Grafenwöhrer Waldbad: Wiedereröffnung Ende Juni 2025?

Grafenwöhrer Waldbad: Wiedereröffnung Ende Juni 2025?
Zaungäste sind bei den Ortsterminen des Grafenwöhrer Bauausschusses eher selten. Beim Waldbad-Termin des Gremiums zeigt sich ein anderes Bild. Zahlreiche Anhänger des Spaßbades begleiten den Rat bei ihrem Rundgang.
Die Vorfreude der Grafenwöhrer Waldbad-Fans ist groß. “Endlich wieder bei 23 bis 26 Grad Wassertemperatur schon frühmorgens oder erst am Abend ein paar Bahnen ziehen”. Ein Gesundheitselixier für viele Grafenwöhrer, doch die Wiedereröffnung des beliebten Wassersportzentrums muss noch ein paar Monate warten. Bei einem Ortstermin erläuterte Stadtbaumeister Hans Rettinger die Baufortschritte.
Die Ratsmitglieder um zweite Bürgermeisterin Anita Hessler überzeugten sich von der Fertigstellung der Edelstahlverkleidung der Beckenwände und weiterer Bauarbeiten im und rund um den Beckenbereich. Mit der Montage des neuen Metall-Sprungturmes rechnet der Stadtbaumeister Ende April. Nach dem Verlegen diverser Zuleitungen werde die Firma Dunzer in den nächsten Tagen auch mit der Wiederherstellung der Außenanlagen beginnen, teilte Rettinger mit. Vorbehaltlich unvorhersehbarer Probleme, widriger Wetterbedingungen und zeitnaher Materiallieferungen hofft der Grafenwöhrer Stadtbaumeister auf einen Saisonstart Ende Juni 2025.
Sanierung des Sanitärbereichs
Großbaustelle ist auch der Sanitärbereich des Waldbades. Trockenbau und Fliesenarbeiten, Sanitär- und Elektroinstallation beanspruchen Zeit und Geld. Beim Ortstermin war zudem die Fliesenauswahl ein Thema. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten rechnet das Bauamt zeitgleich mit der Fertigstellung der neuen Schwimmbecken. Gerald Morgenstern regte im Rahmen der Begehung an, die Möglichkeit eines separaten Zuganges vom Wohnmobilstellplatz zu den Duschen außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Waldbades zu ermöglichen.
Attraktive Eichendorffstraße
Abgeschlossen sind die Tiefbauarbeiten zur Neugestaltung der Innenhöfe der Eichendorffstraße. Davon überzeugte sich das Gremium bei einem weiteren Ortstermin. Als letzten Sanierungsschritt kündigte Hans Rettinger die Ertüchtigung des südlich gelegenen Verbindungsweges zwischen der Vilsecker Straße und der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße als Schotterweg an. Eine Asphaltierung muss wegen der in diesem Bereich sanierungsbedürftigen Entwässerungsleitungen entfallen.
Hochwasserschutz hat Vorrang
Ein kommunales Konfliktthema ist seit vielen Jahrzehnten die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten. Mit den Klimaveränderungen steigen die Hochwasserrisiken. Sogenannte Jahrhundert-Hochwässer (HQ 100) sind keine Seltenheit mehr. Deshalb haben die Bauleitplanungen der Kommunen auch die Hochwasserentlastung und Rückhaltung zu berücksichtigen. Eine Herausforderung für Grafenwöhr. Die Hochwassergefahren durch Haidenaab, Creußen und Thumbach steigen. Bei der Festsetzung neuer Überschwemmungsszenarien besteht deshalb Handlungsbedarf.
Bereits Thema der Vollsitzung des Stadtrates am 20. März 2025 wollte das Gremium den Umfang der vom Wasserwirtschaftsamt beantragten Ausweisungen im Bereich des Gewerbeparks am Flugplatz nicht hinnehmen. Die Fachbehörde konterte: “Überschwemmungsgebiete sind in ihrer Funktion natürliche Rückhalteflächen und für den Hochwasserabfluss frei zu halten”, so die Argumentation der Wasserrechtler. Dem Wunsch der Stadt auf Herausnahme von Grundstücken aus dem festzusetzenden Schutzgebiet wollten deshalb die “Wasserbauer” nicht folgen. Letztendliche Schlussfolgerung war für das Gremium eine Änderung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet am Flugplatz mit Herausnahme der Ringstraße und von zwei Grundstücken aus dem Geltungsbereich der Bauleitplanung. Anstelle der Ringstraße soll es eine Straßenplanung mit einem Wendehammer geben. Die Entscheidung billigte der Bauausschuss einstimmig.
Einvernehmen zu Bauanträgen
Ein “ewiges Lied” sind für den Bauausschuss Entscheidungen über Befreiungen von Festsetzungen rechtskräftiger Bebauungspläne. Vielfach entsprechen Bauanträge nicht den Vorgaben der Bauleitplanung. Auch in der jüngsten Sitzung hatte der Rat zu Sonderwünschen ein Einsehen. Trotz Überschreitung von Baugrenzen, Dachformen, Dach-Überständen und größerer Gebäudeplanungen stellte das Gremium das Einvernehmen der Stadt zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Nebengebäude im Mühлweg in Gössenreuth, für ein Einfamilienwohnhaus mit Doppelgarage in der Weinstraße in Grafenwöhr und zur Errichtung einer Doppelgarage in der Flurstraße her.
Zur Kenntnis nahm das Gremium die Planungen in der Nachbargemeinde Mantel für ein “Photovoltaik-Sondergebiet Sonnenenergie Deschenbühl 2”. Im Rahmen der “Anhörung” für das Bauleitverfahren mit einem Geltungsbereich von 4,63 Hektar gab es weder Anregungen noch Einwände. Aus dem nichtöffentlichen Teil der Bauausschusssitzung vom 3. Februar 2025 informierte amtierende Bürgermeisterin Anita Hessler über den Beschluss, die Plakatierungs-Verordnung der Stadt nicht zu ändern. Damit bedürfen gewerbliche Werbebanner mit einer Größe von über einem Quadratmeter einer Baugenehmigung. Zudem berichtete die Sitzungsleiterin von der Auftragsvergabe für die Tragwerksplanung zur Generalsanierung der Verwaltungsgebäude am Marktplatz 24-26 an das Ingenieurbüro MKI Regensburg zum Nettobetrag von 15.000 Euro.




