OTH Amberg-Weiden
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Was ist im Monat Januar 2026 wichtig? OberpfalzECHO gibt einen unterhaltsamen Überblick

Nordoberpfalz. Mit dem Januar startet die Oberpfalz eher ruhig, aber alles andere als langweilig ins neue Jahr. Zwischen alten Bräuchen und frostiger Natur gibt es die ersten Feste.
Ein Blick in den Kalender zeigt die Oberpfalz von ihrer besinnlichen Seite. OberpfalzECHO hat für den Januar 2026 zusammengetragen, was wichtig ist, was Spaß macht und was man wissen sollte.

Was ist im Monat Januar 2026 wichtig? OberpfalzECHO gibt einen unterhaltsamen Überblick

Januar 2026
Der Rauhnachtslauf steht seit fünf Jahren im Veranstaltungskalender von Weiden und begeistert Jahr für Jahr sowohl mutige Läufer als auch zahlreiche Zuschauer. Foto: Martin Stangl

Während im Advent auf Weihnachten gefiebert wurde, steht der Januar eher im Zeichen der Ruhe. Schon regen sich aber die ersten Anzeichen, dass die dunkle Jahreszeit langsam zu Ende geht. Zum Monatsende ist der Tag in der Oberpfalz nämlich ungefähr 1 Stunde und 10 Minuten länger als zur Wintersonnenwende am 21. Dezember.
In den letzten Jahren wurde der ganz besondere Brauch des Rauchnachtlaufes in Weiden gepflegt. OberpfalzECHO geht auf Spurensuche.

Rauhnächte und Perchten

Rauhnächte und Perchten gelten in der Oberpfalz als mystische, teils schaurige, teils schützende Bräuche rund um die Zeit „zwischen den Jahren“. Also grob zwischen Weihnachten und Dreikönig. Sie verbinden sehr alte, vorchristliche Vorstellungen von Geistern und Fruchtbarkeit mit christlichen Festtagen und gelten heute sowohl als Volksfrömmigkeit als auch als touristische Attraktion.

Rauhnächte: Zeit „zwischen den Jahren“

Konkret bezeichnen die Rauhnächte die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar, in denen die Grenze zur jenseitigen Welt als besonders durchlässig gilt.
In dieser Zeit sollen angeblich Geister, Ahnen und Dämonen umgehen. Früher räucherten viele Menschen Haus und Stall mit Kräutern, um Schutz, Reinigung und Segen für das neue Jahr zu erbitten.​

Bräuche und Verbote in den Rauhnächten

Überliefert sind zahlreiche Regeln und vom Aberglauben geprägte Verhaltensweisen:
Wäscheaufhängen und schweres Arbeiten waren verpönt, weil sich die „Wilde Jagd“ oder die Geister sonst in der Wäsche verfangen oder Unglück ins Haus bringen könnten.
Der geräucherte Stall und Hof sollen Tiere und Ernte schützen. Oft ging man mit Weihrauch oder heimischen Kräutern betend oder in stiller Andacht durchs Haus.
Der Charakter der Rauhnächte war einerseits besinnlich (als Rückblick aufs vergangene Jahr), andererseits abwehrend: Lärm, Feuer und Maskengestalten sollen alles Negative vertreiben.​

Perchten: Figuren und Bedeutung

Die Perchten sind maskierte Gestalten des bayerisch‑österreichischen Brauchtums, meist mit Fell, schweren Glocken und geschnitzten Holzlarven, die vor allem in den Rauhnächten auftreten.

Man unterscheidet „Schönperchten“, die Glück und Fruchtbarkeit bringen, und „Schäichperchten“ (hässliche), die böse Wintergeister erschrecken und austreiben sollen.
Eine Besonderheit in der Nördlichen Oberpfalz ist „die Specht“. Gemäß der Überlieferung musste man ihr Essensreste in den Garten, auf eine Wegkreuzung, ein Feld oder an den Waldrand bringen oder auch Obstbäume für sie schütteln. Das diente dazu, sie zu besänftigen („die Specht füttern“). Dafür, so ist die Überlieferung, würde sie im nächsten Jahr für eine reiche Obsternte sorgen.

VGN Nürnberg – Phase1
VGN Nürnberg – Phase1

Rauhnachtslauf in Weiden

Bereits zum fünften Mal findet in Weidens guter Stube rund um das Alte Rathaus der spektakulärfe Rauhnachtslauf statt. Dazu wird die Fußgängerzone im Bereich Oberer und Unterer Markt am 3. Januar ab 13 Uhr für alle Fahrzeuge gesperrt. Ab 17 Uhr, präsentieren knapp 1.000 Läufer aus der Oberpfalz, dem Bayerischen Wald und aus Österreich eine schaurige Atmosphäre: Mit Musik, Rauch, Feuer und gruseligen Masken bewegen sich die Läuferinnen und Läufer von der Pfannenstielgasse über den Oberen zum Unteren Markt.

Rauhnachtslauf begeistert Weiden mit 1.000 Läufern und Feuershow

Rauhnachtslauf begeistert Weiden mit 1.000 Läufern und Feuershow

Weiden. Der 5. Rauhnachtslauf rund um das Alte Rathaus lässt am 3. Januar 2026 Tradition leben. Knapp 1.000 Läufer ziehen mit Musik, Rauch und Feuer durch den Oberen und den Unteren Markt; Fotos gibt es am Oberen Markt.

Sternsinger sammeln für die Mission

Noch bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, ziehen in der Oberpfalz die Sternsinger von Haus zu Haus. Neben den guten Wünschen bringen sie an den Haustüren die magischen drei Buchstaben C+M+B. an. Kindern erklärt man die Buchstaben mit den Initialen den biblischen Weisen aus dem Morgenland: Caspar, Melchior und Balthasar. Aus kirchlicher Sicht steht der Segensspruch Christus mansionem benedicat (wörtlich „Christus möge dieses Haus segnen!“) dahinter.

Die beliebtesten Namenstage im Januar

Neben den Exoten der Namenstage im Januar 2026 (z. B. Romenius, Marcella) gibt es auch sehr verbreitete Namenstage:

1. Januar – Maria
6. Januar – Kaspar, Melchior, Balthasar
17. Januar – Anton
21. Januar – Agnes
24. Januar – Franz

100-jähriger Kalender – Januar 2026

1.–5. Januar: kalt, oft klar
6.–10. Januar: Schneefälle möglich
11.–15. Januar: frostig, trocken
16.–20. Januar: wechselhaft
21.–25. Januar: erneut kälter
26.–31. Januar: ruhiges Winterwetter

Der 100-jährige Kalender sieht den Januar als echten Wintermonat. Kälte und Frost dominieren, längere Tauphasen sind selten. Für die Oberpfalz bedeutet das meist stabile Wintertage – gut für die Natur und vielleicht sogar den Wintersport.

Mondereignisse und Sternenhimmel im Januar

Der Mondkalender verspricht für den ersten Monat des Jahres leider wenig Spektakuläres:

3. Januar – Vollmond (auch oft „Wolf Moon“ genannt) – gut sichtbar am Nachthimmel.
18. Januar – Neumond. Der Mond ist aber bei uns nicht sichtbar, was ideal für Deep-Sky-Beobachtungen ohne Mondlicht ist.

Seit dem 28. Dezember 2025 und noch bis zum 12. Januar 2026 sind die Quadrantiden am Nachthimmel zu sehen. Höhepunkt ist in der Nacht vom 3. auf 4. Januar. Es ist einer der stärksten Meteor-Schauer des Jahres, mit vielen schnellen Meteor-Sternschnuppen.

Welttage der Vereinten Nationen (UN)

4. Januar Welttag der Brailleschrift (Blindenschrift)
24. Januar: Internationaler Tag der Bildung
26. Januar: Internationaler Tag der sauberen Energie
27. Januar: Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
28. Januar (erstmals in 2026): Internationaler Tag des friedlichen Miteinanders

Oberpfälzer Rezept des Monats

Eadepflsubbm mit Bloudwuaschd (Rezept für vier Personen)

100 g Graupen
1 Bund Suppengrün
1 l Wasser
5 große mehlig-kochende Kartoffeln
3 EL Essig oder Weißwein
1 Paar Blutwürste
Salz, Pfeffer

Kartoffeln schälen und grob würfeln. Wasser salzen und in einem Topf erhitzen. Graupen mit den Kartoffelwürfeln und dem Suppengrün weich kochen. Anschließend durch ein Sieb passieren.
Mit Salz und Pfeffer, Weißwein oder Essig abschmecken.

Die Blutwurst aus der Haut lösen, wenn möglich würfeln, ansonsten zerbröseln. In etwas Butter anbraten und auf die Teller in gleichen Portionen verteilen.
Mit der heißen Kartoffelsuppe übergießen und mit Schwarzbrot servieren.

Tipp: Graupen sind zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Die geschälten Gerstenkörner sind leicht im Einkaufsmarkt zu bekommen. Das Beste: Graupen sind sehr gesund und ein Teil der traditionellen Oberpfälzer Küche! (aus: Martin Stangl, Echte Oberpfälzer Küche 2).

An Guadn!