Weiss-Schuhe
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Stille Helfer bereiten die Christmette vor - ein Blick hinter die Kulissen

Böhmischbruck. Vor Heiligabend arbeiten viele stille Helfer in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und schmücken Kirche, Krippe und Baum. 25 Kinder proben das Krippenspiel, Eltern helfen, so wächst Weihnachten aus Gemeinschaft.

Stille Helfer bereiten die Christmette vor - ein Blick hinter die Kulissen

Foto: Gaby Buchbiner

Bevor es am Heiligabend heißt: „Ich will euch von einem Ereignis erzählen, das sich vor über 2.000 Jahren ereignet hat…“, liegen viele Stunden stiller Arbeit hinter den Menschen, die dieses Fest möglich machen. Davon spüren die Besucher in der Christmette nichts, und genau das macht es so besonders.

Der Christbaum in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ steht da wie aus einem Bilderbuch. Jedes Sternlein findet sein Zweiglein, jede Kugel ihren Platz. Mit Geduld und Liebe zum Detail haben Hans Kurzka, Helmut Zwack und Richard Reger dafür gesorgt. Dass sie ohne Widerspruch manchmal drei- bis viermal die Trittleiter rauf und runter kletterten, war den akribischen Blicken von Monika Duschinger und Johanna Kurzka geschuldet. Die beiden haben auch den Kirchenraum geschmückt und die Krippe liebevoll hergerichtet. Man müsste Mäuslein sein, um all das mitzuerleben, was sich Tage vor Heiligabend im Verborgenen abspielt. Da wird geputzt, gerückt, geschmückt und immer wieder innegehalten, geprüft und verbessert.

Krippenspiel: Proben mit Herz und Geduld

Besonders lebendig wird es bei der Generalprobe zum Krippenspiel. Rund 25 Kinder lernen Texte, proben Auftritte, überwinden Lampenfieber. Eltern fahren kilometerweit zu den Proben nach Böhmischbruck, warten geduldig und unterstützen, wo sie können. Die Verantwortlichen Daniela Bock, Daniela Ogarek, Corinna Hösl und Magdalena Steger kümmern sich schon früh im Jahr darum, welches Stück passen könnte. Für heuer hat Daniela Bock, auch Organistin und Chorleiterin, das Krippenspiel passgenau auf das Alter und Können der zahlreichen Engel, Hirten, Könige, Wirte und das heilige Paar umgeschrieben.

Gaby Buchbiner
Gaby Buchbiner
Gaby Buchbiner
Gaby Buchbiner
Gaby Buchbiner
Gaby Buchbiner
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Und dann sind da diese kleinen, so menschlichen Momente: Der Hirt, der seinen Stab vergessen hat. Das Schäflein, das sein Schmusetuch braucht, um mutig vor das Publikum zu treten. Der Engel, der den Heiligenschein nicht tragen mag, weil er kratzt. Maria, die kurz den Faden verliert, weil das Mikrofon streikt. Ein Text, der vergessen wird, ein falscher Einsatz, ein leises Trösten.

Heiligabend: Wenn die Mühe unsichtbar wird

All das verschwindet am Heiligabend. Nichts ist davon zu sehen, nichts davon zu spüren. Dann zählt nur noch eines: Christus ist da.

Und genau deshalb gebührt allen jenen, die im Hintergrund wirken, leise, still und ohne sich in den Vordergrund zu drängen, ein großer Dank. Weihnachten entsteht nicht von selbst. Es wächst aus Gemeinschaft, aus Zusammenhalt und aus vielen kleinen Gesten der Nächstenliebe.

OTH Amberg-Weiden
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Auch wenn sich bei den Proben Hirten, Schafe und die heiligen Drei Könige noch darüber streiten, wer den besten Platz neben der Krippe bekommt, am Heiligabend fügt sich alles. Jeder findet seinen Platz. Rund um das Kindlein in der Krippe.

In diesem Jahr gab es noch einen ganz besonderen Moment: Die Eltern, die im Pfarrsaal warteten, durften beim dritten Durchlauf erstmals zuschauen. Und da glitzerte so manches Tränchen im Augenwinkel, aus Rührung, aus Mitgefühl und aus tiefem Stolz auf diese kleinen Darsteller, die mit ihren Worten und ihrem Mut das schönste Geschenk der Erde verkünden.