Michael Patrick Kelly: Ich bin Bayer
Michael Patrick Kelly: Ich bin Bayer
Für die Fans von Michael Patrick Kelly machte der Parkplatz vor dem Regensburger Jahnstadion am Donnerstagabend genauso viel her, wie es weiland der Königsplatz in München tat. In der Landeshauptstadt waren damals 8.000, die dem ehemaligen kreativen Kopf der Kelly-Family zujubelten. In der Domstadt waren es deutlich weniger, was natürlich dem Platzangebot geschuldet ist. Das Gute daran war: Man rückte näher an sein Idol heran. Kelly trat im Rahmen eines Regensburger Open-Air-Festivals mit seinem “B-O-A-T-S”-Tour-Programm auf. Am Freitag folgt ihm Sarah Connor.
“Friends R Family”
Die Warteschlange am Einlass staute sich hunderte Meter zurück. Die Besucher kamen aus der ganzen Oberpfalz und aus Niederbayern. Und es waren nicht nur weibliche, die geduldig an den Einlasskontrollen ausharrten. Die meisten von ihnen wussten: Kelly beginnt pünktlich. Und wenn er dann kommt, wird es seine Nacht sein. Das Konzert startete furios. Die Anhänger waren aus dem Häuschen. Wie heißt es doch so schön in einem seiner Songs? “Friends R Family”.
Vom Klosterleben zurück zur Rampensau
Kelly ist eine Plaudertasche. Konzerte hätten für ihn etwas ganz Besonderes, sagte er. “Wenn man das so Markus-Lanz-mäßig analysieren würde: Da kommen Tausende von fremden Menschen zusammen, kennen sich nicht, haben unterschiedlichste Weltanschauungen. Und nach zwei Stunden verstehen sie sich alle und werden die besten Freunde.” Seine mehrjährige innere Klausur in einem französischen Kloster hat ihm gutgetan, weil er zu sich selbst finden konnte. Heute ist er wieder die alte Rampensau. Viel mehr noch, als damals als Frontmann seiner Geschwister. Seine Songs haben an Tiefsinn gewonnen. In vielen, besonders in denen vom jüngsten Album, spiegeln sich persönliche Erlebnisse wider.
Menschen mit Beeinträchtigungen die wahren “VIPs”
Bei seinem neuesten Konzert bewies der Sänger Kelly nicht nur sein musikalisches Talent, sondern zeigte auch eine bemerkenswerte Geste der Herzlichkeit. Mitten während seiner Show verließ er die Bühne und begab sich zur Tribüne, wo sich Menschen mit Beeinträchtigungen befanden. Mit dieser spontanen Aktion wollte er seine Wertschätzung für diese besonderen Fans zum Ausdruck bringen und sie als seine wahren “VIPs” bezeichnen.
Hits zum Mitsingen und Mitklatschen
Es gab aber nicht nur Nachdenkliches. Auch viele Hits zum Mitsingen und Mitklatschen streute Kelly ein: “iD” war so einer. Aber auch “Beautiful Madness” und “Shake away”. Er ließ sich im “B-O-A-T-S”-Boot durch die Menge ziehen, nahm einen kräftigen Schluck Pils und zog eine Schnute. Nicht sein Geschmack. Am liebsten trinke er Weizenbier, sagt er. “Ich bin Bayer”. Die Oberpfalz jubelte. Am Ende blieb ihm nicht viel mehr übrig, als seinen vielen Fans “Thank You” zu sagen. Ein Konfettiregen blieb aus. Traditionell schloss er sein Konzert mit “Holy”, seinem ganz persönlichen Dankeschön “an den unsichtbaren Regisseur seines Lebens”.





















