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Bürgerbegehren gegen Erweiterung des Pleysteiner Baugebiets Herrenpoint

Pleystein. Die umstrittene Erweiterung des Baugebietes „Herrenpoint“ soll durch einen Bürgerentscheid verhindert werden. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens mit dem Titel „Rettet den Park“ haben genügend Unterschriften gesammelt. Wie geht es weiter?

Bürgerbegehren gegen Erweiterung des Pleysteiner Baugebiets Herrenpoint

Sie stemmen sich gegen die Ausweisung von zwei Bauplätzen am Herrenpoint-Weiher: Ein Bürgerentscheid soll die Entscheidung des Stadtrates rückgängig machen. Foto: Gabi Eichl

Die Ausweisung zweier weiterer Bauplätze am Herrenpoint-Weiher hat der Stadtrat mit zuletzt vier Gegenstimmen beschlossen. Von morgen an liegen die Unterlagen zur Änderung des Bebauungsplans „Herrenpoint“ für vier Wochen bei der Verwaltungsgemeinschaft öffentlich aus. Im Anschluss daran würde der Stadtrat die Stellungnahmen von Behörden und Bürgern behandeln, hier grätscht nun das Bürgerbegehren dazwischen. Nach der Abgabe der Unterschriftenlisten bleiben der Stadt vier Wochen Zeit, bis das Begehren auf einen Bürgerentscheid im Stadtrat behandelt werden muss. Die Februar-Sitzung wird daher auf Kalenderwoche sechs vorgezogen.

350 Unterschriften gegen die Herrenpoint-Bauplätze

350 Unterschriften haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens um Jürgen Beer gesammelt, etwas mehr als 200 wären notwendig gewesen. Beer ist unmittelbarer Anlieger des Herrenpoint-Parks, ebenso sein Mitstreiter Gerhard Müller. Die dritte Vertreterin des Bürgerbegehrens, Susanne Gallitzendörfer, wohnt dagegen in Marktplatznähe.

Fläche der Parkanlage “wird stark reduziert”

Sie alle stützen sich auf drei Hauptargumente: die Verkleinerung der Parkanlage, eine mögliche Beeinträchtigung des Spielplatzes und der Flora und Fauna im Park. Durch die beiden neu geschaffenen Bauplätze an der Leuchtenberger- und der Sebastian-Trossner-Straße werde die Parkanlage, die von Bürgern wie auch von Bewohnern der Tagespflegeeinrichtung „Herbstsonne“ regelmäßig genutzt werde, „stark reduziert“. Der Spielplatz, an den eines der beiden Grundstücke unmittelbar grenzt, werde beeinträchtigt, sei möglicherweise gar in seinem Bestand gefährdet, sagt Beer bei einem Termin vor Ort. Und dann seien da auch noch die Bäume und Sträucher, die weichen müssten, und die dort lebenden Tiere, deren Lebensraum vernichtet würde.

Ulrich Weig: Herrenpoint-Erweiterung unnötig

Zu den Gegnern der Erweiterung im Stadtrat gehört Ulrich Weig von der FWG/SPD-Fraktion. Er bezweifelt, wie er sagt, die Notwendigkeit, in den Park einzugreifen, nachdem die Stadt demnächst an der Forststraße acht Bauplätze ausweisen will. Der Handlungsdruck, Bauplätze für junge Familien zu schaffen, sei damit entfallen. So sehen das auch die Initiatoren des Bürgerbegehrens. Acht neue Bauplätze seien „durchaus ausreichend“, anderswo würden angesichts steigender Baukosten schon Bauplätze zurückgegeben.

Stadt führt Liste mit aktuell 13 Bauwilligen

Ganz anders argumentiert Bürgermeister Rainer Rewitzer. Er verweist gegenüber OberpfalzECHO auf eine Liste mit aktuell 13 Bauwilligen, weshalb er dauernd auf der Suche nach Baugrund sei. Herrenpoint und Forststraße zusammen reichten nicht aus, um allen bauwilligen Grund zur Verfügung stellen zu können. Die zwei Herrenpoint-Grundstücke seien für die Stadt besonders attraktiv, da dort keine teure Erschließung mehr notwendig sei.

Bürgermeister: Nur sechs Prozent Park fallen weg

Die Parkfläche werde laut Rewitzer keineswegs „stark reduziert“, die zwei Grundstücke verringerten die Grünfläche des Parks um gerade einmal sechs Prozent; Wasserfläche, Wege und Spielplatz würden um „keinen Quadratmeter“ angetastet. Der Spielplatz werde weder beeinträchtigt noch sei der generelle Fortbestand in Gefahr. Wer das angrenzende Grundstück kaufe, sei schon rein rechtlich daran gebunden, Kindergeschrei hinzunehmen. Und die Auswirkungen auf Flora und Fauna seien von einem Fachbüro geprüft, die Bewertung könne auf der Homepage der Stadt nachgelesen werden.

OTH Amberg-Weiden
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