Diskutieren statt vorverurteilen
Diskutieren statt vorverurteilen
Doch wandte sich Ortsvorsitzende Silke Tanner bei der Hauptversammlung im Gasthof Heining entschieden gegen Pauschalverurteilungen: „Wir müssen lernen zu fragen, was jemanden zu einer derartigen Wahlentscheidung bewegt, statt solche Menschen allzu schnell in eine ‚extremistische‘ Ecke zu schieben, denn damit nehmen wir uns die Chance, sie wieder für uns zu gewinnen.“
Die SPD der Haidenaabstadt wolle der „schmerzenden und beängstigenden Entwicklung“ nicht starr und tatenlos zusehen, sondern biete jedem, der Sympathien für die AfD hege, ein vorbehaltlos offenes Gespräch an, um mit Argumenten zu überzeugen: „Wir setzen uns zusammen, wir fragen, wir reden miteinander und lassen es uns erklären, um es zu verstehen.“ Wenn man nicht „Flagge zeige“, nehme man in Kauf, „dass manche Dinge noch schlimmer werden, als sie schon sind“, betonte Tanner. Deshalb solle man auch nicht davor zurückscheuen, bei Veranstaltungen des Ortsvereins politische Fragen behutsam zu thematisieren, ohne dabei indes in eine „Hauruckmethode“ zu verfallen.
“100 Jahre alten und dennoch höchst zeitgemäßen sozialen Ideale”
Wie Silke Tanner rief Bürgermeister Bernhard Stangl dazu auf, dem SPD-Ortsverein treu zu bleiben, um auf städtischer Ebene für die „mehr als 100 Jahre alten und dennoch höchst zeitgemäßen sozialen Ideale“ der Partei zu wirken. Unzufriedenheit mit der Bundes- oder Landespolitik dürfe kein Grund sein, hierin nachzulassen. Wer hier Kritik übe, solle im Übrigen auch bedenken, dass die derzeitige Berliner Koalition mit einem Komplex von Herausforderungen zu „kämpfen“ habe, der in der bundesdeutschen Geschichte beispiellos sei, wobei viele dieser Probleme ihre Wurzeln außerhalb Deutschlands hätten.
Trotz aller Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten arbeite man zusammen, wobei jeder Partner „über seinen Schatten springen“ müsse: „Und es sind viele Problemlösungen erreicht worden – Lösungen, wie sie eine Partei wie die AfD nicht bieten kann.“ Dem 63 Mitglieder starken Ortsverein wünschte Stangl „ein weiterhin gut funktionierendes Miteinander“, um die „sehr guten Lösungen“ zu erreichen, die die SPD „auch für unsere Stadt anbieten kann“.
Schärfung des politischen Profils
Für ihre besonders „aktive und fleißige“ Arbeit lobte Unterbezirksvorsitzender Simon Grajer die Pressather SPD und setzte die Schärfung des politischen Profils als Ziel der künftigen Parteiarbeit. Man müsse den Wählern wieder bewusster machen, für welche Ziele und Ideale die SPD stehe, und sich mit Sachargumenten gegen Stammtischparolen wappnen: „Wir müssen die Sachlichen sein, die mit starken Argumenten schlagfertiger werden, um in der Debatte sachlich zu gewinnen und uns nicht von den Rechten weiter im Diskurs einengen zu lassen.“
In seiner Jahresbilanz der Ortsvereinsarbeit erinnerte der scheidende Co-Vorsitzende Radim Völkl an gut frequentierte Veranstaltungen wie das von 60 Kindern besuchte Ferienprogramm-Kindersommerfest, den Weinabend, die Winterwanderung nach Zintlhammer und das Faschingskaffeekränzchen. Auch am Glühweinstand beim „Advent im Park“ habe man viele Besucher begrüßt.
Fortgeführt habe die Partei beliebte Traditionen wie den Valentinstagsbesuch im Seniorenheim, die Muttertagsrosenaktion und insbesondere die Pflege des Spielplatzes am Weihertürl, für den die SPD die Patenschaft übernommen habe.
Wahlen
Mit einer Rückkehr zu traditionellen Leitungsstrukturen war die Vorstandschaftswahl verbunden: Anstelle der Doppelspitze aus den Co-Vorsitzenden Silke Tanner und Radim Völkl leitet Silke Tanner künftig als erste Vorsitzende den Ortsverein. Ihr stehen Sabine Eichermüller als zweite und Werner Walberer als dritter Vorsitzender zur Seite. Kassier Manfred Götz wurde im Amt bestätigt, Ulrike Weigl löst Markus Friedrich als Schriftführer ab.




