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Wie gut ist Schule digital aufgestellt?

Grafenwöhr. Wie steht es um die Digitalisierung und moderne Technik in der Grund- und Mittelschule Grafenwöhr? Schulleiterin Anja Bräu gibt Einblicke: Was läuft gut, was braucht es noch? Und wie fit sind die Lehrer eigentlich digital?

Wie gut ist Schule digital aufgestellt?

Lehrer Uwe Prösl erklärt seiner 7. Klasse den Unterricht an einem Smart Board. Bild: Stefan Neidl. 

Schulleiterin Anja Bräu hat dem Stadtrat ihr Medienkonzept für die Grund- und Mittelschule vorgestellt. Sie gibt einen Sachstandsbericht und äußert Wünsche für die Zukunft – und führte die Stadträte dabei interaktiv zurück auf die Schulbank: Über den Beamer im Sportpark war ein QR-Code an die Wand des Sportparks geworfen, den alle mit ihren Smartphones scannen sollten.

Was macht gutes Medienkonzept aus? Was erschwert Digitalisierung? 

Es erschien eine Website auf dem Handy mit der Aufforderung drei Begriffe einzugeben, was ein Medienkonzept ausmacht. Das Ergebnis konnte Bräu direkt einsehen: Ideen, Vision, Digitalisierung – das waren nur einige der Begriffe.

Schulleiterin Anja Bräu stellt ihr Medienkonzept für die Grund- und Mittelschule vor. Bild: Stefan Neidl. 

Anschließend warf sie einen Blick zurück: Im Juli 2017 startete die Medienkonzept-Initiative an allen bayerischen Schulen, um einen Impuls für eine systematische Medienkompetenzförderung zu setzen. Das Ziel: Die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung und der Technik, die jeden im Alltag begleiten, nutzen. Aber es entstehen auch neue Probleme, wie Bräu sagt: “Für junge Menschen ist die Unterscheidung von News und Fake News schwierig.”

Der damalige Kultusminister Ludwig Spaenle forderte in seinem Masterplan Bayern Digital II eine individuelle Entwicklung an den einzelnen Schulen von der gesamten Schulfamilie. Für Bräu gehören dazu drei Bausteine: Mediencurriculum, Fortbildungs- und Ausstattungsplan. Das Curriculium, der theoretische Plan vom Kollegium entwickelt, und die Fortbildung sind günstig zu erreichen, wie sie sagt. Interessant für die Stadträte sei darum der Ausstattungsplan.

Viel moderne Technik – aber was braucht es noch?

Hier lobt Bräu die Sanierung der Schule, in mehreren Bauabschnitten von 2014 bis 2016, in der bereits moderne Technik angeschafft worden ist. Sie wünscht sich für die beiden EDV-Räume 42 neue PCs mit Komplettausstattung und Monitoren, zwei Dokumentenkameras und zwei Drucker, dazu einen neuen Serverraum. In den Werkräumen und Küchen sollen vier Activ-Boards installiert werden.

Bereits erfüllt hat sich ihr Wunsch nach WLAN im gesamten Schulgebäude, 65 iPads für Schüler und Lehrer sowie moderne Monitore in allen Klassenzimmern. Dabei setzt die Schule auf Apple: “Apple ist zwar teuer, hat sich aber als am praktikabelsten erwiesen”, erklärt die Schulleiterin. Bräu wünscht sich eine Umsetzung Schritt für Schritt, die Kosten sollen immer wieder überprüft werden.

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Idee: Eigene iPads für Schüler

Für die Zukunft kann sie sich auch persönliche iPads für die Schüler vorstellen, die Stadt und Schule zwar anschaffen, aber Eltern bezahlen sollen. Ein Vorteil aus ihrer Sicht: “Die Schüler passen mehr darauf auf, wenn es ihre eigenen Geräte sind.” Mit der Erfüllung ihrer Wünsche sieht Bräu die Grund- und Mittelschule gut aufgestellt: “Dann können wir uns im Vergleich mit anderen wirklich sehen lassen.”

Ende Juni soll die neue Homepage der Schule online gehen. Bürgermeister Edgar Knobloch versicherte Bräu, den Bedürfnissen der Schule mit Wohlwollen gegenüber zu stehen und lobte sie für ihren Einsatz.

Wie fit sind Lehrer digital?

Thomas Weiß (SPD) erkundigte sich nach WLAN im alten Grundschulgebäude für die Mittagsbetreuung. Thomas Schopf (FW) sah als Polizist die Notwendigkeit einer Schulung, um Betrug vorzubeugen.

Gerald Morgenstern (CSU) erkundigte sich nach dem Engagement der Lehrer. Bräu versicherte “die Jungen” wären mit “Feuereifer” dabei und auch “die Älteren” würden schon nach ihren iPads fragen, wie sie erzählt: “Manchmal fehlt etwas das technische Verständnis. Aber an der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. So tauschen die Kollegen sich untereinander aus.”