Grüne wählen Frauenliste, Ute Döhler Bürgermeisterkandidatin in Pechbrunn

Pechbrunn. Die Grünen starten mit einer Besonderheit in den Kommunalwahlkampf 2026. Eine reine Frauenliste und Ute Döhler als erneute Bürgermeisterkandidatin, gewählt am 12. Dezember 2025 in der Aufstellungsversammlung.

Pechbrunn. Die Grünen starten mit einer Besonderheit in den Kommunalwahlkampf 2026. Eine reine Frauenliste und Ute Döhler als erneute Bürgermeisterkandidatin, gewählt am 12. Dezember 2025 in der Aufstellungsversammlung.
Foto: Marius Schneider.

Grüne wählen Frauenliste, Ute Döhler Bürgermeisterkandidatin in Pechbrunn

Mit einer Besonderheit sind die Grünen in Pechbrunn in den Kommunalwahlkampf 2026 gestartet: Bei ihrer Aufstellungsversammlung am Freitagabend beschlossen die Mitglieder einstimmig eine ausschließlich weiblich besetzte Gemeinderatsliste. Gleichzeitig wurde Ute Döhler erneut zur Bürgermeisterkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen gewählt.

Aufstellungsversammlung der Grünen Pechbrunn

Die Versammlung, die sich auf die Kommunalwahl am 8. März 2026 vorbereitete, begann am 12. Dezember 2025 um 18 Uhr und wurde von der Vorsitzenden des Ortsverbandes, Ute Döhler, geleitet. Als Wahlvorstand wurde Fabian Neuser eingesetzt, unterstützt von Ina Döhler als Schriftführerin sowie Josef Schmidt und Karla Döhler als Wahlhelfer. Alle formalen Schritte wurden einstimmig beschlossen, ebenso das geheime Wahlverfahren. Monika Schneider wurde zur Beauftragten für den Wahlvorschlag gewählt, Helga Schneider zu ihrer Vertreterin.

Einstimmige Wahl zur Bürgermeisterkandidatin

Im Mittelpunkt des Abends stand die Wahl der Bürgermeisterkandidatin. Ute Döhler wurde im ersten Wahlgang ohne Gegenstimme gewählt und nahm die Wahl an. In ihrer Rede zog sie die Bilanz ihrer bisherigen Arbeit im Gemeinderat und stellte ihre Ziele für die kommende Amtsperiode vor.

Dabei verwies Döhler auf mehrere Projekte, die sie in den vergangenen fünf Jahren angestoßen oder umgesetzt habe – trotz fehlender Mehrheit im Gemeinderat. So habe sie sich erfolgreich für den Ausbau von Alltagsradwegen eingesetzt und freue sich, dass ihr Antrag für den Radweg nach Marktredwitz jetzt umgesetzt sei, der Radweg nach Mitterteich sei in Planung. Auch die Errichtung des Gedenksteins für die Opfer des Todesmarsches sei auf ihre Initiative zurückzuführen, ebenso wie eine Photovoltaikanlage auf dem Feuerwehrhaus in Groschlattengrün, Ökostrom mit Neuanlagenförderung in Pechbrunn und die Wärmedämmung am Gebäude des Tante-M. Für einen Dorfladen habe sie sich schon vor ihrer Amtszeit als Gemeinderatsmitglied eingesetzt.

„All das habe ich mit überzeugenden Argumenten erreicht“, betonte Döhler. Für die kommende Wahlperiode kündigte sie an, gemeinsam mit ihrem Team ein umfassendes Wahlprogramm zu erarbeiten, denn in Pechbrunn gebe es „viele Baustellen – nicht nur im wörtlichen Sinn“.

Zwölf Kandidatinnen – keine Männer

Anschließend stellten sich die Kandidatinnen für die Gemeinderatsliste vor. Die Liste wurde im Rahmen einer Blockwahl einstimmig angenommen. Auf ihr stehen zwölf Frauen im Alter von 19 bis 56 Jahren. Ersatzkandidatin ist Emily Fux.

OTH Amberg-Weiden
OTH Amberg-Weiden
  1. Ute Döhler
  2. Monika Schneider
  3. Helga Funk
  4. Sabine Hindringer
  5. Nicole Janke
  6. Karla Döhler
  7. Sandra Dehmel
  8. Carolin Bouhdoud
  9. Ina Döhler
  10. Sue Ann Dehmel
  11. Luise Döhler
  12. Jule Döhler

Damit erfüllen die Grünen nicht nur ihr eigenes Frauenstatut, sondern setzen auch ein deutliches politisches Zeichen.

Sprecherin Monika Schneider hob hervor, dass andere Parteien in Pechbrunn weiterhin deutlich männlich dominiert seien. Während CSU und SPD jeweils drei Frauen und neun Männer aufgestellt hätten, schaffe die grüne Liste einen Ausgleich. „Wenn wir nur Frauen aufstellen, ist in Pechbrunn erstmals echte Parität erreicht“, so Schneider. „Frauen können auch Gemeinderat.“

Besonders betont wurde zudem das vergleichsweise junge Durchschnittsalter der Kandidatinnen. Mehrere von ihnen engagieren sich erstmals kommunalpolitisch. Döhler zeigte sich stolz auf dieses Engagement, insbesondere auch junger Frauen: „Friedrich Merz hat gesagt, man soll die Töchter fragen. Das haben wir gemacht, und sie sagen Ja zum Ehrenamt, zum Einsatz für das Dorf, für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit“.

Unterstützung aus dem Landkreis

Als Gast sprach auch Landratskandidat Josef Schmidt, der sein politisches Programm vorstellte und den Pechbrunner Grünen Unterstützung im Kommunalwahlkampf zusicherte. Er lobte insbesondere den geschlossenen und zukunftsorientierten Auftritt des Ortsverbands.

Der 42-jährige Biolandwirt und Metzgermeister Josef Schmidt ist Vorstandsmitglied des Bioland e. V., des größten Öko-Anbauverbands Deutschlands. Er sprach vom „Öko-System Landkreis Tirschenreuth“ und will damit zeigen, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis und ökologischer Schutz zusammen funktionieren. Als wichtige Punkte nannte er die erneuerbaren Energien, die Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft und die Stärkung regionaler Projekte. Vor allem die Landwirtschaft könne einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und dabei wirtschaftlich erfolgreich arbeiten.

Josef Schmidt betonte, dass das Leben im Landkreis Tirschenreuth wirklich schön sei, aber Nachteile ausgeglichen werden müssten. Er warb für besseren öffentlichen Nahverkehr, mehr soziale und kulturelle Angebote, eine transparente und bürgernahe Verwaltung und die Stärkung der Tourismusregion zur Schaffung von Arbeitsplätzen. So könne der Landkreis finanziell stabiler und zukunftsfähiger gemacht werden. „Ich will, dass viele so wie ich sagen können: Ich wohne gerne hier.“

Zum Abschluss bedankte sich Ute Döhler bei allen Anwesenden für ihr Kommen und bei den Kandidatinnen für ihre Bereitschaft zur Kandidatur. Dies sei in einer Zeit, in der Ehrenamtliche manchmal persönlich angegriffen und beschimpft würden, nicht mehr selbstverständlich und müsse deshalb besonders gelobt werden. Mit der einstimmig verabschiedeten Liste und einer verantwortungsbewussten Bürgermeisterkandidatin starten die Grünen Pechbrunn nun geschlossen in den Wahlkampf für die Kommunalwahl 2026.

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