Jagdsaison erhöht Wildunfallrisiko in der Oberpfalz

Jagdsaison erhöht Wildunfallrisiko in der Oberpfalz
Mit dem Start der Jagdsaison und den ansteigenden Revierkämpfen unter Rehböcken erhöht sich die Anzahl der Wildunfälle in der Oberpfalz dramatisch. Im Mai registriert die Region die höchste Anzahl an Zusammenstößen zwischen Fahrzeugen und Wildtieren. Aus den aktuellen Zahlen geht hervor, dass etwa 1.100 Wildunfälle allein in diesem Monat zu erwarten sind, was nahezu einem Drittel aller Verkehrsunfälle in der Oberpfalz entspricht. Vor allem der Schutz der Tiere steht dabei im Fokus, da verletzte Tiere, die erst nach Stunden oder sogar am folgenden Tag gefunden werden, erheblich leiden.
Prävention ist der Schlüssel
Die Polizei appelliert an alle Autofahrer, besonders wachsam zu sein und verschiedene Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Es wird empfohlen, das Tempo insbesondere bei Dämmerung und in der Nähe von Wald- oder Feldgebieten zu drosseln. Zudem sollte den Wildwechsel-Schildern besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da sie gezielt in Bereichen mit häufigen Wildwechseln aufgestellt sind. Fahrer sollten zudem immer mit dem Auftauchen weiterer Tiere rechnen, denn oft folgt auf das erste Tier schnell ein weiteres. Im Falle eines Wildunfalls rät die Polizei davon ab, auszuweichen, da dies zusätzliche Gefahren, wie zum Beispiel Kollisionen mit Bäumen oder dem Gegenverkehr, mit sich bringen kann. Des Weiteren sollten Autofahrer nach einem Zusammenstoß stets die Polizei informieren, auch wenn das Tier von der Unfallstelle flüchtet.
Rechtliche Konsequenzen bei Nichtbeachtung
Es wird darauf hingewiesen, dass das Nichtanhalten oder die Nichtmeldung eines Wildunfalls rechtliche Folgen nach sich ziehen kann. Das Zurücklassen eines verletzten Tiers könnte sogar den Tatbestand der Tierquälerei erfüllen und steht zudem in Verstoß mit dem Bayerischen Jagdgesetz. Eine umgehende Benachrichtigung der Polizei oder des zuständigen Jagdpächters ist gesetzlich vorgeschrieben.
Nach einem Wildunfall richtig handeln
Kommt es doch zu einem Wildunfall, sollten folgende Schritte unbedingt beachtet werden: Die Unfallstelle ist zu sichern und verletzte Personen sind zu versorgen. Das Fahrzeug sollte, falls möglich, sicher abgestellt und die Polizei unverzüglich informiert werden. Ein totes Tier darf nur mit geeigneten Schutzmaßnahmen bewegt werden, dabei sollte jedoch stets ein ausreichender Sicherheitsabstand zu verletztem Wild eingehalten werden, da solche Tiere unberechenbare Reaktionen zeigen können. Es ist nicht gestattet, verletzte oder tote Wildtiere ohne Rücksprache mitzunehmen.
Die Polizei rät dringend, sich die genaue Unfallörtlichkeit zu notieren oder diese per Smartphone zu markieren und weiterzugeben. Dies erleichtert nicht nur die eigene Erinnerung und die Weiterleitung an die Einsatzkräfte, sondern auch dem zuständigen Jäger die Auffindung und Versorgung des verletzten Wildes.


