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Weihnachten zwischen Krippe und Weltgeschehen

Weiden. Festliche Weihnachtsgottesdienste in der Herz Jesu Kirche. Stadtpfarrer Gottfried Schubach rückt den Kern der Weihnachtsbotschaft in den Mittelpunkt.

Weihnachten zwischen Krippe und Weltgeschehen

Kinderchristmette in der Herz Jesu Kirche. Foto: Helmut Kunz

Weihnachten zeigt sich gern von seiner stillen, warmen Seite. Doch die Wirklichkeit vieler Menschen sieht anders aus. Und genau diese Spannung griff die Christmette in der Herz-Jesu-Kirche eindrucksvoll auf. Mit großer Beteiligung der Gemeinde wurde dort an Heiligabend die Geburt Christi gefeiert.

Krippenspiel

Bereits am Nachmittag des Heiligen Abends füllte sich die Kirche zur Kinderchristmette, die von Stadtpfarrer Gottfried Schubach gemeinsam mit Pfarrvikar Jomet Joy zelebriert wurde. Vor allem Familien mit Kindern prägten das Bild, rundum erwartungsvolle Gesichter und die kindliche Ungeduld, die zu einem solchen Fest dazugehört. Im Mittelpunkt stand ein liebevoll gestaltetes Krippenspiel, einstudiert vom Kindergottesdienstteam unter der Leitung von Renate Kaudel. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Sabine Lahm und dem Mütterchor von Herz Jesu unter Leitung von Simon Hoffmann. Viele Kinder feierten trotz aller Aufregung still und andächtig mit. Die Weihnachtsbotschaft hatte auch die Jüngsten erreicht. 

Weihnachten als bürgerliches Fest überladen

Zur Christmette am Abend stand dann die große weihnachtliche Botschaft im Mittelpunkt. Stadtpfarrer Schubach stellte in seiner Predigt die verbreitete Erwartung an ein „besinnliches“ Weihnachtsfest der Realität gegenüber, die für viele Menschen von Trauer, Krankheit, Einsamkeit oder Sorgen geprägt ist. Weihnachten, so Schubach, sei als bürgerliches Fest mit Erwartungen überladen worden, die es nicht erfüllen könne und auch nicht wolle. Der Kern liege tiefer: im Engelsruf „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen seines Wohlgefallens“. Gemeint sei kein oberflächlicher Friede, sondern das umfassende Heil für die ganze Schöpfung.

Jesus Christus ist der Friede

Gerade angesichts von Kriegen, Vertreibung und persönlichem Leid werde deutlich, dass wirklicher Friede nur von Gott kommen könne. In Jesus Christus sei dieser Friede „in die Krippe gelegt“ worden: Gott werde Mensch und durchbreche die Logik von Gewalt und Vergeltung durch Hingabe und Vergebung. Diese Vergebung anzunehmen und im eigenen Leben wirksam werden zu lassen, sei der Auftrag an die Christen.

Chor, Solisten und Orgel

Festlich getragen wurde die Christmette auch musikalisch: Chor und Solisten, die Orgel mit Hoffmann sowie die Trompete von Sophie Rüth, vielfache Preisträgerin und erste Türmerin des Saarlandes, verliehen der Feier Glanz und Tiefe. Es ging vor allem um Hoffnung zu schöpfen inmitten einer unruhigen Welt.

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