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Tom Quijote und die Mühlen des Lebens! im Kulturbahnhof Parapluie

Weiden. Tom Brückner erklärte auf der "Kulturbühne im Kulturbahnhof" den Weidenern die Tücken des Alltags und dass man nicht unbedingt in der ersten Mannschaft spielen muss, um das Vereinsleben zu genießen.

Tom Quijote und die Mühlen des Lebens! im Kulturbahnhof Parapluie

Tom Brückner drückt sich an seinen viersaitigen Bass. Foto: Helmut Kunz

Tom Brückner stand am Samstagabend mit seinem Musik-Kabarettprogramm “Tom Quijote und die Mühlen des Lebens!” im “Kulturbahnhof Parapluie”. Zahlreiche Besucher waren gekommen, um den Solokünstler zu erleben. Wie der Titel schon verriet, drehte sich Brückners Programm um die Mühlen, gegen die wir alle im Alltag anrennen. Mal sind es die Tücken des Sports im fortgeschrittenen Alter, mal Heimwerker-Pannen, missratene Vereinsausflüge oder die kleinen Freuden, die man im Alltag kaum noch wahrnimmt.

Trockener Humor

Mit trockenem Humor, feiner Ironie und einem ständigen Augenzwinkern verpackte Brückner diese Episoden in seine Lieder. Das Ergebnis war ein Gesellschaftskabarett, das unterhielt, ohne zu verletzen. Schon mit Titeln wie “Mei Dämon”, “Handyphobie”, “Weil ich mich liebe” oder “Vereinsausflug” bewies er, dass er das Alltägliche in große Geschichten verwandeln kann.

Auch Ersatzspieler dürfen mit auf Vereinsausflug

In “Handyphobie” etwa macht sich das Smartphone selbstständig und stürzt seinen Besitzer ins Chaos. “Vereinsausflug” dagegen spiegelt das Schicksal eines Ersatzspielers, dessen einziger Einsatz das jährliche Vereinsfest bleibt. Auch im “Abschiedsblues” deutet Brückner ein Familiendrama an. Am Ende wurde klar, dass nur der Fernseher kaputt war.

Der Bass hat nur vier Saiten

Musikalisch begleitet er sich nicht an der Gitarre, sondern am Bass. Grinsend erklärte er Parapluie-Wirt Bernd Mende warum: “Der hat nur vier Saiten, die Gitarre sechs. Vier lassen sich leichter lernen.” Immer wieder streute er kleine Anekdoten und absurde Gedankenspiele ein. So sinnierte er über Fremdwörter wie “ephemer”,, die er im Internet nachgeschlagen hatte. “Ephemer? In der Botanik ein kurzlebiger Organismus. Aber warum sagt man nicht einfach vergänglich?”, fragte er, um gleich darauf in seinen nächsten Lied “Der Checker” über einen Internet-Junkie überzuleiten.

Keine Politik

Politik sparte Brückner bewusst aus. “In diesen Zeiten kannst du fast nichts mehr richtig sagen”, erklärte er. “Ich möchte die Leute nicht streiten lassen, sondern mit einem Lächeln nach Hause schicken.” Stattdessen setzte er auf Gesellschaftskritik und Alltagsbeobachtungen. Aber unverkrampft und ohne erhobenen Zeigefinger.

Viel Charme und Spielfreude

Seit Oktober 2023 ist Brückner mit seinem Soloprogramm unterwegs, nachdem die frühere Formation “Tom hoch 2”, damals noch mit einem gleichnamigen Bühnenpartner, in der Corona-Zeit auseinandergegangen war. Nun trägt er seine Geschichten allein vor, dafür mit umso mehr Charme und Spielfreude.

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Brückner ein “Frauenversteher”

Als “Frauenversteher” oder Heimwerker im Baumarkt, als Blues-Sänger am Montagmorgen oder ironischer Beobachter im Fitnessstudio: Brückner schaffte es, alltägliche Situationen so zu überspitzen, dass sie jedem bekannt vorkommen und gerade deshalb so komisch wirken.