Tradition trifft Technik bei Holzbau Schraml in Erbendorf
Tradition trifft Technik bei Holzbau Schraml in Erbendorf
Der CSU-Ortsverband besuchte am vergangenen Mittwoch die Firma Holzbau Schraml und erhielt einen umfassenden Einblick in ein Unternehmen, das seit 125 Jahren für regionales Handwerk steht und sich zugleich konsequent weiterentwickelt.
Moderne Abbundanlage und effiziente Wärmenutzung
Ein Herzstück des Betriebs ist eine moderne Abbundanlage, für die bereits vor 25 Jahren ein eigenes Gebäude angebaut wurde. Dort werden heute 1.200 Kubikmeter Holz pro Jahr verarbeitet. Das Material wird zugeschnitten, vorproduziert, nummeriert und mit einer Genauigkeit von zwei Zehnteln bearbeitet. Die Maschine läuft rund 40 Stunden pro Woche, Holzabfälle landen direkt im Schredder und werden automatisch in ein 110 m³ großes Silo geblasen und später zu Heizwärme aufbereitet. Die Heizanlage erreicht eine Leistung von 150 Kilowatt und versorgt alle Firmengebäude sowie die Wohnhäuser der Unternehmerfamilien mit nachhaltig produzierter Wärme.
Frühere Produktionsflächen dienen inzwischen als Lagerbereiche. Im Jahr 2018 wurde der Betrieb um eine neue Produktionshalle erweitert. Aktuell wird die Erweiterung mit circa 1.600 m² geplant, um Wege und Abläufe zu optimieren.
Schraml Haus stärkt Bereich Hausbau
Seit diesem Jahr firmiert das Unternehmen zusätzlich unter dem Namen Schraml Haus, um der Sparte Hausbau, die mittlerweile einen großen Anteil am Gesamtumsatz besitzt, mehr Gewicht zu verleihen. Die Kapazität des Betriebs liegt bei rund 20 Einfamilienhäusern pro Jahr. Hierfür arbeitet das Team mit einem modernen Bearbeitungszentrum zur Fertigung der Module, die später auf der Baustelle zusammengesetzt werden.
Die Dämmung der Module erfolgt mit Zellulose. Sie besteht aus zerfasertem Zeitungspapier, und die benötigte Menge wird genau berechnet. Der Zusatzstoffanteil beträgt lediglich 0,5 Prozent und dient unter anderem dem Schutz vor Nagerbefall. In den meisten Fällen wird die Dämmung bereits bei der Fertigung in die Module eingebracht, teilweise wird sie aber auch direkt auf der Baustelle eingeblasen. In der Vorfertigung werden außerdem Fenster, Türen und Rollläden eingebaut. Für den Transport werden die Elemente passgenau auf Anhängern zusammengestellt und können so leicht an den Bestimmungsort gebracht werden.
Tiny-Häuser als zweites Standbein
Ein zweites Standbein bildet der Bau schlüsselfertiger Tiny-Häuser. Die Grundausstattung ist definiert, Sonderwünsche sind möglich, machen den Prozess aber aufwändiger und teurer. Im Vertrieb werden sämtliche Gewerke von Bad bis Innenausbau mit angeboten. Die Vorlaufzeit beträgt etwa vier bis fünf Monate, während dieser Phase kümmert sich Holzbau Schraml um Genehmigungen und Vorbereitungsschritte. Über einen Online-Konfigurator kann sich der Interessent sein individuelles Tiny-House zusammenstellen. Möglich sind außerdem Photovoltaikanlagen sowie elektrische Heizungen oder Klimageräte.
Trotz der starken Entwicklung bleibt Holzbau Schraml auch im klassischen Zimmererhandwerk sowie als Spenglereibetrieb aktiv und vereint damit Tradition und moderne Hausfertigung unter einem Dach.
Stimmen aus Unternehmen und Ortsverband
Geschäftsführer Thomas Dumler fasste die Betriebsphilosophie so zusammen: „Wir verbinden traditionelle Zimmererkunst mit moderner Technik. Für uns zählt Präzision, Verlässlichkeit und eine starke regionale Verwurzelung. Nur so bleiben wir seit Generationen ein stabiler Partner im Holzbau.“
Zum Abschluss bedankte sich Sandra Dostler, Ortsvorsitzende, für die Einblicke: „Wir bedanken uns herzlich für die informative Führung und den offenen Austausch. Es ist beeindruckend zu sehen, wie hier Handwerk, Technik und Nachhaltigkeit zusammenkommen. Der Besuch hat uns gezeigt, welche große Bedeutung dieses Unternehmen für die Region hat.“









