Dr. Bernhardt
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Basketball: Pressath wagt als gallisches Dorf den Schritt in die Bayernliga

Pressath. Die Basketballer der DJK schreiben Vereinsgeschichte: Nach der zweiten Bezirksoberliga-Meisterschaft innerhalb von fünf Jahren nimmt der Club nun das Aufstiegsrecht wahr.

Basketball: Pressath wagt als gallisches Dorf den Schritt in die Bayernliga

Auf ihn ruhen die Hoffnungen der Grün-weißen Pressather: Eric Knight. Foto: Jürgen Masching

Bereits 2020 hätte man sportlich den Sprung geschafft, damals verhinderte jedoch die Corona-Pandemie den Aufstieg. Nun ist es soweit – ein großer Schritt für einen so kleinen Verein und eine Stadt wie Pressath, die in der neuen Liga der mit Abstand kleinste Standort ist.

Die neue Einteilung verspricht Spannung: Neben reizvollen Oberpfalz-Derbys gegen Weiden, Neustadt, Tegernheim, Regensburg und Neumarkt stehen auch lange Auswärtsfahrten nach Burghausen, Landshut oder Freising auf dem Programm. „Wir wissen, dass es eine Herausforderung wird, aber wir freuen uns riesig auf diese Chance“, erklärt Trainer Max Grethe, der auch in der neuen Liga die Verantwortung trägt.

Max Grethe ist nicht mehr Trainer in Pressath. Foto: Jürgen Masching

Veränderungen im Kader

Das Gesicht der Mannschaft hat sich im Sommer stark verändert. Vier Routiniers – Tim Deglmann, Jonas Bösl, Rekordspieler Josef „Seppi“ Hausner und Xavier Pachecho – treten kürzer und unterstützen künftig die zweite Mannschaft. Deglmann und Bösl übernehmen dort sogar das Traineramt. Gleichzeitig konnte die DJK prominente Rückkehrer begrüßen: Sebastian und Maximilian Reindl kamen von der NBBL-Mannschaft aus Bayreuth zurück in die Heimat, Sebastian Fritsch kehrte nach über zehn Jahren von Regionalligist Neustadt/WN zurück.

Als echter Coup gilt die Verpflichtung von Jonas Meißner. Der 2,03 Meter große Center, jahrelang Leistungsträger in Neustadt/WN, schließt sich Pressath an und trifft dort auf alte Bekannte wie die Brüder Sebastian und Christopher Fritsch, Florian Baumüller oder Thomas Kuchinka. Zudem verstärkt Mike Molina, ein US-Amerikaner mit Army-Hintergrund, das Team. Insgesamt umfasst der Kader elf Spieler – sieben davon stammen direkt aus Pressath.

Holprige Vorbereitung, große Ziele

Die Vorbereitung verlief nicht optimal. Krankheitsausfälle, Urlaube und Hallensperrungen störten den Rhythmus. Dennoch nutzte die DJK die Zeit und testete bewusst gegen starke Gegner wie Neustadt/WN (2. Regionalliga), Bayreuth 2 (2. Regionalliga) oder die Bayernliga-Konkurrenten Breitengüßbach und Heroldsberg. „Wir wollten uns von Anfang an an das Tempo und die Intensität der höheren Liga gewöhnen“, so Grethe.

Zum Saisonauftakt am 4. Oktober wartet gleich ein echtes Highlight: Mit dem Regionalliga-Absteiger aus Wolnzach gastiert einer der großen Favoriten in Pressath. Auch die Derbys gegen den Lokalrivalen Weiden dürften für volle Ränge und besondere Stimmung sorgen.

OTH Amberg-Weiden
OTH Amberg-Weiden
Der neue Kapitän bei der DJK Pressath: Thomas Kuchinka. Foto: Jürgen Masching

Schwere Liga – klares Ziel

Die Bayernliga Mitte ist schwer einzuschätzen, da durch die Neueinteilung viele Teams in die Staffel gerückt sind. Zu den Titelanwärtern zählen neben Wolnzach und Dingolfing (beide Absteiger aus der Regionalliga) auch Freising, Regensburg und Landshut. Als einziger Aufsteiger der Liga geht Pressath mit einer klaren Zielsetzung in die Saison: Klassenerhalt.

Starker Rückhalt aus Stadt und Verein

Die DJK Pressath setzt auch abseits des Spielfelds auf Besonderheiten: Der Eintritt zu allen Heimspielen ist frei, Getränke und wechselnde Essens-Specials sollen Zuschauer anlocken und für ein familiäres Umfeld sorgen. Stolz ist man zudem auf die große Unterstützung – sowohl innerhalb des Vereins als auch von zahlreichen regionalen Sponsoren, die das Projekt Bayernliga mittragen. „Die Resonanz ist überwältigend. Ohne diese Unterstützung wäre ein solches Abenteuer gar nicht möglich“, betont die Vereinsführung.

Mit Herzblut, regionalem Rückhalt und einem Kader, der Erfahrung und Heimatverbundenheit vereint, will die DJK Pressath nun in der Bayernliga für Furore sorgen – und dabei beweisen, dass auch kleine Städte im Basketball Großes erreichen können.