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Landkreissiedlungswerk feiert in Grafenwöhr

Grafenwöhr. Das Landkreissiedlungswerk schafft an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 18 Wohneinheiten. Durch Förderungen sind die Mietpreise gebunden, was gerade kleine Geldbeutel entlasten soll.

Landkreissiedlungswerk feiert in Grafenwöhr

Die Holzbauweise soll in der nördlichen Oberpfalz einmalig sein. Foto: Stefan Neidl

Wohnraum ist knapp in Grafenwöhr. Die hohe Nachfrage lässt die Mietpreise steigen, gerade einkommensschwache Haushalte haben Probleme eine bezahlbare Wohnung zu finden. Dem wollte das Landkreissiedlungswerk nun entgegensteuern und errichtete ein barrierefreies Wohnquartier zwischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße und der Eichendorffstraße. Der Spatenstich war im August 2021, jetzt, zwei Jahre später, wurde der Bau offiziell eingeweiht.

18 Wohnungen mit 1394 Quadratmetern Wohnfläche

Auf 2850 Quadratmetern Grundstücksgröße entstanden 1394 Quadratmeter Wohnfläche auf drei Stockwerken. Die 18 Wohnungen sind zwischen 50 und 100 Quadratmetern groß. Drei Einzelbaukörper sind zu einem Gesamtkomplex verbunden, der Zugang zu den einzelnen Wohnungen erfolgt durch Laubengänge, die zum entstandenen Innenhof nach Norden und Osten hin ausgerichtet sind.

Anwohner und Verantwortliche feiern gemeinsam die Eröffnung des Wohnungsbaus des Landkreissiedlungswerks. Foto: Stefan Neidl

Das Gebäude wurde als kompletter Holzbau errichtet. Die Außenwände wurden als vorgefertigte Holztafelbauelemente fertig auf der Baustelle zusammengesetzt, die Decken werden in Brettschichtholz ausgeführt. Eine besondere Herausforderung für das Architektenehepaar Axel und Katrin Weidner: „Das Gebäude ist aus Holz konstruiert und wir wollten, dass dies von innen und außen gesehen wird.“ Darum sind die Decken zum Beispiel nicht verkleidet, trotzdem sollen die Wohnungen heimisch wirken.

Architekt Axel Weidner wollte die Holzelemente sichtbar machen. Foto: Stefan Neidl

Jede Wohnung hat einen Balkon oder eine Terrasse. Der südliche Teil ist unterkellert und bietet Platz für Abstell-, Waschmaschinen- und Technikräume. Der Keller ist barrierefrei über einen Aufzug erreichbar. Der Komplex wird über ein Nahwärmenetz über eine Hackschnitzelheizung beheizt. Das Objekt erfüllt den KfW-Standard der Energieeffizienzstufe 55. Der Innenhof solle eine Begegnungsstätte für Jung und Alt sein. Verschiedene Sitzelemente, Hochbeete, Spiel- und Bewegungsflächen sorgen für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.

Kosten von 4,5 Millionen Euro

Der Bau kostete 4,385 Millionen Euro, dazu kommen noch einmal 316.000 Euro für das Grundstück. Finanziert wird das Projekt durch das Bayerische Wohnungsbauprogramm sowie der KfW durch den Energieeffizienzstandard in Höhe von 420.000 Euro. Dazu kommt ein verbilligtes Darlehen über 3,3 Millionen Euro. Die Eigenmittel des Landkreissiedlungswerks betragen so 21 Prozent des Gesamtvolumens.

Durch die Förderungen ist die Kaltmiete für die drei rollstuhlgerechten Wohnungen bei 5,40 Euro pro Quadratmeter und 5,90 Euro pro Quadratmeter für die 15 barrierefreien Wohneinheiten.

Zoigltermine
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Kritik an Baupolitik

Für den Vorstandsvorsitzenden Rupert Troppmann ist es ein Tag der Freude: „In den Medien lesen wir nur noch über von fehlendem bezahlbarem Wohnraum, ungesicherten Finanzierungen und steigenden Zinsen.“ Bürokratie und schwierige Auflagen erschwerten den Bau zusätzlich: „Es werden immer mehr Hürden auferlegt – man kann die Lust am Bauen verlieren.“ Darum dankte er allen Beteiligten, trotz aller Widrigkeiten, den Bau zu verwirklichen. Die Holzbauweise sei einmalig in der nördlichen Oberpfalz.

Vorstandsvorsitzender Rupert Troppmann ärgert sich über immer mehr Hindernisse beim Bauen, trotz fehlendem Wohnraum. Foto: Stefan Neidl

Von den 18 Wohnungen seien 16 vermietet, bei zwei Rollstuhlwohnungen mangelt es an dem passenden Wohnungsberechtigungsschein, der Voraussetzung für den Einzug ist. Bürgermeister Edgar Knobloch freute sich über den attraktiven Holzbau, der gemeinsam mit der sanierten Eichendorffstraße die Gegend aufwerten soll.

Bürgermeister Edgar Knobloch sieht in dem Bau eine Aufwertung der ganzen Gegend. Foto: Stefan Neidl