Zapfenstreich als Signal zur Nachtruhe

Zapfenstreich als Signal zur Nachtruhe

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Den etwa 700 Besuchern beim Stadtpark bot sich ein prächtiges Bild des 3-Städte-Spiemannszuges mit den Fackelträgern der drei Feuerwehren. Vor dem eigentlichen Zapfenstreich erklärten Carsten Englhardt und Dr. Tanja Beikler die Historie des Zapfenstreichs (in deutsch und englisch). Der Zapfenstreich stammt aus der Zeit der Landsknechte, und wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt.

Zur Feierabendstunde wurde auf den Zapfen des Bierfasses geschlagen beziehungsweise gestrichen, und damit das Ende des Ausschankes angekündigt. “Dieser Zapfenstreich war das Signal zur Nachtruhe, und wurde von Spielleuten musikalisch mit Trommel oder Trompete begleitet”, hieß es. Nach dem Zapfenstreich durfte man sich bis zum Wecken nicht mehr außerhalb der Quartiere aufhalten. Das galt in den Städten sowohl für Soldaten, aber auch für die Bevölkerung.

Zur Ehre von Persönlichkeiten

Seine erste zeremonielle Bedeutung bekam der Zapfenstreich im Jahr 1813, als ihn der Preußische König Friedrich Wilhelm III. für seine Truppen eingeführt hat. Aus dieser Zeit weiß man, dass sich Spielleute oft zu einer Abendserenade trafen und musizierten, bevor sie sich zum Zapfenstreich begaben. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der „Große Zapfenstreich“ von der Bundeswehr als Militärtradition übernommen, und wird zur Ehrung von Persönlichkeiten, aber auch bei besonderen Anlässen gespielt.

In einer Serenade erklangen unter der Leitung von Dr. Christina Eibel der „Military Escort“ und der „Coburger-Josias-Marsch“ sowie „Amorada Cubana“ im Samba-Rhythmus. Erst danach begann der eigentliche Zapfenstreich mit den “Locken”, die an die Trommelsignale erinnern.

Aufforderung für alle Menschen zu Frieden und Toleranz

Als Traditionselement der Fußtruppen wurde der “Preußische Zapfenstreichmarsch” gespielt sowie drei Fanfarenrufe zum Zapfenstreich in der Tradition der berittenen Truppen. “Ich bete an die Macht der Liebe” des ukrainisch-russischen Komponisten Demetrius Bortniansky war gleichsam eine Aufforderung für alle Menschen zu Frieden und Toleranz. Mit der „Bayernhymne“ und dem „Deutschlandlied“ endete der Zapfenstreich.