OTH Amberg-Weiden
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Ehrenamtsschulung stärkt Nachbarschaftshilfe

Störnstein. Die Nachbarschaftshilfen Störnstein, Weiherhammer und Sulzbach-Rosenberg nahmen in Weiden an einer Schulung teil. Luisa Herzog leitete sie; vermittelt wurde Wissen für Helfende.

Störnstein. Die Nachbarschaftshilfen Störnstein, Weiherhammer und Sulzbach-Rosenberg nahmen in Weiden an einer Schulung teil. Luisa Herzog leitete sie; vermittelt wurde Wissen für Helfende.
Teilnehmer/innen der Nachbarschaftshilfen Störnstein, Weiherhammer und Sulzbach-Rosenberg der Schulung der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz. Foto: Johann Völkl / Gerhard Müller

Ehrenamtsschulung stärkt Nachbarschaftshilfe

Gastbeitrag von: Johann Völkl

Die Nachbarschaftshilfen Störnstein, Weiherhammer und Sulzbach-Rosenberg nahmen an einer Schulung für ehrenamtlich tätige Einzelpersonen in Weiden teil. Die Veranstaltung wurde von Luisa Herzog, Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz, geleitet und vermittelte praxisnahes Wissen für die Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen.

Ehrenamtsschulung stärkt Nachbarschaftshilfe in Weiden

Warum machen wir das? Die Schulung dient dazu, Ehrenamtliche in ihrer wichtigen Aufgabe zu stärken. Sie vermittelt praxisnahes Wissen, damit Helfende Sicherheit im Umgang mit Pflegebedürftigen gewinnen, Missverständnisse vermeiden und in Notfallsituationen richtig reagieren können. Ziel ist es, die Qualität der Unterstützung zu erhöhen, das Vertrauen der Betroffenen zu fördern und die Gemeinschaft durch verlässliche Hilfe zu entlasten.

Foto: Johann Völkl / Gerhard Müller

Themen der Schulung im Überblick

Der Schulungsinhalt umfasste folgende Themenbereiche:

Betreuung Pflegebedürftiger: Behandelt wurden typische Hilfebedarfe im Alter, insbesondere bei Demenz. Dazu gehörten die Biographiearbeit, also das bewusste Einbeziehen der Lebensgeschichte zur Stärkung von Vertrauen, sowie die Ressourcenaktivierung, bei der vorhandene Fähigkeiten gefördert werden, um Selbstständigkeit zu erhalten. Ergänzend ging es um den Umgang mit Hilfsmitteln wie Rollator oder Hörgerät. Ein weiterer Schwerpunkt war das Basiswissen in Notfallsituationen: Notfallort sichern, Notruf absetzen und die Überprüfung der Vitalzeichen (Bewusstsein, Atmung, Kreislauf, Körpertemperatur) mit anschließenden Erste-Hilfe-Maßnahmen wie der stabilen Seitenlage.

Kommunikation als Schlüsselkompetenz

Ein zentraler Teil der Schulung widmete sich den Grundlagen der Kommunikation. Jede Nachricht enthält mehrere Ebenen – Sachinformation, Selbstkundgabe, Beziehung und Appell – wodurch leicht Missverständnisse entstehen können, wenn Sender und Empfänger unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Darauf aufbauend wurden die Ursachen gestörter Verständigung erläutert, etwa widersprüchliche Körpersprache, unausgesprochene Erwartungen oder belastete Beziehungen. Demgegenüber standen die Aspekte gelungener Kommunikation: Offene Fragen, aktives Zuhören und konstruktives Feedback fördern Klarheit und Wertschätzung, während die bewusste Haltung des Gesprächspartners entscheidend bleibt. Besonderes Augenmerk lag auf der Kommunikation mit Menschen mit Demenz. Blickkontakt, ruhige Körpersprache und kurze, klare Botschaften sind hier besonders wichtig. Der validierende Ansatz – das Ernstnehmen und Bestätigen der Gefühle und Wahrnehmungen – trägt dazu bei, Vertrauen und Sicherheit zu schaffen.

Unterstützung in der Haushaltsführung

Im Bereich Haushalt wurde die Bedeutung der Hygiene hervorgehoben – sowohl persönlich durch Händedesinfektion und saubere Kleidung als auch im häuslichen Umfeld durch Reinigung und sinnvolle Lebensmittelbevorratung. Ergänzend ging es um die aktive Einbindung Pflegebedürftiger in einfache hauswirtschaftliche Tätigkeiten sowie um Maßnahmen zur Unfallverhütung im Alltag. Dabei wurde betont, dass Ehrenamtliche lediglich Teilbereiche der Unterstützung im Haushalt übernehmen und keine umfassende Versorgung leisten.

Zoigltermine
Zoigltermine

Rahmenbedingungen und Aufwandsentschädigung

Abschließend ging es um die Rolle der ehrenamtlich tätigen Einzelpersonen. Themen waren die Rahmenbedingungen und Registrierung der Helfenden sowie die Abrechnung der Aufwandsentschädigung, die für die Tätigkeit vorgesehen ist.

“Die Schulung verdeutlichte einmal mehr, wie unverzichtbar das Engagement der Ehrenamtlichen ist – ihr Einsatz stärkt die Gemeinschaft, schenkt Nähe und Unterstützung und trägt entscheidend dazu bei, dass Hilfebedürftige in Würde und Sicherheit leben können.”