Dr. Bernhardt
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Seit 50 Jahren im Dienst für die Menschen: Josef Häusler zum Priesterjubiläum in seiner Heimatgemeinde

Weiherhammer. Josef Häusler feierte mit Familie und Gemeinde in Weiherhammer sein 50-jähriges Priesterjubiläum. Er dankte für die vergangenen Jahrzehnte im Dienst Gottes und der Menschen, geprägt von tiefem Glauben und Einsatz.

Weiherhammer. Josef Häusler feierte mit Familie und Gemeinde in Weiherhammer sein 50-jähriges Priesterjubiläum. Er dankte für die vergangenen Jahrzehnte im Dienst Gottes und der Menschen, geprägt von tiefem Glauben und Einsatz.
Gemeinsam am Altar: Der Jubilar (Mitte) mit den Zelebranten und Brüdern Prince und Georg Kalarimuril. Bild: Siggi Bock

Seit 50 Jahren im Dienst für die Menschen: Josef Häusler zum Priesterjubiläum in seiner Heimatgemeinde

Josef Häusler bekundete in seiner Ansprache seine Zuversicht, dass Gott uns nie verlässt und Menschen beruft, die die Gottes- und Nächstenliebe verwirklichen, ganz im Sinne seines Primiz-Spruchs „Wir sind nicht Herren eures Glaubens, sondern Diener eurer Freude.“ Der 77-Jährige hat im Kreis von Familie, Pfarrangehörigen und Gästen am Hochfest der Apostelfürsten Peter und Paul mit einer festlichen Eucharistie Dank gesagt für 50 Jahre priesterlichen Dienst.

Zum Einzug in die evangelische Martins-Kirche erklang das Präludium „Prince of Denmark“. Mit Josef Häusler konzelebrierten Pfarrvikar Prince Kalarimuryil und dessen Bruder Georg. Dem plötzlich erkrankten Pfarrer Varghese Puthenchira galten Genesungswünsche. Für eine feierliche musikalische Gestaltung sorgten der Chor der Pfarreiengemeinschaft unter Leitung von Ulrike Rauch, Michael Bertelshofer (Orgel) und Hans Rettinger (Trompete) im Wechsel mit Volksgesang. Mit dem Lied „Ja, weil Gott deinen Namen kennt“ wurde ein Sonderwunsch von Häusler erfüllt.

Ein bewegter Lebensweg

Pfarrgemeinderats-Sprecherin Martina Messer blickte auf Häuslers priesterlichen Weg, angefangen von der Kaplanszeit in Marktredwitz und Regensburg und der zehnjährigen Tätigkeit als Präfekt und Subregens am Priesterseminar mit den großen Fragen des Menschseins – eine Zeit auch der Reflexion über seine eigene Berufung. Die Weiterbildung in Mainz habe sich für den Kaltenbrunner als besonders wertvoll erwiesen für seine große, tief prägende Lebensaufgabe: „Sie haben 25 Jahre als Krankenseelsorger am Regensburger Uni-Klinikum eine Brücke gebaut zwischen Angst und Trost, die Menschen begleitet im Leiden und Sterben, und ebenso oft die Angehörigen. Die Sorge um die Seele hatte immer oberste Priorität, mit einer tiefen Achtung vor der Würde jedes Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Lebensentwurf. Das macht Sie so glaubwürdig.“ Messer weiter: „Sie haben ihr Herz nach einem Wort von Franz von Sales immer wieder zurückgebracht. Dafür sagen wir heute von Herzen ‘Vergelt`s Gott!’ – und schön, dass es Sie gibt.“

Vertrauen schenken

Danach entzündete Häusler die Jubiläumskerze. „Wie können wir in unserem Leben, in unserem Alltag Gott spüren und zum Glauben finden?“ Eine Antwort auf diese Frage sah Josef Häusler in der Wahrnehmung der Schöpfung, zum Beispiel in der Betrachtung einer Rose, in den Heilungsgeschichten von Jesus. Auch die Jünger waren beim Seesturm fassungslos vor Staunen. „Und auch wir dürfen Jesus, Gott, in existenzieller Lebensbedrohung aufwecken. Er möge uns das Vertrauen schenken, dass wir von ihm gehalten und getragen sind“ betonte Häusler.

Menschen würden Gott nicht verstehen, warum er nicht eingreift in den kleinen und großen Katastrophen unseres Lebens. Das sei ein großes Thema angesichts von Krankheit und Leid sowie der Zerstörung durch sinnlose Kriege. Er wisse nicht, ob das weiterhelfe, meinte dazu der Prediger, wenn der bekannte Theologe Karl Rahner sagt: „Glauben heißt, die Unbegreiflichkeiten Gottes ein Leben lang auszuhalten.“ Er könne sich an eine Zeit vor 40 Jahren erinnern, da er in einer Krise steckte, nicht wusste, wie sein Weg weitergehe, fuhr Häusler fort. Er habe sich Hilfe geholt, mit Menschen gesprochen, die ihn verstanden hätten.

Es war dies auch eine Situation, wo er Jesus wachgerüttelt habe, er möge ihm den Weg zeigen. In der Besinnung auf seine Gegenwart hatte er eines Morgens die Wahrnehmung von Gott her: „Geh deinen Weg, ich werde mit dir sein!“ Eine innere Sicherheit sei gewachsen, die Ängste hatten sich beruhigt. „Die Erinnerung an diese Erfahrung prägt mich heute noch, gibt mir Vertrauen und Kraft.“

OTH Amberg-Weiden
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Mit einer Geschichte ermutigte Josef Häusler zur Zuversicht, „dass Gott uns Menschen nie verlässt.“ „Fünf Jahrzehnte im Dienst an Gott und den Menschen – das ist eine beeindruckende Lebensleistung, geprägt von tiefem Glauben, großer Hingabe und unermüdlichem Einsatz. Ihr Engagement ist ein wertvolles Geschenk für unsere Gemeinschaft. Dafür danken wir von Herzen.“ Mit diesen Worten gratulierte Bürgermeister Julian Krauß im Namen der Gemeinde Weiherhammer und übergab das Marktjubiläumsbuch.

Gratulation und Begegnung beim Stehempfang: Josef Häusler mischt sich unters Volk. Bild: Siggi Bock

Nach dem Segen und „Großer Gott, wir loben dich“ lud der Pfarrgemeinderat auf den schattigen Kirchenvorplatz zum Stehempfang ein, bei dem viele dem Jubelpriester persönlich gratulierten. Wolfgang Krauß, Sprecher der Pfarreiengemeinschaft, erinnerte dann im Gasthof „Zum Goldenen Posthorn“ an Anekdoten mit dem „Häusler-Sepp“, der immer in seiner Heimatgemeinde herzlich willkommen sei.