G8 geschafft: Fünfmal die Traumnote 1,0 am Augustinus-Gymnasium
G8 geschafft: Fünfmal die Traumnote 1,0 am Augustinus-Gymnasium
Am Augustinus-Gymnasium erzielten gleich fünf Abiturientinnen und Abiturienten die Traumnote. Elisa Spörl, Julian Steinsdörfer, Franziska Grillmeier, Maja Wagner und Marlene Lippik haben ihre Hochschulreife mit 1,0 abgeschlossen. Alle 69 angetretenen Prüflinge haben bestanden, 24 von ihnen mit einer 1 vor dem Komma. Wie Schulleiter Thomas Kreuzer nachrechnete, lag der Notendurchschnitt bei 2,20. “Herzlichen Glückwunsch zu diesem Ergebnis.”
G8 ein bildungspolitisches Experiment
In seiner Festrede bei der Abiturfeier in der Max-Reger-Halle betonte der Oberstudiendirektor das Ende des großen bildungspolitischen Experiments. “Ihr seid der letzte G8-Abiturjahrgang.” Ziemlich genau 20 Jahre sei es her, dass die 5. Klassen mit einem nagelneuen Lehrplan ausgestattet worden seien.
Mit einem Federstrich sei in Bayern auf politischen Wunsch hin das achtjährige Gymnasium eingeführt worden. “Der neue Lehrplan wanderte samt imposantem Hochglanzordner, den damals jede bayerische Lehrkraft zur Verfügung gestellt bekam, in die Papiertonne.”
Deutsch und Mathematik verpflichtend schriftlich
Was habe dies alles bedeutet? “In den Stundenplan hielt wesentlich mehr Nachmittagsunterricht Einzug.” Die zweite Fremdsprache sei in die 6. Jahrgangsstufe vorgerückt, die Zweigwahl und damit die 3. Fremdsprache in die 8. Deshalb seien die Verlage gar nicht mehr nachgekommen, die neuen Lehrwerke zu entwickeln und zu prüfen. “Es gab neue Errungenschaften, wie Intensivierungsstunden – verpflichtend oder freiwillig.” Und es sei das 5-Fächer-Abitur eingeführt worden: In Deutsch und in Mathematik verpflichtend schriftlich.
Doppel-Abitur in 2011
2011 habe es dann ein Doppel-Abitur gegeben. “Im Januar verabschiedeten wir den letzten G9-Jahrgang. Im Juni den ersten G8-Jahrgang.” Genau um ein halbes Jahr versetzt, damit die Universitäten überhaupt die Chance gehabt hätten, die doppelte Anzahl von Studienanfängern irgendwie zu bewältigen.
Das Ganze deswegen, um das im internationalen Vergleich hohe Schulentlassungsalter in Deutschland zu senken. Die Abiturienten sollten früher in den Arbeitsmarkt eintreten, auch als Mittel gegen die Folgen des demografischen Wandels.
Was ist besser: G8 oder G9?
Ob das G8 besser oder schlechter gewesen sei, sei schwierig zu beantworten. Viel wichtiger fand es der Schulleiter, zu wissen, wie es jedem Einzelnen der Abiturienten ergangen sei, die am Freitag ihre Abiturzeugnisse erhalten haben. “Viel wichtiger als das politische Experiment G8 ist doch euer eigenes, individuelles Bildungsexperiment, eure eigene Schulkarriere.”
Vor Ort an der Schule gebe es Menschen, die zusammenhelfen würden, um eine Sache wie diese zum Erfolg zu bringen. “Ihr habt gelernt, geübt, hat euch gegenseitig geholfen und unterstützt.” Und auch im G9 sei, subjektiv gesehen, nicht alles gut.




