Hepatitis-A-Welle in Tschechien, Waldsassen bleibt vorerst verschont
Hepatitis-A-Welle in Tschechien, Waldsassen bleibt vorerst verschont
Tschechien meldet seit Ende 2024 einen deutlichen Anstieg von Hepatitis-A-Infektionen. Die Region Karlsbad grenzt unmittelbar an die Nordoberpfalz an. Nach einem Bericht von Oberpfalz Medien rückt der Ausbruch damit in Grenznähe. Behörden registrieren im Jahr 2025 bis Anfang November 2.375 Fälle und 28 Todesfälle. Mehr als ein Fünftel der Fälle entfiel auf den Oktober.
Lage in Westböhmen
Die Region Karlsbad verzeichnete bis Ende Oktober 121 Fälle. Die Nachbarregion Pilsen meldete im gleichen Zeitraum 50 Fälle. Im „Plzeňský kraj“ leben rund 600.000 Menschen. Der Bezirk Sokolov gilt als besonders betroffen. Der Skiort Boží Dar verschärfte seine Hygienevorgaben. Tschechische Medien berichten über eine hohe Auslastung der infektiologischen Station im Krankenhaus Karlsbad.
Die Übertragungen erfolgen häufig über kontaminierte Flächen und ungewaschene Hände. Typische Quellen sind Türklinken und Haltegriffe im öffentlichen Verkehr. Auch belastete Lebensmittel spielen eine Rolle. Regelmäßige Handhygiene senkt das Risiko. Betreiber im öffentlichen Verkehr setzen deshalb seit einigen Wochen verstärkt Desinfektionsmittel ein.
Symptome, Risiken, Impfstoff
Hepatitis A zeigt oft zunächst Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit. Bei Erwachsenen folgt häufig eine Gelbfärbung von Haut und Augen. Schwere Verläufe bleiben die Ausnahme. Todesfälle treten dennoch auf. Unter den 28 Verstorbenen in Tschechien sind drei Frauen. Aus Westböhmen ist in diesem Jahr ein Todesfall bekannt. Im Februar starb ein 67-jähriger Mann aus der Region Karlsbad. Die Zahl der Todesfälle stieg im Oktober an. Die meisten Fälle konzentrieren sich in und um Prag. Impfungen können aber Schutz bieten. Der vorhandene Impfstoff blieb zuletzt knapp.
Auswirkungen auf die Oberpfalz
In der Nordoberpfalz registrieren Kliniken derzeit noch keinen Anstieg. Die Kliniken Nordoberpfalz AG beobachtet das Geschehen fortlaufend. Aktuell behandelt die KNO stationär einen Verdachtsfall. Der Sprecher Friedrich Peterhans bestätigte diese Lage auf Nachfrage von Oberpfalz Medien.




