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Zukunftsfonds zieht Bilanz und startet 2026 mit Kulturprojekten

Prag. Der Zukunftsfonds blickt zum Jahresende auf fast 800 geförderte deutsch-tschechische Projekte. Zum Start 2026 lädt er zu Konzerten, Theater und Ausstellungen ein; erste Anträge bis 31. Dezember.

Prag. Der Zukunftsfonds blickt zum Jahresende auf fast 800 geförderte deutsch-tschechische Projekte. Zum Start 2026 lädt er zu Konzerten, Theater und Ausstellungen ein; erste Anträge bis 31. Dezember.
Symbolbild: Pixabay

Zukunftsfonds zieht Bilanz und startet 2026 mit Kulturprojekten

Zum Jahreswechsel blickt der Zukunftsfonds auf ein wachsendes deutsch-tschechisches Engagement und kündigt die ersten Veranstaltungen 2026 an. Die Förderstelle meldet fast 800 unterstützte Projekte im zu Ende gehenden Jahr und nennt 117 Vorhaben zum Jahresthema Wie sagt man heute ‚never again‘?, das an das 80. Jubiläum des Kriegsendes erinnert. Bis zum 31. Dezember können Interessierte weitere Projekte zu diesem Schwerpunkt einreichen; derselbe Termin gilt für erste Anträge zum Jahresthema 2026 Die Generation unseres Jahrhunderts und zur Sonderausschreibung Der Weg zu uns im Umfeld der Frankfurter Buchmesse 2026 und des Jahres der tschechischen Kultur in Deutschland.

Neujahrskonzert in Neunburg vorm Wald

Am 3. Januar um 19 Uhr gastiert das Westböhmische Symphonieorchester Mariánské Lázně in der Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald. Schülerinnen und Schüler aus beiden Städten nehmen zuvor an einem Workshop des Kunstvereins Unverdorben mit dem Kurorchester teil, begleiten Proben und beobachten den Dirigenten bei der Arbeit.
Außerdem bekommen die Jugendlichen Einblicke in die Musikgeschichte 200 Jahre nach der Geburt von Johann Strauss. Das rund 40-köpfige Ensemble aus Marienbad trat in Neunburg bereits gemeinsam mit einem Chor aus Domažlice auf.

Theater und Musik für Kinder in Bremen

Am 18. Januar um 16 Uhr zeigt das Bürgerhaus Weserterrassen in Bremen das konzertante Schattentheater Das Aquarium oder Im Schatten der Hechtkönigin. Die Inszenierung basiert auf einem mährischen Märchen, erinnert an Abenteuer auf dem Dachboden, verbindet Erinnerungen mit übernatürlichen Fähigkeiten und entfaltet so eine Vorstellung voller szenischer Magie.
Das Duo Kačenka mit den Schauspielerinnen Katharina Hoffmann und Kristina Schönbeck hat die Aufführung für Kinder in Bremen einstudiert. Die Künstlerinnen schöpfen seit langem aus der Volkspoesie von Leoš Janáček und arbeiten mit dem tschechischen Märchenforscher und Dramaturgen Lubomír Sůva zusammen.

Sorbische Klänge in Prag und Kunst in Liberec

Am 31. Januar um 18.30 Uhr erklingt in der Bethlehemskapelle Žižkov in Prag modern arrangierte Volksmusik der Lausitzer Sorben. Das Frauen-Vokalensemble Jarobinka tritt erstmals in der tschechischen Hauptstadt auf, singt auch selten bekannte Lieder aus Dörfern, die dem Kohleabbau weichen mussten, und musiziert gemeinsam mit dem Chor Entropie, der sich aus Studierenden der Prager Karlsuniversität zusammensetzt.
Die Sängerin Walburga Waldźic und die Violinistin Izabela Kałduńska begleiten die Chöre. Sie komponierten die Filmmusik zu einem Dokumentarfilm über die sorbische Minderheit in Deutschland. Der Titel lautet „Bei uns heißt sie Hanka“ und verweist auf die engen historischen Beziehungen der Sorben zu Prag, wo ihre Kultur bis heute von der Gesellschaft der Freunde der Lausitz gepflegt wird.

Argonauten des Ideals in Liberec

Bis zum 20. Februar präsentiert die Regionalgalerie Liberec die Ausstellung Argonauten des Ideals und die gleichnamige Publikation der Kunsthistorikerin Anna Habánová. Das Buch stellt deutschsprachige Malerinnen und Maler vor, die im Oktober 1922 die Oktobergruppe gründeten, vergleicht ihre Arbeiten kritisch mit Werken tschechischer Künstler und zeichnet ein detailreiches Bild der dynamischen Liberecer Kunstszene der Zwischenkriegszeit.
Als Kuratorin der Schau zeigt Anna Habánová wenig bekannte Positionen deutscher, tschechischer und jüdischer Herkunft. Das Begleitmaterial mit zahlreichen Abbildungen bietet Besucherinnen und Besuchern zusätzliche Orientierung.

Theresienstadt im Fokus: Ausstellung und Online-Lexikon

Vom 20. bis 29. Januar läuft in den Römerhallen im Rathaus von Frankfurt am Main die Ausstellung Kunst gegen den Tod – Bilder aus Theresienstadt. Die Ausstellung zeigt Bilder, Zeichnungen und Fotografien aus dem Ghetto und Konzentrationslager, die den Alltag der Häftlinge, ihr künstlerisches Schaffen und die Schicksale der Überlebenden dokumentieren.
Exponate der Gedenkstätte Theresienstadt dienen als Leihgaben, an der Konzeption wirkte die Einrichtung ebenfalls mit, und Förderer Imrich Donath machte die Präsentation möglich. Der Terminrahmen knüpft an den Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust an.

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Neue Audioadaption des Anne-Frank-Tagebuchs

Eine dokumentarisch-künstlerische Audioadaption des Tagebuchs der Anne Frank von Regisseur Miroslav Bambušek ergänzt das Programm. Der Verlag Triáda veröffentlichte die Aufnahme, die als CD sowie als Stream in der Audiothek erhältlich ist.
Parallel kündigt der Zukunftsfonds ein wichtiges Update des deutschsprachigen Online-Lexikons ghetto-theresienstadt.de an. Dank der Förderung geht im Januar auch eine tschechische Version an den Start.

Deutsch-tschechischer Journalistenpreis

Kurz vor Jahresende blickt der Fonds zudem auf den Deutsch-tschechischen Journalistenpreis zurück, dessen Festakt im Prager Theater Studio Hrdinů stattfand. Mehr als 100 eingereichte Beiträge mit aktuellen Themen und viele grenzüberschreitende Kooperationen unterstrichen die Bedeutung von Qualitätsjournalismus.