Genusspunkte
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Pressaths Wunschliste für den Bürgerhaushalt

Pressath. Die Wahl fällt schwer: Unter 18 Anregungen aus der diesjährigen Bürgerhausumfrage haben die Mitglieder des Stadtrats ihre Favoriten zu küren. Die Zahl der im Rathaus eingereichten Ideen war sogar noch größer, aber 13 Projektvorschläge fielen aus der Wertung:

Pressaths Wunschliste für den Bürgerhaushalt

Foto: Bernhard Piegsa
Ein 25 mal 14 Meter großer Soccerplatz soll beim TSV-Heim entstehen: Mit dieser Weichenstellung will der Stadtrat einen klaren Kurs für die weitere Planung und Zuschussbeantragung bestimmen.
Nahe beim Ort Troschelhammer soll ein neuer Solarpark entstehen. Der Stadtrat Pressath will hierüber jedoch erst nach einer Ortsversammlung entscheiden. Foto: Bernhard Piegsa

Zwei davon zog der Einreicher noch vor der Sitzung zurück, der Rest betraf Verbesserungen in der Nachbargemeinde Schwarzenbach oder andere Gegenstände, die nicht in die städtische Zuständigkeit fallen oder von vornherein als “nicht durchsetzbar” eingestuft wurden. Was blieb, ist bunt gemischt und deckt praktisch alle für das Gemeinschaftsleben bedeutsamen Themenfelder ab.

So wünschte sich ein Einwohner die Postierung von leuchtgelben “Streetbuddy”-Warnfiguren an den Dießfurter Ortseingängen, um die Autofahrer zu mehr Achtsamkeit und weniger Tempo anzuhalten. Andere Bürger forderten den Verzicht auf Streusalz in Tempo-30-Zonen, regelmäßige Entmüllungsaktionen auf besonders verschmutzten Plätzen und Straßen, die Verbreiterung des Fuß- und Radwegs von der Haidenaabbrücke zum Spitalplatz samt gesonderter kleiner Bahnschranke und ein städtisch kontrolliertes Silvesterfeuerwerk.

Favoriten aus der Bürgerhausumfrage

Eine Ferienbetreuung für zumindest einen Teil der schulfreien Zeit, eine automatische Geschwindigkeitsüberwachung in den Tempo-30-Abschnitten der Erbendorfer Straße, eine Erneuerung der teils kaum noch erkennbaren Parkplatzmarkierungen auf dem Spitalplatz standen ebenso auf der Wunschliste der Pressather wie Sitzbänke am “Rentnersteig” westlich von Pressath oder der Kauf eines stadteigenen “Bürgerbusses” mit Sitzplätzen als Leihfahrzeug für Einwohner.

Weitere Impulse betrafen die Schaffung eines Jugendtreffs, ein Netz an “Büchertelefonzellen” und “Büchertauschregalen”, einen “Panorama”-Aussichtspunkt auf dem Kahranger, einen Barfußpfad am Kiesibeach, Mitfahrerbänke in allen Stadtteilen und die Postierung einer großformatigen Fotografie des jetzt in Heidelberg verwahrten prachtvollen Ratssaalportals aus dem 16. Jahrhundert im Rathaus.

Umsetzung und Entscheidungen

Der Vorschlag, den Winterleite-Waldlehrpfad zu einem interaktiven Vogellehrpfad mit Audio-Modulen aufzuwerten, überschneidet sich laut Bürgermeister Bernhard Stangls Aussage mit ähnlichen Plänen der Staatsforstverwaltung. Ein Getränke- und Eisautomat am Kiesibeach werde im Juni aufgestellt und die Einbahnstraßenbeschilderung an der Reinwaldstraße demnächst ergänzt.

Aus baulichen Gründen nicht realisierbar sei eine Boulderwand (Kletterwand) in der Schulturnhalle, sie könnte aber an der Stadthalle ihren Platz finden. Allerdings komme dieser Vorschlag auch nicht von einem Pressather, sondern von einem Weidener Einwohner und könne deshalb nicht in den Wertungswettbewerb einbezogen werden: “Die Regeln haben wir so formuliert und müssen sie einhalten.” Nicht umsetzbar sei auch die bereits wiederholt zur Diskussion gestellte Fußgängerüberführung von der Steinbühlsiedlung über das Bahngelände zum Kiesibeach.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Bei den vorgeschlagenen Energiesparmaßnahmen für die Tier- und Sternfiguren-Weihnachtsbeleuchtung im Park sah Bernhard Stangl kein wirklich erhebliches Einsparpotenzial, zumal es sich ohnehin um verbrauchsarme LED-Beleuchtung handle. Für einen städtischen Waldfriedhof schließlich gebe es kein geeignetes stadteigenes Waldstück. An den Ratsmitgliedern ist es nun, durch Vergabe von einem bis zwölf Punkten, ähnlich dem Modus des ESC, ihre Favoriten auszuwählen.