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Winterbegrünung hilft Wildtieren auf Feldern in Kirchenthumbach

Kirchenthumbach. Eine winterliche Zwischenfrucht auf dem Acker von Landwirt Christian Pschierer bietet Hase, Rebhuhn, Reh und Insekten Nahrung und Deckung – gefördert über KULAP und empfohlen vom AELF.

Winterbegrünung hilft Wildtieren auf Feldern in Kirchenthumbach

Trotz des kalten Jahres ist die besondere Zwischenfrucht von Landwirt Christian Pschierer (rechts mit Tochter) ca. hüfthoch herangewachsen. Sie kann nun als Dickicht und Nahrungsquelle für die Wildtiere dienen meint Wolfgang Keck (links Abteilungsleiter des AELF Förderbereichs). Foto: Martha Hörsch
Die dicht bewaldete Oberpfalz eignet sich gut, damit die staatl. geförderten „Wildtiergerechte Saaten zur Winterbegrünung“ wie auch auf diesem Acker ihrem Zwecke dienen können. Aber Achtung bei angrenzenden Straßen! Foto: Martha Hörsch
Der Winter ist da, von ein paar letzten Blüten können die Insekten auf der besonderen Zwischenfrucht auf diesem Feld jedoch noch zehren. Foto: Martha Hörsch
Ganz klein wirken die vier Personen in der großen Fläche von Landwirt Christian Pschierer, die im Winter speziell Wildtieren und gutem Boden dienen soll. Foto: Martha Hörsch
Martin Gottsche (Revierförster und Jagdpächter), Wolfgang Keck (Abteilungsleiter des AELF Förderbereichs) und Christian Pschierer mit Tochter (Landwirt) begutachten den staatlich geförderten Bestand der Zwischenfrucht mit sog. „Wildtiergerechte Saaten zur Winterbegrünung“. Foto: Martha Hörsch

Kirchenthumbach – Am Acker von Landwirt Christian Pschierer wuchs ein lauschiges Plätzchen für Hase, Rebhuhn, Insekten und Reh heran. Er hat sogenannte „Wildtiergerechte Saaten zur Winterbegrünung“ ausgesät. Das teure Saatgut mit ökologischem Hintergedanken wird dabei vom Staat über ein spezielles Förderprogramm bezuschusst.

Winterbegrünung bietet Schutz und Nahrung für Wildtiere

Wolfgang Keck, Abteilungsleiter des Förderbereichs am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erklärt, weshalb dieses Saatgut gefördert wird: „Bei dieser Maßnahme steht im Vordergrund, dass die Zwischenfrucht Struktur, Deckung und Nahrung für Wildtiiere bietet. Sie soll zudem sowohl Nektar als auch Pollen für blütensuchende Insekten liefern.“

Auch Förster und Jagdpächter Martin Gottsche bestätigt, dass so eine Winterbegrünung wichtig für das Wild sei. „Die Kräuter hier sind ebenfalls leckeres Futter für Rehe“, sagt er. Flächen neben viel befahrenen Straßen seien aufgrund der Wildunfallgefahr jedoch ungeeignet.

Förderkriterien, Termine und Kosten für Landwirte

Christian Pschierer muss für die Förderung bis spätestens 1. September angesät haben und darf frühestens am 15. Februar im Folgejahr die Fläche auf die nächste Feldfrucht vorbereiten. „Bei dieser Zwischenfrucht muss man schon sorgfältiger bei der Aussaat sein. Sie ist mit circa 120 € je Hektar zudem deutlich teurer im Vergleich zu einer gewöhnlichen Mischung für 37 € je Hektar.“ Neben der Förderung in Höhe von 80 € je Hektar müsse man also auch Zeit selbst investieren, so Pschierer.

„Landwirte sind gerne bereit, etwas für die Natur zu tun. Es muss jedoch finanziell tragbar sein. Mit dem KULAP-Programm soll deshalb ein Ausgleich erreicht werden“, fügt Wolfgang Keck hinzu.

Qualitätskriterien und ökologische Vorteile der Blühmischungen

Die Mischungen haben eigene Qualitätskriterien: Sie müssen floristisch unbedenklich sein und sollen keine Probleme in der Fruchtfolge darstellen. Dabei unterscheiden sie sich deutlich von Mischungen im städtischen Bereich, die viele fremdländische Arten enthalten, und von Mischungen für die Biogaserzeugung, die Massenwüchsigkeit zum Ziel haben. In den KULAP-Blühmischungen werden Arten verwendet, die im ökologischen Kreislauf eine bedeutende Rolle spielen. Wolfgang Keck betont auch weitere Vorteile, wie beispielsweise den Erosionsschutz oder die Erhaltung wertvoller Nährstoffe für die Folgefrucht. Interessierte Landwirte können im Januar einen Antrag für diese KULAP-Maßnahme (K48) stellen.

VGN Nürnberg – Phase1
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