Dr. Bernhardt
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Zeitplan für Bahnhofskreuzung konkretisiert sich in Schwarzenbach

Schwarzenbach. Bei der Bürgerversammlung zieht Bürgermeister Thorsten Hallmann nach zwölf Jahren Bilanz: Finanzen stabil trotz Investitionen, Darlehen für Schul- und Ortszentrum. Die Bahnhofskreuzung soll 2027 starten.

Schwarzenbach. Bei der Bürgerversammlung zieht Bürgermeister Thorsten Hallmann nach zwölf Jahren Bilanz: Finanzen stabil trotz Investitionen, Darlehen für Schul- und Ortszentrum. Die Bahnhofskreuzung soll 2027 starten.
Zu den Großprojekten der nächsten Jahre zählt die Neugestaltung der Bahnhofstraßenkreuzung. Bahn, Gemeinde und Landkreis wollen dieses Vorhaben ab 2027 verwirklichen, sofern bis dahin das Planfeststellungsverfahren für den Bahnübergang abgeschlossen ist. Foto: Bernhard Piegsa

Zeitplan für Bahnhofskreuzung konkretisiert sich in Schwarzenbach

Die diesjährige Bürgerversammlung im Gasthof Stark war für Thorsten Hallmann auch ein vorgezogener Abschied. „Ich glaube, wir haben gemeinsam einiges in und für Schwarzenbach bewegt, und es wird mit unserer Gemeinde sicher gut weitergehen“, lautete sein Resümee aus zwölf Jahren als Bürgermeister der Naturparkgemeinde.

Gemeindefinanzen bleiben stabil trotz Investitionen

Besonders erfreulich sei, dass die Gemeindefinanzen trotz beachtlicher Investitionen stabil und geordnet seien: Ende 2024 habe man die Bilanz mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 252,21 Euro geschlossen, was nur etwa einem Drittel des Durchschnitts vergleichbarer bayerischer Gemeinden entspreche. Dem Schuldenstand von 288.270,45 Euro hätten damals 600.000 Euro an Rücklagen gegenübergestanden. Heuer werde man zum Jahresende allerdings knapp 900.000 Euro an „investivem Darlehen“ neu aufnehmen und die Pro-Kopf-Verschuldung somit auf 1.054,18 Euro erhöhen müssen. Das Geld sei für die aktuelle Neugestaltung des Gemeindezentrums- und Schulumfelds und insbesondere die Erneuerung des dortigen Wasser- und Abwassersystems bestimmt.

In seinem letzten Rechenschaftsbericht für eine Bürgerversammlung zog Bürgermeister Thorsten Hallmann eine umfangreiche Tätigkeitsbilanz. Foto: Bernhard Piegsa

„Wir hätten dafür auf die Rücklagen zurückgreifen können, die die Gemeinde aber im kommenden Jahr noch brauchen wird, wenn wegen des überdurchschnittlich hohen Gewerbesteueraufkommens des Jahres 2024 die Schlüsselzuweisungen niedriger und die Kreisumlage höher ausfallen werden“, führte Hallmann aus. In seinem weiteren Vortrag fasste er die laufenden, abgeschlossenen und anstehenden Vorhaben zusammen.

Bahnhofskreuzung: Planfeststellung und Zeitplan bis 2027

So nehme die Zeitplanung für das Neugestaltungsvorhaben „Bahnhofskreuzung“ Konturen an: Die Grundstücksgeschäfte mit Bahn und Kirchenstiftung seien „so gut wie erledigt“, ebenso die Verhandlungen über Kostenaufteilungen und Fördermittel. Nun müsse die Bahn das Planfeststellungsverfahren für die Erneuerung des Bahnübergangs zu Ende bringen, die für 2027 parallel zur Stellwerksmodernisierung in Parkstein-Hütten anvisiert sei: „Sobald die Bahn signalisiert, dass dieses Verfahren bis Anfang 2027 abgeschlossen ist, können wir den Fördermittelantrag stellen, und dann könnten auch die Arbeiten an der Straßenkreuzung 2027 starten.“ Die Kosten hierfür würden zurzeit auf 1,3 Millionen Euro geschätzt, doch sei fraglich, ob es dabei bleibe. Allerdings bestehe die Chance auf eine 80-Prozent-Städtebauförderung.

Auf der Agenda der Gemeinde Schwarzenbach bleibt laut Hallmann weiterhin der Ausbau des Breitband-Fernmeldenetzes, über ein „Lückenschluss-Förderprogramm“ des Bundes könnten außer dem schon glasfasererschlossenen Ortsteil Walbenhäusl 122 Adressen an der Bahnhofstraße und in Pechhof mit einer verbesserten Netzversorgung rechnen. Die Zuschussquote betrage hier 90 Prozent. Diese Ausweitung verbessere auch die Aussichten, für eine Glasfasererschließung des gesamten Gemeindegebiets in das Bundesprogramm „Gigabit 2.0“ aufgenommen zu werden.

Kanalnetz und Kläranlage: Optionen und Beiträge

Erfolgreich abgeschlossen habe man den ersten Bauabschnitt der Fremdwasserreduzierung im Kanalisationsnetz der Moossiedlung, von den betroffenen Einwohnern seien keine Verbesserungsbeiträge eingefordert worden. Nächstes Ziel sei, für die Kläranlage eine endgültige „gehobene“ wasserrechtliche Erlaubnis anstelle der derzeitigen befristeten und „beschränkten“ Bescheide zu erreichen. Es werde nicht zu umgehen sein, entweder die Kläranlage generalsanieren oder eine „Kooperation mit einer Nachbarkommune“ anzustreben. Den Grundstückseigentümern empfahl Hallmann, sich für die denkbaren Verbesserungsbeiträge finanziell zu rüsten: „Mit 2.000 bis 3.000 Euro wird es wohl nicht getan sein.“

Zoigltermine
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Ausführlich beschrieb Hallmann nochmals die Baumaßnahmen rund um Gemeindezentrum und Schule, die auch der Sicherung des Schulstandorts und dank Verkehrsberuhigung der Sicherheit der Kinder in Kita und Schule dienten. Diese liege der Gemeinde auch während der Bauarbeiten am Herzen, betonte der Bürgermeister. Einen „Segen für die Region“ nannte er den Rettungswagenstandort, der an die „Pechhofer Kreuzung“ verlegt worden sei, um den Fahrtweg zur Bundesstraße entsprechend gesetzlicher Vorgaben zu verkürzen. Der Ausbau des Feuerwehrgerätehauses gewährleiste, dass ein kostspieliger Gerätehausneubau, wie er in anderen Orten im Gespräch sei, auf lange Sicht entbehrlich werde.

Dorfladen in Schwarzenbach: Stabilität und Öffnungszeiten

Stabil seien die Einnahmen des Dorfladens, berichtete Hallmann weiter: „Für den Laden steht es keineswegs ‚fünf vor zwölf‘.“ Allerdings müsse man sich mit steigenden Kosten arrangieren. Diese Einrichtung könne auf lange Sicht nur fortbestehen, wenn die Einwohner „hingehen, einkaufen, Umsatz machen und das Geld in Schwarzenbach lassen“, appellierte der Bürgermeister. Auf die Klage eines Besuchers über das Fehlen nachmittäglicher Öffnungszeiten entgegnete er, dass in der Vergangenheit der nachmittägliche Umsatz nicht kostendeckend gewesen sei. Das Thema sei aber keineswegs vom Tisch, man werde über eine Lösung beraten.

Ferner streifte Hallmann noch einige weitere Maßnahmen wie die laufenden Arbeiten an der „Radlrast“ beim Dorfladen, die Einweihung des Spielplatzes in Pechhof, die von rund 50 Prozent der Schüler genutzte Mittagsbetreuung, die Montage einer Notstromversorgung für Wassernetz und Gemeindezentrum sowie die als Potenzialanalyse zu verstehende kommunale Wärmeplanung. Der ab 2026/27 bestehende Rechtsanspruch der Erstklässler auf eine Ganztagsbetreuung bis 16 Uhr könne erfüllt werden. Dem zum Jahresende ausscheidenden Seniorenbeauftragten Gerhard Przetak und allen, die sich als Mitarbeiter von Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft oder als ehrenamtlich Aktive für Schwarzenbach einsetzen, galt Hallmanns Dank.