Sassy Holzinger erntet in Cham Standing Ovations und drei Zugaben
Sassy Holzinger erntet in Cham Standing Ovations und drei Zugaben
„Sassy“ Holzinger eroberte die Herzen in der Chamer Stadthalle im Sturm – die Ex-Frontsängerin der Seer begeisterte mit einem atemberaubenden Konzert – Interview durchgeführt.
Konzert in Cham: Sassy Holzinger begeistert
Sabine „Sassy“ Holzinger ist nicht nur authentisch, sie besitzt eine unglaublich positive Ausstrahlung und verfügt über eine unvergleichbare Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Ihr erstes Konzert in Bayern nach dem Abschied von den „Seern“ fand in der gut gefüllten Chamer Stadthalle mit ihrer Band statt, die musikalisch ins ganz obere Fach gehört. Die Ex-Frontsängerin der Seer benötigte keine lange Anlaufzeit, um mit dem Publikum sofort auf Tuchfühlung zu gehen. Schon beim Auftakt-Ohrwurm „Mama wü tanzen“ wurde kräftig mitgesungen und im Takt mitgeklatscht. Die sympathische Österreicherin nahm ihre Fans mit auf eine musikalische Zeitreise durch ihr Leben. Ob Country-Vibes, große Seer-Hits, persönliche Lieblingslieder oder ihre eigenen neuen Songs – Sassy lief zur Hochform auf. Es wurde viel gelacht, gesungen und applaudiert, aber es gab auch berührende, emotionale Momente mit dem einen oder anderen Tränchen in den Augen.
Ein Highlight nach dem anderen reihte sich aneinander, Hits wie „You Are My Angel“, „Übern Berg“, „Junischnee“, „Wilds Wossa“, „Country Roads“ oder „Jambalaya“ und „Amoi nu“ wurden wie Silvesterraketen gezündet. Zweifelsohne war es ein Gänsehautmoment, als Bandmitglied Martin Kreindl gemeinsam mit Sassy und der Band eine bemerkenswert gefühlvolle Variante von „You Raise Me Up“ zum Besten gab. Immer wieder gab es Standing Ovations und ohrenbetäubenden Beifall; auf den Stühlen gab es kein Halten mehr. Als Sabine Holzinger ihre Hymne „Sche wars wenns do warst“ anstimmte, lagen sich viele Leute ergriffen in den Armen. Erst nach drei frenetisch geforderten Zugaben endete ein atemberaubendes Konzert einer echten Ausnahmesängerin. „Ein totaler Wahnsinn“, „Unglaublich schön und berührend“ oder „Ich bin immer noch fix und fertig“ waren nur einige Kommentare eines mehr als begeisterten Publikums.
Lebenslauf und Solo-Karriere
Lebenslauf Sabine „Sassy“ Holzinger: 1993 und 1994 war sie die beste Country-Stimme Österreichs und gewann dort zweimal den Country-Musik-Award. Nach 28 Jahren als prägende Stimme der SEER startet Sabine „Sassy“ Holzinger 2025 jetzt ihr ganz persönliches Musikkapitel: emotional, kraftvoll und mitten aus dem Leben. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme hat sie Hits wie „Wilds Wossa“, „Sche wars wenns do warst“ oder „Hoamatgfühl“ zu Klassikern gemacht – jetzt geht Sassy solo ihren Weg. Die erste Single „Mama wü tanzen“ verbindet 80er-Jahre-Gefühl mit modernem Sound und war Vorbote auf das Debütalbum „Sassy“, das im November 2025 erschienen ist. Seit Herbst 2025 ist sie gemeinsam mit ihrer Live-Band auf einer großen Tour durch Österreich. Mit ihrem brandneuen Hit „Amoi nu“ gibt die sympathische Sängerin einen berührend lebendigen Vorgeschmack auf das, was kommt: authentische Songs, tief aus dem Herzen, mitten aus dem Leben – typisch Sassy eben. Denn wer Sassy kennt, weiß: Herzlich lachen und gerührt sein liegen bei ihr oft nur einen Song auseinander.
Interview: Sassy Holzinger im Gespräch
Interview mit Sabine „Sassy“ Holzinger:
Gattaut: Liebe Sassy, von der damaligen Country-Queen Österreichs und der darauffolgenden 28-jährigen Karriere als eine der Frontfrauen der Seer folgt nun ein neuer Abschnitt in Deinem Leben. Du gehst jetzt mit deiner eigenen Band solo auf Tour. Wie fühlt es sich an und was ist anders dabei als vorher?
Sassy Holzinger: Es fühlt sich extrem gut an. Hättest Du mich vor dem allerersten Auftritt gefragt, hätte ich bestimmt noch ganz anders darauf geantwortet. Es gibt für mich nichts Schöneres, als den Menschen durch unsere Musik ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Natürlich war es ein Schritt heraus aus der Komfortzone, denn mit Moderation und Gesang finde ich oft nicht mal die Zeit, einen Schluck Wasser auf der Bühne zu trinken. Aber ich bin sehr froh, dass es so gut funktioniert, denn ich habe einen sehr hohen Anspruch an mich und bin natürlich auch ein bisschen stolz darauf, dass sich die Leute nun Eintrittskarten für ein Sassy-Konzert besorgen.
Gattaut: Liebe Sassy, wir kennen uns jetzt auch schon eine lange Zeit. Ich habe Dich bei allen Treffen und Interviews in der Seer-Zeit immer gut gelaunt und mit einer Ausstrahlung erlebt, die man nur mit „Wow“ beschreiben kann. Wie schaffst Du es, an Tagen, an denen es Dir vielleicht einmal nicht so gut geht, immer diese ansteckende Lebensfreude zu präsentieren?
Sassy Holzinger: Ich hoffe, das gilt auch für heute (lacht). Jeder Tag ist nicht gleich und man trägt natürlich auch öfter mal Probleme in sich. Wenn ich aber die Bühne betrete und in die erwartungsfrohen Gesichter blicke, kann ich das sehr gut ausblenden. Es ist für mich ein Geschenk, Musik für ein Publikum machen zu dürfen, und da kehrt die gute Laune von ganz alleine zurück. Sozusagen Dankbarkeit als Berufung. Als mein Papa kürzlich verstorben ist, habe ich mich auch gefragt, wie ich das wohl verarbeiten werde, aber jetzt denke ich, er und meine Oma sitzen auf einer bequemen Wolke und sehen mir gut gelaunt von oben aus zu.
Gattaut: Deine Oma, die Du bis zum Tod gepflegt hast, hat Dein großes Talent schon früh erkannt („Dirndl, Du musst singen“) und Dein kürzlich verstorbener Papa, der ein großer Country-Fan war, hat Dir Deine erste Gitarre gekauft. Waren das die wichtigen Momente, dass Du auch selber fest an einer Karriere als Sängerin geglaubt hast?
Sassy Holzinger: „Ja, meine Oma hat mich schon immer singend auf einer Bühne gesehen.“ Als mein Vater mich auf ein Country-Festival mitnahm, wurde mir zum ersten Mal klar: „So was will ich auch machen.“ Er sagte immer: „Prinzessin, du hast irgendwas ganz Besonderes in deiner Stimme, ich bin sowieso dein größter Fan, mach was daraus.“ Mir selber war lange nicht bewusst, ob und wie weit es reichen kann. Es gab natürlich schon Zuspruch und viele positive Reaktionen, aber letztendlich waren die Beiden schon der Auslöser dafür, dass ich an eine eigene Gesangskarriere geglaubt habe.
Gattaut: Im Dezember 2024 erklang in Wien das letzte Seer-Konzert. Nebenfrontfrau Astrid Wirtenberger und Bandleader Alfred Jaklitsch haben jetzt ebenfalls neue Musikprojekte am Start. Verfolgst Du diese und gibt es noch einen regelmäßigen Austausch mit einigen Ex-Bandmitgliedern?
Sassy Holzinger: „Klar verfolgt man die Projekte seiner ehemaligen Bandkollegen und wünscht ihnen dafür selbstverständlich alles Erdenkliche Gute.“ Fokussiert habe ich mich aber schon auf meinen eigenen weiteren Weg. Der Kontakt wird bei uns nie abreißen. Ob Telefonat oder Kaffeetrinken, wir bleiben im stetigen Austausch. Uns verbindet weiterhin eine gute Freundschaft. Alles andere wäre nach gemeinsamen 28 Jahren ja auch wirklich schade.
Gattaut: In deinem Songwriting-Team ist auch der in Österreich sehr bekannte 29-jährige bekennende Seer-Fan Thorsteinn Einarsson (Amadeus-Preisträger als Songwriter des Jahres 2015). Bekommst Du fertige Songs und Texte vorgelegt oder wie muss man sich den Prozess vorstellen, bis ein Sassy-Titel fertig ist?
Sassy Holzinger: „Mir war sehr schnell klar, dass ich mit meinem Management Viertbauer Promotion weitermachen will und für neue eigene Songs ein Songwriter-Team benötige.“ Thorsteinn kenne ich schon lange und ich bin froh, dass er gemeinsam mit Rene Podesser und Martin Furtlehner meine neuen Lieder gemacht hat. Bei „Mama wü tanzen“ hat er mich angerufen und mich einfach nach der guten alten Zeit mit Disco und Sekt-Orange gefragt. Es ist mittlerweile so eine enge Freundschaft entstanden, dass sie meine Situation sehr gut kennen und daraus dann auch Songs entstehen. Wie zum Beispiel als mein Vater verstorben ist, entstand der Titel „Papa“. Auf meiner CD „Sassy“ beruht wirklich jedes Lied auf einem persönlichen Erlebnis von mir. Zwei Songs stammen übrigens aus der Feder von Wolfgang Hofer, der für Udo Jürgens unter anderem Hits wie „Mit 66 Jahren“ oder „Buenos dias Argentina“ getextet hat.







