Bürgerversammlung in Luhe-Wildenau
Bürgerversammlung in Luhe-Wildenau
„Wir wissen nicht, wies weitergeht“ – mit diesen wenigen Worten umschrieb Bürgermeister Sebastian Hartl die Situation um das geplante Baugebiet „Kreuzweiher“ auf dem Areal der ehemalige Firma Görner. Das Marktoberhaupt nannte den Namen des dort tätig werden wollenden Investors nicht. Der Bürgermeister machte aber deutlich, dass die Nachfrage nach Baugrundstücken zurückgegangen ist, was den gestiegenen Baukosten und dem Zinsniveau geschuldet sei. „Wir geben aber nicht auf und hoffen, dass hier etwas entsteht“, sagte Sebastian Hartl abschließend.
In seinem allgemeinen Bericht nannte der Bürgermeister die Bürger „das Wichtigste in der Gemeinde“. Beim Blick auf die Geburtenzahlen verwies der Bürgermeister auf 37 Geburten 2022. „Das war Corona geschuldet und dass es im Fernsehen nichts mehr Neues gegeben hat“, sagte der Bürgermeister scherzhaft.
Viele Arbeitsplätze, aber sinkende Tendenz im Wirtschaftswachstum
Mit Stolz verwies Hartl auf die sozialversichtungspflichtigen Arbeitsplätze in der Marktgemeinde. So seien im laufenden Jahr 1706 Arbeitsplätze angeboten worden, rund 100 mehr als noch im Jahr 2000. Angenehmer Nebeneffekt – es pendeln mehr Arbeitnehmer nach Luhe-Wildenau ein, statt zum Arbeitsplatz auspendeln zu müssen. Beim Blick auf die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 1,8 Millionen verwies das Marktoberhaupt auf die Kreisumlage in gleicher Höhe. Trotz dieser Einnahmen sei eine nach unten gehende Tendenz im Wirtschaftswachstum zu erkennen, erklärte Hartl.
Lobende Worte fand der Bürgermeister für das ehrenamtliche Engagement bei der Renovierung des Neudorfer Leichenhauses.
Er kündigte für den Bereich Wasserversorgung an, dass die Herausnahme der Ortsteile Glaubenwies, Meisthof und Seibertshof aus dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Glaubendorfer Gruppe geplant sei.
Die vom Markt Luhe-Wildenau zu entrichtenden Stromkosten zeigte Hartl groß an der Leinwand: Betrugen die Ausgaben im Jahr 2022 noch 200.000 Euro, so werden im laufenden Jahr 400.000 Euro fällig.
Bei der Ausweisung von Freiflächenfotovoltaikanlagen stelle sich die Frage, wie viel Fläche die Gemeinde vertrage. Damit verwies der Bürgermeister auf die Möglichkeit entlang den Bundesautobahnen und den zweigleisigen Bahnstrecken in einem Streifen bis 200 Meter derartige Anlagen ohne Bauleitplanung zu errichten.
Dialog mit den Bürgern
Aus dem Zuhörerkreis angesprochen wurde der Winterdienst in den reinen Wohngebieten. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass der Marktgemeinderat bereits 2021 einstimmig beschlossen habe, den Winterdienst in den flachen Wohngebieten einzuschränken und dort nur noch bei Eisregen tätig zu werden. Er verwies darauf, dass in anderen Kommunen ebenso verfahren werde.
Ein anderer Zuhörer wünscht sich für das Oberwildenauer Pfarrheim, das im Erdgeschoss des alten Schulhauses beheimatet ist, eine Schallschutzdecke und eine verbesserte Reinigung. „An der Sauberkeit wird sich etwas ändern“, versicherte das Marktoberhaupt.
In der Kritik stand auch der Zustand der Etzenrichter Straße, wo ein „großes Loch“ nicht zugefüllt werde. Eine entsprechende Abhilfe sagte das Marktoberhaupt zu, machte aber deutlich, dass die Etzenrichter Straße eigentlich einer kompletten Sanierung mit Wasserführung und Gehweg bedarf. Dann aber müssten die Anlieger bei den Kosten herangezogen werden.
Ein Dorn im Auge ist einem Besucher die Parksituation am Naabtalhaus. Dies könne im Rahmen einer „kleinen Dorferneuerung“ verbessert werden, weil dann der gesamte Bereich ums Naabtalhaus eine „Platzgestaltung“ erfahre.
Kritische Worte eines Besuchers gab es zu den Behinderungen für Autofahrer in der Frühlingsstraße im Bereich der Einmündung Herbstweg. „Die Polizei hat bei der Verkehrsschau eine weitere Beschilderung nicht für notwendig erachtet, weil die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung ein Parken vor und gegenüber von Einmündungen untersagen“, erklärte Hartl.
Abschließend kündigte der Bürgermeister an, dass alle angesprochen Themen auch im Marktgemeinderat behandelt werden.


