OTH Amberg-Weiden
OTH Amberg-Weiden

Schafscherer mit Leib und Seele

Tännesberg. Über die Schafskälte würde momentan bestimmt niemand jammern und auch die über 100 Schafe fühlten sich nach der Rasur erleichtert. Daher kommt wohl der Name Schafskälte im Juni, weil in dieser Zeit die Schafe geschert werden.

Schafscherer mit Leib und Seele

Der Schafscherer Julian Karl aus Traunstein bei seinem Handwerk, dem Schafscheren. Foto: Sieglinde Schärtl
Die Schafe, die im Stall auf ihre Schur warten (links) und die Schafe, die schon befreit sind (rechts). Foto: Sieglinde Schärtl
Das geschorene Schaf, das sich jetzt wieder wohlfühlt. Foto: Sieglinde Schärtl
Der Schäfer Thomas Müller macht bei jedem geschorenen Schaf noch die Klauenpflege. Foto: Sieglinde Schärtl

Auf der Tanzmühle, Pfreimdtalhütte bei Thomas Müller, wurden über 100 Schafe geschert. Für ein Schaf dauerte die Prozedur nur drei bis vier Minuten und dann ist das Schaf etwa zwei Kilo Wolle los.

Profi am Werk

Es war ein Profi am Werk: Julian Karl aus Traunstein war angereist, um hier seiner Arbeit nach zugehen. Er war 15 Monate in Neuseeland und hat dort das Scheren der Schafe gelernt. Bei der 18. Deutschen Schafschurmeisterschaft in Kißlegg belegte er den 1. Platz in der Mittelklasse. Also ein Profi und ein Schafscherer mit Leib und Seele. Er ist bekannt als der mobile Schafscherer und ist somit auf Anfrage von Schäfer Thomas Müller nach Tanzmühle gekommen.

Ihm macht die Arbeit Freude, wegen des Wohls der Tiere und dass er soviel angenehme Menschen auf diesem Weg trifft, so der Schafscherer. Dem Verband der Bayerischen Schafscherer gehören die Schäfer sowie Schafscherer an und können sich so gegenseitig austauschen.

Nur 5–20 Cent pro Kilogramm

Es ist unwahrscheinlich viel Schafwolle angefallen, aber leider wird zurzeit pro Kilogramm nur 5–20 Cent bezahlt, so der Schäfer Thomas Müller. So wird die meiste Wolle zur Düngung verwendet. Thomas Müller wird, nachdem alle Schafe ihre Wolle losgeworden waren, wieder mit seiner Herde losziehen, um so manchen Hang abzugrasen.

OTH Amberg-Weiden
OTH Amberg-Weiden