Freie Wähler feiern 40 Jahre Kreisverband Neustadt
Freie Wähler feiern 40 Jahre Kreisverband Neustadt
Vorbach/Etzenricht (Gabriela Bäumler). Am 22. November 1985 gründeten 103 Personen im Rathaussaal in Parkstein den FREIE WÄHLER-Kreisverband. Bis dahin waren die freien und unabhängigen Wählergemeinschaften zwar in vielen Orten und Gemeinden, untereinander aber kaum vernetzt. Ziel war es, den etablierten Parteien auf die Finger zu schauen, deren Alleinvertretungsanspruch infrage zu stellen, sich flächendeckend zu organisieren und bei der Wahl zum Kreistag anzutreten.
Der 40. Geburtstag wurde im Schützenhaus in Oberbibrach gefeiert. Unter den Festgästen waren neben einigen Gründungsmitgliedern auch der neu gewählte FW-Generalsekretär Hans-Martin Grötsch aus Königsstein, der gleichzeitig Vorsitzender des Kreisverbandes Amberg-Sulzbach ist, und Bernhard Schmidt, Mitglied des Landesvorstandes, aus Erbendorf.
Abgeordnete und weitere Gäste
Der Landkreis Neustadt, der zu zwei verschiedenen Stimmkreisen gehört, wird von den beiden FREIE WÄHLER-Abgeordneten Julian Preidl aus Bad Kötzting und Martin Scharf aus Neunburg vorm Wald betreut. Scharf ist außerdem Vorsitzender des Kreisverbandes Schwandorf. Beide Abgeordnete waren zum Jubiläum gekommen.
Auch die Landratskandidatin Rebekka Fischer aus Tännesberg und der Landratskandidat für Tirschenreuth, Hubert Schicker, waren unter den Festgästen. Landrätin Tanja Schweiger kam nach der Eröffnung des Regensburger Weihnachtsmarktes dazu.
Begrüßung und historische Rückschau
Nach der Begrüßung durch den Ortsvorsitzenden Sebastian Pittner und Kreisvorsitzende Gabriela Bäumler unternahm Kreisrat Manfred Plößner eine Zeitreise in die Geschichte.
Im Juni 1985 war der „Amiga 1000“ von Commodore vorgestellt worden. Ein Ungetüm gegenüber heutigen Geräten mit einer Grafikleistung, die alles bisher Dagewesene überbot. Für 6.700 Mark kam er damals in den Handel. Die Version Windows 1.01 war vorgestellt worden, und das Computerspiel Tetris war programmiert worden.
Digitalisierung damals noch fern
Im Alltag war jedoch die Digitalisierung noch ein Fremdwort. Die Einladungen für die Gründung des Kreisverbandes und die Protokolle waren alle mit der Schreibmaschine geschrieben worden.
Aus 17 Orten waren die insgesamt 103 Gründungsmitglieder nach Parkstein gekommen. Waidhaus ließ sich damals entschuldigen, weil so viel Schnee lag.
Ziele und Entwicklung des Kreisverbandes
Mit der Gründung eines Kreisverbandes wollte man als Interessengemeinschaft parteipolitisch unabhängiger Wählergruppen den Mitgliedern kommunalpolitische Informationen und Organisationshilfen vermitteln, sich austauschen und gegenseitig stützen, die Zusammenarbeit fördern und gemeinsam auftreten. Für die Zukunft strebte man an, an den Wahlen zum Kreistag teilzunehmen, um politisch Einfluss zu nehmen und etwas zu erreichen.
Während es 1984 noch eine gemeinsame Liste mit der FDP gegeben hatte, traten 1990 die Freien Wähler mit einer eigenen Liste an und errangen drei Mandate. Inzwischen stellen die Freien Wähler neun Kreisräte.
Grußworte und politische Einordnung
Die Abgeordneten Scharf und Preidl gratulierten in ihren Grußworten. Sie hoben hervor, dass die FREIEN WÄHLER über die Jahre hinweg stets für eine bürgerorientierte Sachpolitik mit Anstand stünden. Der damals angestrebte Erfahrungsaustausch und der Zusammenhalt sei nach wie vor wichtig, wenn man etwas erreichen wolle.
Nach dem Essen skizzierte FW-Generalsekretär Hans-Martin Grötsch die momentane Situation: Die Bürger hätten weitgehend das Vertrauen in die Politik verloren, da Deutschland zum Ankündigungsweltmeister geworden sei. Die Menschen aber wollten Ergebnisse. Daher sei es die Devise der FREIEN WÄHLER: Erst arbeiten – dann ankündigen.
Blick nach vorn und Abschluss
Grötsch dankte den Gründungsmitgliedern, dass sie vor 40 Jahren das Fundament gelegt hatten und die Politik für die Heimat und die Bürger mitgestaltet hätten – auch in schwierigen Zeiten. Gleichzeitig blickte er nach vorne, in die Zukunft, und wünschte den Landratskandidaten Rebekka Fischer aus Tännesberg und Hubert Schicker aus Waldsassen alles Gute und Kraft für die kommenden Aufgaben.
Auch die Bezirksvorsitzende, Landrätin Tanja Schweiger aus Regensburg, stellte fest, dass sich viele Bürger abgehängt fühlen. In ihren Augen sei es die Pflicht der Volksvertreter, Entscheidungen zu fällen, die für die Mehrheit der Bürger richtig seien. Dazu seien auch Kompromisse nötig. In der Kommunalpolitik, der Basis der FREIEN WÄHLER, sei man nahe an den Menschen und wisse, was diese bewegt, was diese bräuchten.
Ehrungen zum Abschluss
Die Ehrung langjähriger, verdienter Mitglieder schloss sich an.






