Prinzenpaar mit viel Faschingserfahrung

Neustadt/WN. Der helle Klang einer großen Kapitänsglocke hallt am Samstag um 11.11 Uhr durch die Flure des Rathauses. Im Erdgeschoss der Neustädter Zivilverwaltung hat sich ein bunter Haufen bestehend aus Gardemädchen in Dirndln, Elferräten mit Narrenkappe und den Würdenträgern des Faschingsvereins in Formation gebracht. Sie haben sich versammelt um die neuen Hoheiten in das Rathausfoyer zu geleiten.

Dort wartet schon Bürgermeister Rupert Troppmann, um „den weltbesten Faschingsverein“ mit Sekt und Kirwakuchen willkommen zu heißen.

Jubiläen weit und breit, zum Feiern ham ma immer Zeit,

verkündet erster Vorstand Michael Hierold das Motto der Faschingssaison 2017/2018. Nicht nur die Kreisstadt feiere ihr 800. Wiegenfest, auch der Freistaat Bayern blicke auf 100 Jahre Geschichte zurück und zum 140. Mal werde der dem Verein seinen Namen gebende Faschingszug durch Neustadt ziehen. An der Spitze der närrischen Saison stehen Prinz Tobias I. alias Tobias Frischholz und Elisabeth III., im bürgerlichen Leben Elisabeth Lang.

Prinz und Prinzessin “von Katertreu”

Ein absolutes Novum in der traditionsreichen Geschichte des Vereins: den herrschaftlichen Namenszusatz „von Katertreu“ führen erstmals Prinz und Prinzessin gleichermaßen. „Warum? Ganz einfach weil die beiden schon immer dem Kater treu sind“, wie Präsident Daniel Sommer erklärte. So war Tobias I. der jüngste offizielle Hofnarr in der Vereinsgeschichte. Kaum dass er im Alter von zwei Jahren auf eigenen Beinen stehen konnte, sorgte der heute 23-Jährige schon für die Belustigung der närrischen Untertanen. Die 22-jährige Prinzessin tanzte bereits im Alter von fünf Jahren in den Reihen der Kindergarde. Der neue Job ist den beiden auch nicht ganz fremd. Im Jahr 2004 hatten sie als Kinderprinzenpaar bereits Herrschaftsverantwortung übernommen. Als Mundschenk dient heuer der neue Elfferrat Klaus Jakob.

Zepter mit mattem Facettenschliff

Kinderprinzenpaar sind Korbinian I. (Witzl) aus Floß und Sophie I. (Betz) aus Wildenau. „Einen riesen Dank“ richtete Tobias I. an Arthur Troidl, der wieder für die edlen Bleikristallzepter der beiden Prinzenpaare aus dem Hause Nachtmann sorgte. „Der schwarze Kater bildet durch den matten Facettenschliff einen guten Kontrast zum spiegelnden Kristallglas“, erklärte Troidl die Besonderheiten der diesjährigen Herrschaftszeichen. Für ein weiteres Novum sorgte die Prinzenmutter Monika Frischholz, die auch stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Neustädter Faschingszug ist. Erstmals kann das Herrscherpaar seine Post mit einer eigenen Prinzenpaar-Briefmarke bekleben.

122 Aktive gestalten närrische Saison

Die Regenten des Vorjahres, Andreas Müller und Catharina Lindner, sowie Jan Aichinger und Klara Hetz blickten auf eine erlebnisreiche Zeit und unvergessliche Ereignisse zurück. „Ich finde es toll, dass ihr den Fasching genauso feiert, wie es sich gehört“, lobte Bürgermeister Troppmann mit Blick auf das Engagement der 122 Aktiven des Vereins.

Wer sind die neuen Regenten?

Prinz Tobias I. von Katertreu Tobias Frischholz, Jahrgang 1994: Der gelernte Landwirt kommt aus dem Flosser Ortsteil Kalmreuth, diente dem Verein bislang als Hofmarschall und ist seit Kindesbeinen an begeisterter Faschingsmatador. Zu den Hobbies des fröhlichen, “typischen Oberpfälzers” zählt neben dem Engagement im Faschingsverein Skifahren.

Prinzessin Elisabeth III. von Katertreu Elisabeth Lang, Jahrgang 1995: Die Kauffrau im Gesundheitswesen ist seit ihrem fünften Lebensjahr im Faschingsverein aktiv. Sie kommt aus dem Weidener Stadtteil Unterhöll. In ihrer Freizeit spielt sie in einer Theatergruppe mit.

Kinderprinz Korbinian I. Korbinian Witzl, Jahrgang 2007: Der Flosser, der die Realschule in Weiden besucht, ist ganz neu im Verein. Zu seinen Hobbies zählen Radfahren, Klettern, Bogenschießen und Reiten. In der Schule gefällt dem hilfsbereiten und freundlichen Kinderprinzen vor allem Mathe und Sport.

Kinderprinzessin Sophie I. Sophie Betz, Jahrgang 2009: Sophie kommt aus Wildenau und besucht die Grundschule Floß, wo ihr vor allem Musik und Religion gut gefallen. Für den Faschingsverein marschiert sie bereits seit ein paar Jahren in der Kindergarde. Kein Wunder also, dass neben Reiten und Radfahren auch Tanzen zu den Hobbies der aufgeschlossenen Kinderprinzessin zählt.