igel und viele mehr wohlfühlen.

Eine Einladung in ein verborgenes Gartenparadies

Birgit und Jörg Frenzel haben in 23 Jahren ihre 2000 Quadratmeter große Wiese in ein wahres Gartenparadies verwandelt. Diese Schönheit der Natur teilten sie bei der angebotenen Besichtigung gerne mit den zahlreichen Besuchern. Foto Sylvia Wallinger

Vergangene Woche öffnete Birgit Frenzel aus Etzenricht ihren „Vogel-Insekten-Honiggarten“ und lud zum „Honiglecken aus der eigenen Imkerei, zum Fachsimpeln und Schauen“ ein. Birgit Frenzel erwartete ihre Gäste im Hof ihres Grundstücks und verriet, wie sie und ihr Mann Jörg zu dem Eigenheim gekommen sind.

Ein Haus mit grüner Wiese

Als sie als Erzieherin im Etzenrichter Kindergarten arbeitete, fuhr sie täglich an dem Haus vorbei. Die Frenzels erfuhren vom Verkauf des Gebäudes und schauten sich das Objekt an. Dabei entdeckten sie, dass der zugehörige Garten eine 2.000 Quadratmeter große, grüne Wiese war und im hinteren Bereich sogar zum „Naturschutzgebiet Etzenrichter Kirchberg“ gehörte.

Die grüne Wiese ein großer Reiz

Für Birgit und Jörg Frenzel lag aber gerade an dem Haus mit grüner Wiese ein überwältigender Reiz. Sie schlugen zu und verwandelten die Wiese, in nun mittlerweile 23 Jahren, zu einem wahren Paradies. Aber, das wurde es nicht nur für die Besitzer. Unmengen an Vogelarten, Schmetterlingen, Libellen, Käfer, Blindschleichen, sowie sonstige zahlreiche Insekten und Kleingetier sind hier zu finden.

„Anfangs war es gar nicht so leicht, die breiten Wege, die mit Schotter um das Haus angelegt waren, wieder natürlich zu gestalten. Aber, es ist uns immer etwas eingefallen und wir haben in den vielen Jahren viel getan, um dieses Kleinod zu erschaffen“, berichtete Birgit Frenzel. „Ich habe auch festgestellt, dass Pflanzen, die ich gekauft habe, meistens nicht so gut bekommen sind. Allerdings sind Pflanzen, die ich geschenkt bekommen habe, oder zu denen ich mir in der Verwandtschaft Ableger geholt habe, immer gut gewachsen, das hat mich ganze Zeit gelehrt, diesem Leitsatz treu zu bleiben.”.

Die Schönheit des Gartens

Auch Unkraut, beziehungsweise „Beikraut“ darf überall wachsen wie es will. Denn Unkraut ist ja nur eine abwertende Bezeichnung für „spontane Begleitvegetation“. Deshalb haben diese Wildkräuter im Garten der Frenzels ebenso ihre Daseinsberechtigung. Diese Einstellung für die Wildkräuter bringt eine solche Artenvielfalt in den Garten, die man sich kaum vorstellen kann. Genau das fängt Birgit Frenzel auch sehr oft in Fotografien ein, die sie bei ihren Rundgängen im Garten macht und die sie selber als ihre „persönlichen täglichen Kurzurlaube“ bezeichnet.

Die Hausherrin konnte den interessierten Besuchern zu jedem Pflänzchen genau erzählen, was es ist und für was es gut ist. Egal ob Wicken, Herbstastern, Giersch, Jungfer im Grünen und noch unzählige Pflanzen mehr, es wurde alles genau erklärt und fand durch die interessierte Besucher aufmerksame Zuhörer.

Grammer Solar
Grammer Solar

Bei 2.000 qm ging es vom, an die Terrasse angrenzenden Gemüsegarten an der Felsenbirne und dem Brunnen vorbei zum Gewächshaus, das ursprünglich mal ein Einkaufswagenunterstand war. Daneben ist das, leider momentan leere, Entengehege. „Der Fuchs und andere unglückliche Umstände führten dazu, dass wir momentan keine Laufenten haben“, so Birgit Frenzel.

Am Jaucheplatz vorbei, wo die Hobbygärtnerin Dünger aus Beinwell herstellt, der den Bäumen Spannkraft verleiht, die Pflanzen gesünder hält und sogar gegen Schnecken hilft, gelangt man zum Holzplatz mit Waldameisen und dem Kompost der Hornissen beherbergt. Beeren stehen an der östlichen Grundstücksgrenze, an der es 15 Meter tief zum Weiher der ehemaligen Lehmgrube der Familie Heberlein hinabgeht. Mit einer eigenen Christbaumkultur und zehn Bienenvölkern, dem Hobby des Hausherrn, endet das Grundstück und fügt sich im Naturschutzgebiet an den Kirchberg an.

Unscheinbare Pflanzen wie hier die wilde Karde, die erst bei genauerer Betrachtung ihre Schönheit zeigen, ließen die Besucher des Gartens staunen. Foto Sylvia Wallinger
Die wilde Karde, Foto Birgit Frenzel
Der Gartenrundgang war äußerst interessant und kurzweilig. Foto Sylvia Wallinger
Foto Birgit Frenzel
Die Jungfer im Grünen bekommt Besuch. Eine der vielen Naturaufnahmen, die Birgit Frenzel bei ihrem täglichen “persönlichen Kurzurlaub” aufgenommen hat. Foto Birgit Frenzel
Foto Birgit Frenzel
Foto Birgit Frenzel
Foto Birgit Frenzel
Foto Birgit Frenzel
Foto Birgit Frenzel
Sonnenuntergang im Garten der Familie Frenzel. Foto Birgit Frenzel

Verkostung mit Leckereien aus der Natur

Der Rundgang im Garten war aber noch nicht das Ende für die Gäste, denn Birgit Frenzel hatte in die Garage an liebevoll gedeckte Tische eingeladen. Kräuterwasser, Honig, Brot mit Butter und verschiedenen Kräutersalze, sowie Kräuterquark und die ersten Äpfel standen zur Verkostung bereit. Es blieb noch viel Zeit, um die Eindrücke sacken zu lassen und über das ein oder andere Kräuterlein zu diskutieren.

Zu den Besuchern zählten auch Nicole Merbald, Volker Spies und Hans Heinrich vom LBV Neustadt/Weiden, die gekommen waren um sich „Birgits Vogel-Insekten-Honiggarten“ auch anzuschauen und unter Naturfreunden zu Fachsimpeln.