Glasfaser und Trinkwasser im Fokus in Speinshart

Glasfaser und Trinkwasser im Fokus in Speinshart
Glasfaser für alle mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde. Das Thema elektrisiert. Ein schnelles Internet fürs Fernsehen, für Homeoffice und Streaming, für Gaming und Shopping, für digitales Lernen und Videokonferenzen: schnell, stabil und zukunftssicher. Von den großen Vorteilen schneller Internetverbindungen mit der Glasfasertechnik erfuhren die Nutzer schon bei einer Erstinformation der Gemeinde in Form eines Rundbriefes im August 2025. Nun war es für Bürgermeister Albert Nickl und seine Gemeinderäte an der Zeit, über Details einer optimalen Breitbandversorgung im Rahmen der Bürgerversammlung aufzuklären.
Telekom macht Tempo
Eile war notwendig, da die Telekom und die beauftragten Firmen PowerKom und Kabashi für die Gemeinde überraschend wegen freier Kapazitäten beim Glasfaserausbau im Speinsharter Gemeindebereich aufs Tempo drücken. Ursprünglich erst ab dem Frühjahr 2026 geplant, begannen die Baufirmen schon im November 2025 im Ortsteil Tremmersdorf mit der Verlegung der Leerrohre. Für den Bürgermeister war es eine positive Überraschung. „Man sollte die Baufirmen nicht aufhalten“, befand der Versammlungsleiter im Beisein kompetenter Telekom-Vertreter, die anschließend über Einzelheiten der Netzverlegung informierten.
Kostenfreie Hausanschlüsse
Als besondere Botschaft übermittelte Kommunalberater Christian Beiderbeck die Zusage, kostenfrei Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser zu verlegen. Der Regionalmanager der Telekom empfahl den Speinshartern eine rasche Entscheidung. „Wer zögert, muss später mit neuen Baustellen und einer Anschlussgebühr rechnen.“ Zur Gesamtinformation gehörten Erläuterungen der Baumaßnahme bis zum Genießen des Highspeed-Internets in der Wohnung als Schlusspunkt. Für 431 Haushalte in sechs Ortsteilen sei dies ein Segen ohne finanzielle Beteiligung, wie der Telekom-Vertreter noch einmal betonte. In der Bauphase bis zum Abschluss der Verlegearbeiten spare sich jeder Anschlussnehmer die sonst übliche Anschlussgebühr in Höhe von 800 Euro. Notwendig sei lediglich die Zustimmung des Eigentümers zur Kabelverlegung im Privatgrundstück.
Einmalige Chance
Ein großzügiges Geschenk, wie auch Bürgermeister Albert Nickl anmerkte; er empfahl den Grundstückseigentümern, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen. Zudem verwies der Bürgermeister auf die wegweisenden Entscheidungen des Gemeinderates, die staatlichen Fördermöglichkeiten zum Aufbau eines schnellen Internets zu nutzen. Nickl sprach von einer Gesamtinvestition von 2,5 Millionen Euro und einem Staatszuschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 400.000 Euro sei trotzdem für die klamme Gemeindekasse eine Herausforderung.
Baustellenmanagement und Beratung
Beim Entdecken von Mängeln während der Bauphase empfahl der Bürgermeister eine sofortige Meldung an die Telekom. Auch die Gemeinde werde bei Beschwerden den Betroffenen hilfreich zur Seite stehen. Ergänzend versprach Regionalmanager Beiderbeck Transparenz, die mit einem professionellen Baustellenmanagement einhergehe. Über die künftigen Tarif- und Bestellmöglichkeiten informierte Regionalmanagerin Andrea Gorea. Für Fragen der Anlieger standen die Experten in einem Beratungszimmer zur Verfügung. Zudem kündigte die Telekom für alle Hauseigentümer und Mieter weitere Detailinformationen an.
Hohe Qualität des Trinkwassers
„Wir kümmern uns um die Wasserqualität der Speinsharter Grundwasserquellen“, hieß es in einem Statement von Benjamin Roder, Vorsitzender des Zweckverbandes der Seitenthaler Gruppe. Sein Zustandsbericht über das Trinkwasserversorgungssystem ließ keine Wünsche offen. „Chemie, keine nennenswerte Nitratbelastung, Härtegrad, Pumpleistung der Tiefbrunnen – alles ist im grünen Bereich“, beschrieb der „Wassermann“ sein Wasserreich. Über einen Wermutstropfen musste Roder dann doch berichten. Der Vorsitzende schilderte fatale Wasserbrüche mit vorübergehenden Versorgungseinschränkungen. Roder sprach von einer großen Herausforderung, mit einem Helfereinsatz Tag und Nacht und der Verlegung einer zwei Kilometer langen provisorischen Schlauchleitung. Zu keiner Zeit sei es in dieser Notsituation zu gesundheitsgefährdenden Einträgen in das Trinkwasser gekommen, versicherte Roder.
Nach Informationen über das 45 Kilometer lange Leitungsnetz mit drei Hochbehältern, drei Brunnen und 450 Hausanschlüssen in den Gemeinden Speinshart und Neustadt am Kulm verwies Roder auf verschiedene Sanierungsmaßnahmen, auf die Digitalisierung des Netzes und auf anstehende Vorhaben, zum Beispiel mit der Verlegung neuer Hauptleitungen und der Erneuerung von Ortsnetzen. Für den Zweckverband und letztlich auch für alle Anschlussnehmer eine große finanzielle Herausforderung. Zur Finanzierung sei eine Kostenbeteiligung der Netzkunden unausweichlich.
Verbesserungsbeiträge für alle Netzkunden
Nach der bereits erfolgten Globalberechnung kündigte der Verbandsvorsitzende eine Kostenbeteiligung der Anlieger an den Verbesserungsmaßnahmen an. Mit Beitragsbescheiden sei im Laufe des Jahres 2026 zu rechnen. Benjamin Roder verwies zudem auf die von der Verbandsversammlung am 30. Oktober 2025 beschlossenen neuen Gebührensätze mit einer Wassergebühr von 2,61 Euro pro Kubikmeter und auf veränderte Grundgebühren bei der Verwendung von Wasserzählern. „Sparen Sie Wasser“, hieß es im Schlussappell des Vorsitzenden. Als No-Go bezeichnete Roder die Verschwendung von Trinkwasser durch Pools und die Unsitte mancher Verbraucher, Rasenflächen zu gießen und Pflaster zu reinigen.




