Kirchenthumbach kämpft gegen Plakatflut

Kirchenthumbach kämpft gegen Plakatflut
In Kirchenthumbach wird derzeit über Maßnahmen zur Eindämmung der umfangreichen Plakatwerbung debattiert. Der Marktgemeinderat will der „Plakat-Schwemme“ auf Straßen und Plätzen mit einer neuen Verordnung entgegenwirken. Dies betrifft insbesondere Wahlplakate und Ankündigungen von Großveranstaltungen.
Ein geordneter Rahmen für Plakatierung
Bürgermeister Ewald Plößner und die Mitglieder der Ratsversammlung sind sich einig, dass die aktuelle Situation verbessert werden muss. „Da muss mehr Ordnung herrschen“, so die Meinung im Gremium. Die unsachgemäß platzierten Plakatständer geben nach Ansicht vieler ein schlechtes Bild des Ortes ab und können die Sicht der Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen.
Diskussion um Großtafeln bei Wahlen
Der Rat diskutierte vor allem die Möglichkeit, bei zukünftigen Wahlen anstatt einer Vielzahl von Einzelplakaten, wie noch bei der Europawahl, der Neuwahl des Bürgermeisters oder bei der Bundestagswahl, einige wenige Großtafeln aufzustellen. Diese Idee, die von Dominik Brütting vorgeschlagen wurde, fand breite Zustimmung. „Das grenzt Wildwuchs ein und entlastet auch die Plakatiertrupps der Parteien und Wahlergruppen“, argumentierte Brütting.
Regelungen für Vereine und Privatinitiativen
Ein weiteres Thema der Diskussion waren Vorschläge, den lokalen Vereinen weiterhin die Möglichkeit zur Plakateinzelwerbung zu bieten – natürlich unter Einhaltung bestimmter Vorgaben bezüglich Anzahl, Größe und Dauer der Plakatierung. Die Verordnung soll nach Einarbeitung der Anregungen in einer der nächsten Sitzungen beschlossen werden.
Problematik der Strombeschaffung
Neben der Plakatierverordnung stand auch die Beschaffung von Strom, den Kirchenthumbach für die Kläranlage, die Wasserversorgung, den Bauhof oder die Straßenbeleuchtung und dergleichen braucht, im Fokus der Sitzung. Viele Kommunen, darunter auch der Markt Kirchenthumbach, nutzten die sogenannten Bündelausschreibungen für die Jahre 2023 bis 2025, um möglichst günstige Strompreise zu erzielen. Angeboten vom Bayerischen Gemeindetag und einem Dienstleister, ging die Bündelausschreibung gründlich schief. Bürgermeister Ewald Plößner blickt auf die Entwicklung der Strompreise der Kommunen zurück. Da kamen schnell 90 Cent brutto mit Steuern und Abgaben je Kilowattstunde zusammen, rechnete die Verwaltung der Ratsversammlung vor. Bei 280.000 kWh Jahresverbrauch im Jahr 2024 musste die Gemeinde 255.000 Euro abdrücken.
Hoffen auf günstige Angebote
Nach der gescheiterten Bündelausschreibung, sieht sich Kirchenthumbach nun gezwungen, auf dem freien Markt nach günstigeren Angeboten zu suchen. Schon aktuell könnte bei direkten Verhandlungen eine jährliche Einsparung von zirka 80.000 Euro erzielt werden. Ein Restrisiko werde bleiben, argumentierte Jürgen Geyer und mit ihm weitere Ratsmitglieder. Derzeit gebe es auf dem Strommarkt viel Spekulation. Klarheit soll eine Ausschreibung durch die Verwaltung bringen. Bei zwei Gegenstimmen entschied sich das Gremium zu Angebotseinholungen für Öko-Strom mit geschätzten Mehrkosten von zirka 3.000 Euro jährlich.
Haushaltsführung und Prüfungsausschuss
Am Ende diskutierte der Marktgemeinderat über die kommunale Haushaltswirtschaft. Der Prüfungsausschuss unter Leitung von Philipp Kroher bestätigte die korrekte Arbeit der Kämmerei. Der Ausschuss empfiehlt für die Zukunft eine realistischere Haushaltsplanung. Für Kroher auffallend waren utopische Haushaltsansätze in den Jahren 2021 und 2022 mit einer erheblichen Diskrepanz zwischen Ansätzen und tatsächlicher Umsetzung. Nach Durchführung der örtlichen Prüfung durch den Prüfungsausschuss stellte der Marktgemeinderat formell entsprechend die Jahresabschlüsse und Jahresrechnungen für die Jahre 2020 bis 2023 fest und beschloss einstimmig die Entlastung.
Durch diese Maßnahmen strebt Kirchenthumbach eine Verbesserung in mehreren Bereichen des öffentlichen Lebens und der kommunalen Verwaltung an. Mit der geplanten Plakatierverordnung und der Neuausrichtung in der Strombeschaffung setzt die Marktgemeinde wichtige Schritte für ihre Zukunft.




