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Wissenschaftszentrum: Speinshart hofft auf Städtebauförderung

Speinshart. Die Klostergemeinde steht vor gewaltigen finanziellen Herausforderungen. Stemmen müssen die Speinsharter einen beachtlichen Anteil der Kosten für das künftige KI- und SuperTech-Zentrum.

Speinshart. Die Klostergemeinde steht vor gewaltigen finanziellen Herausforderungen. Stemmen müssen die Speinsharter einen beachtlichen Anteil der Kosten für das künftige KI- und SuperTech-Zentrum.
Ein lebendiges Klosterdorf, die Prämonstratenserabtei Speinshart und die Internationale Begegnungsstätte fokussieren sich auf Forschungsfragen und Zukunftstechnologien. Foto: Robert Dotzauer

Wissenschaftszentrum: Speinshart hofft auf Städtebauförderung

Doch staatliche Unterstützung ist garantiert Papier ist geduldig. Auch die sogenannte Bedarfsmitteilung der Kommunen an die Regierung ist kein Garantie, das staatliche Mittel aus dem Städtebau-‘Förderprogramm fließen. Vielfach enthalten die Anträge unerfüllbare Wünsche und überfrachten die staatlichen Fördermöglichkeiten. Gilt diese Szenerie auch für das Klosterdorf? Mitnichten, sagt Bürgermeister Albert Nickl. Längst gibt es Zusagen der öffentlichen Hände, in Speinshart ein „Scientific Center for Al and Super Tech“ im Rahmen der Hightech Agenda Bayern zu realisieren.

Kostenschätzung bei 15,6 Millionen Euro

Doch auch von der Gemeinde erwarten die Macher einen finanziellen Beitrag für das derzeit auf zirka 15,6 Millionen Euro geschätzte Projekt. Für Bürgermeister und Rat eine große Herausforderung. Für gewöhnlich sind es Dorferneuerungsmittel, die kleinen Gemeinden helfen sollen, ihre Heimat weiter zu entwickeln. Doch die Speinsharter haben mit Hilfe guter Geister ein neues Förderinstrument entdeckt. Hoffnungen setzen sie auf Finanzmittel aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm, um ihren Anteil am künftigen internationalen Forschungszentrum zu bewältigen.

Gemeinde baut auf Städtebaufördermittel

Die Gesamtfinanzierung sieht einen Anteil der Gemeinde in Höhe von 4,2 Millionen Euro vor. Ein gewaltiger Batzen, der die finanziellen Möglichkeiten des 1100-Einwohner-Dorfes überfordert. Mit der Inaussichtstellung der Städtebaufördermittel gerade noch machbar, wie Bürgermeister Albert Nickl in der Ratssitzung feststellte. In der Anmeldung des Förderbedarfs für 2026 bei der Regierung der Oberpfalz spiegeln sich die zu bewältigenden Summen wider.

Für den städtebaulichen Teil des Projekts ist in der Bedarfsmitteilung der Gesamtanteil der Gemeinde in Höhe von 4,2 Millionen Euro auf die Jahre 2026 bis 2029 aufgeteilt. Mit einer 80-Prozent-Förderzusage des Freistaates relativiert sich der Gemeindeanteil. Zudem rechnet die Kommune mit Fördermitteln weiterer Zuwendungsgeber. Mit Zuschüssen des Landkreises und von Sponsoren soll sich die CoFinanzierung durch das Klosterdorf auf eine Mindestbelastung von 10 Prozent reduzieren.

Baubeginn im 3. Quartal 2026?

Eine Rechnung, die mit insgesamt 420.000 Euro Gemeindebeteiligung aufgehen soll und eine Investition, die neue Türen für die Gemeindeentwicklung öffnet und sich deshalb in einem Mehrwert für die Gemeinde auszahlt, so die zusammenfassenden Anmerkungen des Bürgermeister in der Ratsversammlung, in diesem Sinne der Mittelanforderung zuzustimmen. Bereits eingeplant sind die Gelder in der Finanzplanung und im Investitionsprogramm des Klosterdorfes. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Mit einem Beginn der Baumaßnahme rechnet der Sitzungsleiter im 3. Quartal 2026. Weitere Informationen kündigte Albert Nickl im Rahmen der Bürgerversammlung an, die am Mittwoch, 10. Dezember 2025 im Gemeindezentrum stattfindet.

ILE-Regionalbudget ein Segen

Finanziell einige Nummern kleiner war ein Beschluss des Rates, sich wie bisher an der Umlage der ILE-Region im Vierstädtedreieck zu beteiligen. Bürgermeister Albert Nickl warb für eine Fortsetzung der segensreichen Kleinprojekte und damit verbunden für das Fortbestehen des Vereins für eine Anschlussperiode von fünf Jahren. Die Umlagekosten für 2026 betragen laut Haushaltsplan 192.000 Euro. Nach Abzug einer zu erwartenden staatlichen Förderung von 70 Prozent verbleibt für das 25.000 Einwohner zählende Verbandsgebiet mit 10 Gemeinden ein Kostenanteil von 104.000 Euro.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Für die Gemeinde Speinshart errechnete die Verwaltung auf der Basis der Einwohnerzahl für das Haushaltsjahr 2026 einen Finanzierungsanteil von 4.677 Euro, den das Gremium einstimmig billigte. Das sogenannte Regionalbudget enthält für 2026 Gesamtmittel in Höhe von 75.000 Euro. Den örtlichen Akteuren empfahl Albert Nickl, umgehend Anträge für geplante Kleinprojekte einzureichen. Die Förderquote beträgt bei maximalen Kosten von 10.000 Euro für eine Einzelmaßnahme bis zu 80 Prozent. Über die eingereichten Projektanfragen entscheidet ein Fördergremium.