Nichts für schwache Nerven - Blue Devils gewinnen nach zweimaliger Overtime mit 6:5
Nichts für schwache Nerven - Blue Devils gewinnen nach zweimaliger Overtime mit 6:5
Es beginnt beim Eishockey nun die “fünfte Jahreszeit”, und die Intensität steigt erheblich. „Es ist ein Playoff-Spiel und da geht es um viel“, sagte Nauheims Trainer Mike Pellegrims vor der Partie. Die Mannschaft aus Hessen war bereits einen Tag vorher angereist, um sich bestens auf die Begegnung in Weiden vorzubereiten.
„Wir freuen uns heute auf die Pre-Playoffs und auch, weil wir nicht in den Play-Downs spielen müssen“, so Blue Devils Trainer Sebastian Buchwieser. Er sagte eine ausgeglichene Partie zweier gleich starker Mannschaften voraus. Besonders erfreulich auf Weidener Seite war, dass man wieder mit vier Sturmreihen auflaufen konnte. „Die Jungs werden alles geben, das kann ich versprechen“, sagte Buchwieser.
Schnelles Gegentor nach einer Spielminute
Der Start für die Blue Devils war dann aber sehr unglücklich, denn schon mit dem ersten Torschuss stand es 0:1, als man einen alleine vor dem Tor stehenden Gästespieler vollkommen “vergaß”. Weiden schüttelte sich kurz und hatte danach mehrere Chancen zum Ausgleich, die aber vergeben wurden. Der ehemalige DEL-Keeper des EC Bad Nauheim, Jerry Kuhn, hatte nun sehr viel zu tun. Die Blue Devils übernahmen die Initiative und drückten die Gäste in die Defensive.
Nach dem Powerbreak dann die erste Strafzeit in der Partie für die Gäste aus Hessen. Zwei Minuten lang war es ein zähes Powerplay, doch gerade als die Roten Teufel wieder komplett waren, versuchte es Daniel Bruch auf eigene Faust und überwand Kuhn im zweiten Versuch. Nach schnellen 18 Spielminuten nahmen beide Teams die letzten beiden Minuten das Tempo heraus, sodass das erste Drittel mit einem 1:1 endete.
Unglücklicher Ausgleich
Auch das Mitteldrittel startete für die Blue Devils eher unglücklich mit einer Strafzeit. Hier hatte Fabian Voit die große Chance in Unterzahl zur Führung, ehe sich Weidens Keeper Felix Noack mehrfach beweisen durfte. Auf Seiten der Hausherren hatte David Elsner die nächste Hundertprozentige, die von Kuhn entschärft wurde. Dies ärgerte ihn so sehr, dass Elsner gleich auf die Strafbank durfte. Doch auch in dieser Unterzahl waren die Blue Devils sehr stark in der Verteidigung und hielten sich schadlos.
Dann fiel ein Tor für die Gäste aus Bad Nauheim, das aber wegen eines hohen Stockes nicht gegeben wurde. Im direkten Gegenzug folgte der Führungstreffer für die Gastgeber, als wieder Daniel Bruch am schnellsten schaltete und im Nachschuss einnetzte. Die Gäste reagierten mit wütenden Angriffen, aber Noack und die Verteidigung standen gut. Nach einer eher ruhigeren Phase waren die Devils in Überzahl und hatten mehrmals die Möglichkeit auf das 3:1.
Zwei Minuten vor dem Drittelende bekamen die Blue Devils die Scheibe nicht aus der eigenen Hälfte, die Roten Teufel schlugen zu und erzielten den Ausgleich. Danach noch einmal Überzahl für die Weidener, aber trotz mehrerer Schussversuche gab es keinen Treffer mehr. Der zweifache Torschütze Daniel Bruch sagte es im Pauseninterview: „Wer im letzten Drittel härter arbeitet, der holt den Sieg.“
Was für ein letztes Drittel!
Mit ein paar Sekunden Überzahl starteten die Blue Devils in das letzte Drittel. Tomas Rubes hatte hier eine Möglichkeit, die aber Kuhn pariert. Als Bad Nauheim wieder komplett war setzte es gleich die nächste Strafzeit für die Gäste, diesmal klappte es für die Blue Devils, denn Fabian Voit traf wieder im Nachschuss zur 3:2-Führung. Kurz darauf musste Goldhelm Tyler Ward auf die Strafbank, aber die großen Chancen blieben aus, Weiden hatte sogar zweimal die Chancen zum 4:2. Bad Nauheim machte nun etwas mehr Druck, doch die Devils-Verteidigung und besonders Felix Noack hielten die knappe Führung noch fest. Die wenigen Kontersituationen für die Oberpfälzer ergaben noch nichts.
Dann fiel der Ausgleich, als sich ein Nauheimer gegen mehrere Weidener durchtankte und zum 3:3 traf. Aber Weidener geben niemals auf, denn nur wenige Sekunden später lief Lukas Vantuch auf Keeper Kuhn zu und überwindet diesen zur erneuten Führung. Doch das muntere Scheibenschießen ging weiter, denn jetzt waren die Gäste wieder am Zug und glichen erneut aus.
In der nächsten Überzahl für die Weidener folgte die 5:4-Führung durch James Hardie. Doch es ging weiter mit Unterzahl für Weiden, diesmal fünf Minuten, da Fabian Ribnitzky eine große Strafe für einen unerlaubten Körperangriff bekam. Zu diesem Zeitpunkt waren noch viereinhalb Minuten zu spielen, und die Blue Devils stemmten sich gegen den Ausgleich. Nauheim nahm dann auch noch ihren Torwart vom Eis und bei 6 gegen 4 trafen die Gäste 26 Sekunden vor der Sirene zum höchst fragwürdigen Ausgleich. So ging es in die Overtime.
Bad Nauheim in der 1. Overtime die bessere Mannschaft
In Unterzahl starteten die Blue Devils in die erste Verlängerung, die aber überstanden wurde. Dennoch waren die Gäste zunächst die aktivere Mannschaft und drängten auf den Siegtreffer. Eine Strafzeit stoppte die Angriffsbemühungen der Hessen, aber diese konnten die Blue Devils nicht nutzen.
Die Gäste kamen wieder zu gefährlichen Abschlüssen, aber Weiden hatte Kontermöglichkeiten. Dennoch war zu erkennen, dass Nauheim aktiver und dem Siegtreffer näher war. Auf beiden Seiten ließen zum Ende der 1. Overtime auch die Kräfte nach und somit auch die Konzentration. So ging es auch nach 80 Minuten mit einem Unentschieden in die Kabine.
Goldhelm Tyler Ward macht den Siegtreffer
Die 2. Overtime begann etwas ruhiger, die Mannschaften wollten ihre Kräfte schonen. Doch nach einem Zweikampf an der Bande hinter dem Gästetor konnte sich Tomas Rubes durchsetzen und auf Tyler Ward passen, der eiskalt zum Siegtreffer kurz vor Mitternacht traf.
Blue Devils Weiden – EC Bad Nauheim 6:5 (1:1/1:1/3:3/0:0/1:0)
Tore:
0:1 Hickmott (1.), 1:1 Bruch (13.), 2:1 Bruch (29.), 2:2 Fischer (38.), 3:2 Voit (42.) 3:3 Coffman (52.), 4:3 Vantuch (53.), 4:4 Hickmott (53.), 5:4 Hardie (55.), 5:5 Bowles (60.), 6:5 Ward (84.)
Strafen:
13 – 14
Zuschauer:
2245




