VR Nopf
VR Nopf

Bürgerversammlung Stadt Eschenbach: Zahlen, Fakten und eine Einbruchsserie

Eschenbach. Die Veranstaltung der Stadt war geprägt von vielen Informationen für die Bürgerinnen und Bürger, die nicht nur von Bürgermeister Marcus Gradl gegeben wurden.

Bürgerversammlung Stadt Eschenbach: Zahlen, Fakten und eine Einbruchsserie

Die Bürgerversammlung in Eschenbach war sehr gut besucht. Foto: Jürgen Masching

Nachdem es für die Verstorbenen eine Schweigeminute gegeben hatte, teilte Bürgermeister Marcus Gradl den Besuchern der Bürgerversammlung in der voll besetzten Aula der Markus-Gottwalt Schule mit, wie das vergangene Jahr aus Sicht der Stadt verlief.

2024 war für die Stadt Eschenbach ein erfolgreiches Jahr

Die Einwohnerzahl in der Russweiherstadt ist gegenüber dem Jahr 2023 auf 4.274 gefallen, liegt dennoch höher als vor der Pandemie. Bei den Einnahmen gab es bei der Gewerbesteuer ein deutliches Plus, so dass der aktuelle Schuldenstand weiter abgebaut werden konnte. „2025 werden wir aller Voraussicht nach schuldenfrei sein“, so das Stadtoberhaupt. Die Rücklagen der Stadt seien aber dennoch noch komfortabel. Auch die Arbeitslosenquote liege im bayerischen Durchschnitt.

Stolz ist Gradl auf die Beschlüsse im Stadtrat: „Hier heißt es nicht, hätte, würde, sollte, sondern machen.“ Die Kernthemen waren vor allem die Bildung und Betreuung der Kinder in Eschenbach. „Weil es die Grundlage für ihre persönliche Entwicklung ist. Gesellschaftliche Integration und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft bilden.“ Hierzu zählt der Bürgermeister die Sicherstellung von ausreichenden Kinderkrippenplätzen (vier Gruppen/ 48 Kinder) und Kindergartenplätzen (fünf Gruppen /125 Kinder). Hierfür steht auch die laufende Baumaßnahme der Krippe. Aktuell wurde die Außenanlage nahezu fertiggestellt.

Sanierung Städtischer Kindergarten und weitere Themen

Aber auch die Generalsanierung des Städtischen Kindergartens wurde vorangetrieben. Aktuell befindet sich der Kindergarten in den Ausweichräumlichkeiten im Vitalpark und kann frühestens 2026 wieder zurück. Aber auch die Markus-Gottwalt-Schule (MGS) mit Offener Ganztagsschule (OGTS) muss zukunfts- und wettbewerbsfähig sein und wachsen können, betont der Bürgermeister. Dazu erfolgte der Startschuss für den Architektenwettbewerb, die Ergebnisse sollen Mitte des Jahres vorliegen. Die Sanierung des Altbaus an der MGS mit Erweiterung, die OGTS-Erweiterung, eine Zweifachturnhalle sowie die Außenanlagen sind hierbei ein Thema.

Weitere Informationen zu den Themen Wohnraum, Gewerbe, Straßen, Straßenbeleuchtung, Wasser- und Kanal, Energieversorgung, Notfallversorgung, funktionierende Verwaltung, Liegenschaften, Breitband, Barrierefreiheit, Gastro / Einkaufsmöglichkeiten, weitere Einkaufsmöglichkeiten für Eschenbach und die Erweiterung Sanierungsgebiet gab er dann im Anschluss.

Besonders sauer stößt Marcus Gradl die mangelnde Abgabebereitschaft einer Grundstücksbesitzerin zum Neubau der unfallträchtigen Rußweiherkreuzung auf. Eigentlich war hier der Baubeginn für 2025 angestrebt worden. Eine Maßnahme wäre ebenfalls dem Hochwasserschutz der Stadt dienlich gewesen.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Auch für das ehemalige Diska-Gelände hatte er Informationen für die Bürgerinnen und Bürger. „Es liegen zwei Planentwürfe unterschiedlicher Discounter vor – jeweils mit Bäckerei und Metzgerei. Die Entwicklungszeit würde hier etwa drei Jahre dauern. Hier trifft der Stadtrat eine Entscheidung, voraussichtlich 04/2025, für welche Richtung wir uns entscheiden. Die auf dem Gelände befindliche Notunterkunft ist seit 01.12.2024 geschlossen.“

Ausblick 2025

Für das aktuelle Jahr 2025 gab er ebenfalls noch einen kleinen Ausblick. Erneuerung der Fahrbahn Friedhofsweg bis Zubringer B470, Vorstellung der Lösung für die sogenannte Schloderer-Kreuzung, Schaffung neuer Entlastungsparkplätze im Bereich Weidelbach, Hoffnung dabei auf 80 Prozent Förderung und dadurch Entlastung der Gassen durch mehr Parkmöglichkeiten. Hierzu gab es am Ende noch einige Beschwerden der Anwohner in der Versammlung, auch wegen des Parkens am Stadtberg, wo die Flächen verbotswidrig sehr großzügig ausgenutzt werden.

Musikalische Unterhalt durch die Stadtkapelle Eschenbach. Foto: Jürgen Masching

Berichte der Beauftragten der Stadt Eschenbach

Nach einer kurzen Pause mit musikalischer Unterhaltung der Stadtkapelle Eschenbach gaben die Beauftragten der Stadt Eschenbach noch einige Informationen ihrer Arbeit bekannt. Klaus Lehl, Seniorenbeauftragter, informierte über seine Arbeit. „Die Seniorenbeauftragten sind Ansprechpartner und Vermittler zwischen der Stadt und den Senioreninnen und Senioren. Wir vermitteln und informieren, nehmen Anregungen entgegen, sorgen für Vernetzung von Dienstleistungen und sozialen Einrichtungen.“ Wichtig seien hierbei die persönlichen Gespräche. Ein Seniorensprechtag findet jeden ersten Montag im Monat im Rathaus statt. „Selbstverständlich sind wir auch telefonisch oder per Mail erreichbar.“ Dass diese Gespräche vertraulich sind, stellte er auch noch einmal klar.

Der Jugendbeauftragte Jürgen Schäffler stellte seine Tätigkeit ebenfalls kurz vor. „Organisation von Veranstaltungen, Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche im Auftrag der Stadt, Kommunikation mit Verantwortlichen in der Jugendarbeit der Eschenbacher sind hier nur einige Themen.“ Eine Jugenddisco kam 2024 besonders gut an und wird auch in diesem Jahr wiederholt.

Kulturbeauftragter Michael König konnte in einem kurzen Rückblick die Tätigkeiten vorstellen. Dazu gehört natürlich das Bürgerfest, das diesmal 2024 an zwei Tagen stattfand und auch 2025 wieder so ablaufen wird. Beim Gruselspaziergang muss sich etwas ändern, denn im Oktober 2024 waren über 1000 Menschen in Eschenbach unterwegs.

Da der Stadtteil Netzaberg zu Eschenbach gehört, gibt es hier auch eine US-Beauftragte. Petra Märkl bietet hier Hilfe für US-Bürger an, wenn durch die Sprachbarriere Probleme mit Behörden, Fragen bei Rechnungen oder Verträgen nicht selbst geklärt werden können. Sie gibt Unterstützung bei der Verwaltung, wie bei Unverständnis, warum amerikanische Kinder keine Kindergartenplätze in Eschenbach oder Umgebung bekommen können. Zudem macht sie auch Werbung auf den verschiedenen Webseiten der US-Armee und deren Angehörigen für Eschenbacher Veranstaltungen.

Dienststellenleiter Werner Stopfer informierte über die Einbruchserie und Festnahme der Täter. Foto: Jürgen Masching

Information durch die Polizei

Einen Gast hätte Bürgermeister Marcus Gradl noch eingeladen. Werner Stopfer, Dienststelleneiter der Polizeiinspektion in Eschenbach, gab Informationen zu den Einbrüchen in und um Eschenbach bekannt. „Wir hatten seit Herbst 2024 eine Einbruchsserie, die nicht nur in Eschenbach waren, sondern auch in Pressath oder Kirchenthumbach“, so Stopfer. Nicht nur Märkte oder Scheunen wurden angegangen, sondern auch bewohnte Häuser.

„So etwas hatten wir schon lange nicht mehr, aber unsere Ermittler haben sehr gute Arbeit geleistet und so konnten wir zwei Personengruppen am Ende in Verdacht nehmen. Nach einem Einbruch in Freihung wurden die Beamten aus Eschenbach dann aber fündig. Am Stirnberg wurden dann die Personen festgenommen, wo auch die Beute noch lagerte. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Personen für alle Einbrüche und Diebstähle verantwortlich sind“, so Werner Stopfer am Ende seiner Ausführung.