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Herzlichen Glückwunsch: Da Wirbenzer Schmied ist 90

Wirbenz/Kemnath. Groß war die Gratulantenschar für das Urgestein Werner Hammon, der letzte Woche im Feuerwehrgerätehaus im Kreise seiner Großfamilie und seinen Vereinen, Freunden und Nachbarn den Runden feierte.

Herzlichen Glückwunsch: Da Wirbenzer Schmied ist 90

Werner Hammon (sechster von links) mit Gattin Irmgard (achte von links). Foto: Wolfgang Hübner

Der Männergesangverein um Vorsitzenden Lothar Graf und Stellvertreter Werner Schlöger war mit dem gesamten 17-köpfigen Chor angerückt, um Geburtstagsständchen für Werner Hammon anzustimmen. Die Botschaft ihrer Lieder „Freude über Freude“ und „Zeit ist ein Geschenk“ hatten Programmcharakter für den Abend wie für das Leben des Jubilars.

Grüße sogar aus Chicago

Eine große Abordnung der Feuerwehr um den Vorsitzenden Fritz Tanner und den zweiten Vorsitzenden Stefan Graf machten ihrem Aktivposten ebenso die Aufwartung. Seit 71 Jahren gehört Werner Hammon zu den tragenden Säulen des Feuerwehrwesens. Von der evangelischen Kirchengemeinde überbrachte Pfarrerin Friderike Steiner, von der politischen Gemeinde Bürgermeister Christian Porsch die Glückwünsche.

Neben Sohn Gernot und Tochter Elke und den Enkeln Volker, Kerstin und Corinne gehörten die Urenkel Elina, David, Simon, Aaron und Kilian zu den Feiernden. Enkelsohn Philipp und dessen Frau Teresa gratulierten per Videocall aus Chicago. Enkelin Judith, die drei Tage vor
dem Geburtstag das sechste Urenkelkind Josefine zur Welt brachte, gratulierte mit Mann Tobias aus Augsburg.

Ein schwerer Start ins Leben

„Du bist in eine dunkle Zeit hineingeboren“, so Sohn Gernot in seiner Laudatio. 1933, mitten in Hitlers Machtergreifung, zur Welt gekommen, sei er in den dunklen Jahren der Diktatur und des Krieges aufgewachsen und in seiner Kindheit und Jugend von ihnen geprägt worden. Er habe Hunger und Entbehrung, und auch schwere Krankheiten kennengelernt. Der Vater sei lange Zeit nicht anwesend gewesen. Selbst die Konfirmation (2021 konnte Werner Hammon 75-jähriges Kronjuwelenjubiläum feiern) musste er in der Nachkriegszeit ohne ihn feiern. Als einziges Kind der Eheleute Betty und Hans Hammon am 4. April 1933 geboren, hatte Werner Hammon zuvor acht Jahre in Wirbenz die Schulbank gedrückt.

Eine Institution in der Region

Die Lehre in der Schmiede und Hufschmiede in der dritten Generation seines Vaters war ebenso vorbestimmt wie die Übernahme des elterlichen Betriebs, ergänzte Tochter Elke Bundscherer. Als Schmiedemeister und Hufbeschlagsmeister sowie später als Heizungsbaumeister war Werner Hammon in der Region eine Institution und sprichwörtlich in der oberpfälzischen und oberfränkischen Region bekannt wie ein bunter Hund.

Bei der Handwerkskammer Oberpfalz hatte er die Gesellenprüfung abgelegt, 1958 folgte in Augsburg die Meisterprüfung. In den 1960er Jahren übernahm er dann die Federführung im elterlichen Betrieb und baute in den Folgejahren das Familienunternehmen zum Heizungs- und Sanitärbetrieb um und aus.

Zoigltermine
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Dank an seine Frau

Der Jubilar ist sich aber auch bewusst, dass er den Betrieb über die Jahre am Laufen zu halten nicht gemeistert hätte, wenn er seine Frau Irmgard nicht gehabt hätte. Die damals 15-jährige Speichersdorferin hatte er auf dem Kirchweihtanz 1953 im Landgasthof Imhof kennengelernt und ihr 1958 in der Sankt Johannis-Kirche das Ja-Wort gegeben. Sie hielt ihm über all die Jahrzehnte den Rücken frei, übernahm die Kindererziehung von Sohn und Tochter und war in Familie, Büro und Werkstatt immer präsent, so Tochter Elke. Mit ihr kann er am 26. Mai 2023 eiserne Hochzeit feiern.

1993 setzte sich Hammon zur Ruhe. Seitdem genießt der Hobbygärtner seinen (Un-)Ruhestand, macht gern Kururlaub und hält sich mit seinem Grundstück, mit Weiher und Fischen sowie mit Holzarbeiten fit. So ganz nebenbei entwickelte sich der Jubilar zum begeisterten Hobbykoch.