Winterbegrünung hilft Wildtieren auf Feldern in Kirchenthumbach
Winterbegrünung hilft Wildtieren auf Feldern in Kirchenthumbach
Kirchenthumbach – Am Acker von Landwirt Christian Pschierer wuchs ein lauschiges Plätzchen für Hase, Rebhuhn, Insekten und Reh heran. Er hat sogenannte „Wildtiergerechte Saaten zur Winterbegrünung“ ausgesät. Das teure Saatgut mit ökologischem Hintergedanken wird dabei vom Staat über ein spezielles Förderprogramm bezuschusst.
Winterbegrünung bietet Schutz und Nahrung für Wildtiere
Wolfgang Keck, Abteilungsleiter des Förderbereichs am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erklärt, weshalb dieses Saatgut gefördert wird: „Bei dieser Maßnahme steht im Vordergrund, dass die Zwischenfrucht Struktur, Deckung und Nahrung für Wildtiiere bietet. Sie soll zudem sowohl Nektar als auch Pollen für blütensuchende Insekten liefern.“
Auch Förster und Jagdpächter Martin Gottsche bestätigt, dass so eine Winterbegrünung wichtig für das Wild sei. „Die Kräuter hier sind ebenfalls leckeres Futter für Rehe“, sagt er. Flächen neben viel befahrenen Straßen seien aufgrund der Wildunfallgefahr jedoch ungeeignet.
Förderkriterien, Termine und Kosten für Landwirte
Christian Pschierer muss für die Förderung bis spätestens 1. September angesät haben und darf frühestens am 15. Februar im Folgejahr die Fläche auf die nächste Feldfrucht vorbereiten. „Bei dieser Zwischenfrucht muss man schon sorgfältiger bei der Aussaat sein. Sie ist mit circa 120 € je Hektar zudem deutlich teurer im Vergleich zu einer gewöhnlichen Mischung für 37 € je Hektar.“ Neben der Förderung in Höhe von 80 € je Hektar müsse man also auch Zeit selbst investieren, so Pschierer.
„Landwirte sind gerne bereit, etwas für die Natur zu tun. Es muss jedoch finanziell tragbar sein. Mit dem KULAP-Programm soll deshalb ein Ausgleich erreicht werden“, fügt Wolfgang Keck hinzu.
Qualitätskriterien und ökologische Vorteile der Blühmischungen
Die Mischungen haben eigene Qualitätskriterien: Sie müssen floristisch unbedenklich sein und sollen keine Probleme in der Fruchtfolge darstellen. Dabei unterscheiden sie sich deutlich von Mischungen im städtischen Bereich, die viele fremdländische Arten enthalten, und von Mischungen für die Biogaserzeugung, die Massenwüchsigkeit zum Ziel haben. In den KULAP-Blühmischungen werden Arten verwendet, die im ökologischen Kreislauf eine bedeutende Rolle spielen. Wolfgang Keck betont auch weitere Vorteile, wie beispielsweise den Erosionsschutz oder die Erhaltung wertvoller Nährstoffe für die Folgefrucht. Interessierte Landwirte können im Januar einen Antrag für diese KULAP-Maßnahme (K48) stellen.









