OTH Amberg-Weiden
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Champagner-Verdächtiger: In Polen gelang ihm die Flucht

Weiden. Die Festnahme des 35-jährigen Tatverdächtigen im Champagner-Fall sollte viel früher erfolgen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Weiden auf Nachfrage. In Polen gelang dem Beschuldigten die Flucht.

Champagner-Verdächtiger: In Polen gelang ihm die Flucht

Nach Auskunft von Sprecher Wolfgang Voit hatten die Zollfahnder aus Weiden den 35-Jährigen schon sehr früh auf dem Radar. Ursprünglich hielt sich der Mann in Polen auf, dort lief schon das Auslieferungsverfahren. Offenbar roch der Beschuldigte Lunte. Er verließ Polen und war seither auf der Flucht. Es gab Hinweise, dass er sich in die Niederlande abgesetzt hatte.

Tatverdächtiger macht keine Angaben

Das Amtsgericht Weiden hatte einen europäischen Haftbefehl erlassen. Dieser griff, als der 35-Jährige schließlich im August den Behörden in den Niederlanden ins Netz ging. Nähere Auskünfte zur Festnahme will Voit nicht geben. Zur Abholung fuhren die deutschen Zollfahnder selbst ins Nachbarland. Am Mittwoch wurde er in Weiden dem Haftrichter vorgeführt. Er macht keine Angaben.

Der Pole wird beschuldigt, an der Lagerung der mit MDMA (Rohstoff für Ecstasy) gefüllten Champagnerflaschen beteiligt gewesen zu sein. Sie gelangten über mehrere Zwischenkäufer versehentlich in den Ausschank. Da die Ermittlungen gegen weitere Beteiligten laufen, gibt es auch dazu aktuell keine näheren Informationen.

In Weiden starb im Februar 2022 ein Gast (52) aus dem Landkreis Schwandorf, nachdem er von dem vermeintlichen “Champagner” getrunken hatte. Die Doppel-Magnum-Flasche war in einem Restaurant in der Altstadt bei einer Feier geöffnet worden. Sieben Personen erlitten Vergiftungen. Weitere vier Menschen in den Niederlanden ereilte schon 2020 das gleiche Schicksal: Sie sollen eine präparierte Flasche in der Silvesternacht geöffnet haben und wurden mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht.

Ein niederländisches Drogenlabor, das 2021 ausgehoben wurde. Auf dem leerstehenden Bauernhof waren Kessel, Fässer und Rohstoffe für Arzneimittel im Gesamtwert von (schätzungsweise) 750.000 Euro gefunden worden. Ziel: die Herstellung von XTC. Foto: Politie Drenthe
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